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Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, Elke Schmidt und Landrat Dr. Karl-Ernst Schmidt (von links) - Fotos: Gerhard Manns

BAD HERSFELD "Sie haben diesem Landkreis gut getan"

Landrat Dr. Karl-Ernst SCHMIDT (CDU) verabschiedet - "einer von uns geblieben"

28.08.15 - Rund 150 Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft haben am Freitagmittag Landrat Dr. Karl-Ernst Schmidt (CDU) in den Ruhestand verabschiedet. Landräte, ehemalige Landräte und Erste Kreisbegeordnete aus den Nachbarlandkreisen kamen ebenso wie nahezu alle Bürgermeister aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Schmidt war seit dem Jahr 2003 erster Mann im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier kam eigens zu einer rund 90-minütigen Stippvisite in den Schulcampus der Modellschule Obersberg in Bad Hersfeld. "Sie haben diesem Landkreis - dem schönsten Landkreis in Hessen - gut getan", sagte Bouffier. Das "mit dem schönsten" sagte der Landesvater natürlich mit einem Augenzwinkern, denn schließlich behaupte dies jede Region von sich. Bouffier erinnerte sich an den gemeinsamen Wahlkampf vor der Wahl 2003 als Dr. Schmidt für viele überraschend in dem "rot" geprägten Landkreis gewählt wurde. "Sie waren kein Streber, aber immer strebsam". "Dank und Anerkennung für ihre Arbeit", sagte Bouffier und überreichte Schmidt eine Porzellan-Statue des hessischen Löwen als persönliches Geschenk.

Bouffier nutzte die Verabschiedung verständlicherweise auch, um die aktuelle Situation in Hessen und darüber hinaus zu beleuchten. Am Morgen hatte er die Erstaufnahmeeinrichtung im benachbarten Rotenburg an der Fulda besucht. Er kenne die Alheimer-Kaserne natürlich von viele Terminen. Bouffier wollte sich nun aber ein eigenes Bild von der Situation machen und lobte die optimalen Verhältnisse und das großartige Engagement der Ehrenamtlichen, aber auch der Stadt und zuständigen Behörden. Das Land stehe vor großen Herausforderungen. Allen, die zu uns kämen, müsse geholfen werden, aber nicht jeder könne bleiben, machte Bouffier deutlich. Es seien nun unbürokratische Lösungen gefragt (siehe zum Thema Flüchtlingsunterkünfte in Kürze auch unseren Extrabericht).

Der Landesvater dankte natürlich auch der Ehefrau Elke und der Familie des Landrats für deren Unterstützung während der Amtszeit von Dr. Karl-Ernst Schmidt als Landrat. Er kenne die Schmidts seit Jahrzehnten. Auch die weiteren Redner lobten die Art und Weise, wie Schmidt seinen zwölfjährigen Job als Landrat mit seinen 20 Gemeinden und rund 120.000 Einwohnern mitten in Deutschland und Europa geführt habe. Der Kreistagsvorsitzende Horst Hannich (SPD) sprach von einer respektvollen und freundschaftlichen Zusammenarbeit. Er dankte Schmidt für dessen enormen Fleiß und persönlichen Einsatz. Es wären kommunalpolitische Freundschaften entstanden. Den Haushalt habe Schmidt immer "pinkelig genau" vorgestellt. Hannich verwies auf die zahlreichen Projekte, die der Landkreis mit Schmidt an der Spitze in den vergangenen Jahren gestemmt habe.

Die Sanierung der Schulen, die strukturelle Entwicklungen der Wirtschaft, die demografische Entwicklung und Wandel, Logistikstandort, die Ortsumgehung Mecklar, die Erweiterungen oder Neubau der Kreisaltenpflegeeinrichtungen in Niederaula und Rotenburg an der Fulda, die Klinikregion sowie der Aufbau von Zukunftsakademie und Hausarztakademie bis hin zur Errichtung der Technischen Hochschule Mittelhessen nannte Hannich als Beispiele. Herbert Höttl, langjähriger Weggefährte von Schmidt, sagte: Du bist immer einer von uns geblieben.

Schmidt sei immer gradlinig und verstelle sich nicht. Er sei ein Naturmensch. Personalrat Gerhard Eckstein dankte Schmidt für die Zusammenarbeit im Interesse der 922 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landkreises und nannte verschiedene Verbesserungen für die Mitarbeiter.

"Die vergangenen zwölf Jahre sind wie im Fluge vergangen. Und dabei wollte ich nie Landrat werden oder besser gesagt, ich wollte nie Politik zum Beruf machen. Meine Lebensplanung lag vielmehr in einer soliden Ausbildung und einem möglichst erfolgreichen Berufsweg", sagte Schmidt, der neben dem Job als Landrat in vielen weiteren politischen Ämtern aktiv ist. Unter anderem als Vizepräsident des Hessischen Landkreistages. Als Anerkennung seiner besonderen Verdienste erhielt Schmidt die Ehrenmedaille des Hessischen Landkreistages.

"Was die finanzielle Perspektive unseres Landkreises für die Zukunft angeht, keimt seit geraumer Zeit ein wenig Hoffnung in mir. Hoffnung deshalb, weil wir 2014 erstmals einen Haushaltsüberschuss von zwei Millionen Euro erzielt haben", sagte Schmidt. Dagegen ist die Zukunft der Kliniken im Landkreis weiter unsicher, hier haben die Verhandlungen noch kein Ergebnis gebracht. "Leider muss ich diese Aufgabe meinem Nachfolger übergeben", sagte Schmidt, der zum Abschluss seiner Rede allen Weggefährten in den verschiedenen Bereichen dankte. Lang anhaltender Applaus folgte. Seine Nachfolge tritt am kommenden Dienstag der CDU-Kollege Dr. Michael Koch an. (Hans-Hubertus Braune) +++


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