Arbeitslosigkeit in Osthessen durch die Sommerferien

02.09.15 - Die Arbeitslosigkeit ist in der Region Osthessen im August bedingt durch die Sommerferien nochmals leicht angestiegen. Insgesamt waren 7.058 Personen arbeitslos gemeldet - 143 mehr als im Juli (+2,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote stieg um einen Prozentpunkt auf 3,9 Prozent an (Juli: 3,8 Prozent). „Ausbildungs- und Schulende sowie Sommerferien sind die jahreszeitlich üblichen Einflüsse, die sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machen.

Nach den Sommerferien verbessern sich die Vermittlungschancen erfahrungsgemäß wieder“, erklärt Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Besonders betroffen vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren auch im August Frauen und jüngere Arbeitslose unter 25 Jahren. Die Zahl der arbeitslosen Frauen stieg im letzten Monat um 108 Personen auf insgesamt 3.382 an (+3,3 Prozent). Die der jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren nahm um 123 Personen auf insgesamt 909 Arbeitslose zu (+15,6 Prozent).

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk ist hauptsächlich auf den Landkreis Fulda zurückzuführen. Während sich die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit 3.056 auf dem Niveau des Vormonats bewegte (-0,8 Prozent), stieg die Arbeitslosigkeit im Landkreis Fulda auf 4.002 (+4,4 Prozent) an. Bereits im Vorjahr war der Sommerferien-Ausschlag bei der Arbeitslosigkeit in der Region Fulda stärker ausgeprägt als im Hersfelder Raum. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk um 3,6 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats.

Der Arbeitsmarkt im August 2015 im Landkreis Fulda

Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist in der Region Fulda im August – wie in den Sommerferien üblich – gegenüber dem Vormonat um 167 Personen auf insgesamt 4.002 Arbeitslose angestiegen (+4,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote stieg auf 3,4 Prozent an, liegt damit aber weiterhin deutlich unter dem Hessenschnitt (5,5 Prozent) sowie unter dem Wert des Vorjahres (3,5 Prozent). Besonders stark vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen waren im August jüngere Arbeitslose unter 25 Jahren (+20,9 Prozent auf 568). „Diese Entwicklung bei jüngeren Personen ist primär auf die Beendigung von Ausbildungsverhältnissen zurückzuführen. Wir gehen davon aus, dass wir einen Großteil dieser jungen Menschen in den nächsten Wochen wie in den Vorjahren wieder in den Arbeitsmarkt integrieren können“, erklärt Waldemar Dombrowski, Leiter der Arbeitsagentur Bad Hersfeld-Fulda. Mit 568 arbeitslosen Menschen unter 25 Jahren liegt diese Zahl im Vergleich zum Vorjahresmonat ohnehin um 4,4 Prozent niedriger.

Die saisonale Zunahme der Arbeitslosigkeit betraf hauptsächlich den Bereich der Arbeitslosenversicherung: Hier waren im vergangenen Monat 1.839 Personen arbeitslos gemeldet (+157 gegenüber Juli), beim Jobcenter des Landkreises 2.163 (+ 10). Im Vorjahresvergleich hingegen ist ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um insgesamt 128 Personen zu verzeichnen (-3,1 Prozent). Dem Hessen- und Bundestrend entsprechend stieg im Landkreis die Arbeitslosigkeit bei Ausländerinnen und Ausländern im August um 40 Personen auf 633 an. Der Zuwachs ist bei der Agentur für Arbeit und beim Kreisjobcenter zu verzeichnen.

Wenn auch die Konjunkturdynamik eine Sommerpause macht, sprechen die Daten für eine nach wie vor stabile Arbeitsmarktlage. So konnte der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur im August 501 Stellen akquirieren. Besonderer Bedarf besteht momentan an Fachkräften in der Altenpflege und im Einzelhandel; gesucht werden auch Metallbauer/innen (Konstruktionstechnik), Industriemechaniker/innen, CNC-Dreher/innen und –Fräser/innen so-wie Helferinnen und Helfer im Bereich Kunststoff und Kautschuk.

Ausbildungsmarkt – Letzte Chance nutzen!

Auch wenn die meisten betrieblichen Ausbildungen bereits begonnen haben oder in Kürze beginnen werden, gibt es immer noch die Chance, eine freie Lehrstelle zu ergattern. Die Aktivitäten am Ausbildungsmarkt laufen weiterhin auf Hochtouren - es sind noch zahlreiche Stellen zu besetzen. Da Personen ohne einen Berufsabschluss häufiger von Arbeitslosigkeit und insbesondere von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind, empfiehlt die örtliche Agentur für Arbeit interessierten Jugendlichen dringend, sich bei den Berufsberaterinnen und –beratern zu melden. Eine Terminvereinbarung ist über die kostenfreie Service-Rufnummer 0800 4 5555 00 möglich.

Der Arbeitsmarkt im August 2015 im Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Landkreis Hersfeld-Rotenburg entgegen dem Hessentrend im Ferienmonat August geringfügig gesunken. Insgesamt waren 3.056 Frauen und Männer von Arbeitslosigkeit betroffen, das waren 24 Personen weniger als im Juli (-0,8%) und 139 Arbeitslose weniger als im August 2014 (-4,4%). Die Arbeitslosenquote sank auf 4,8 Prozent.

„Der Arbeitsmarkt in der Region Hersfeld-Rotenburg entwickelt sich immer besser. Angesichts der Herausforderungen des demografischen Wandels ist es sehr erfreulich, dass die Arbeitslosigkeit bei Jüngeren unter 25 Jahren zum Vorjahr um beachtliche 15,6 Prozent auf 341 gesunken ist. Wir sind zuversichtlich, dass durch weitere Integrationsaktivitäten bis Oktober noch einmal zahlreiche jüngere arbeitslose Menschen in Beschäftigung münden werden, zumal die Betriebe und Unternehmen auf die frisch ausgebildeten Fachkräfte nicht verzichten wollen“, so Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, zu den aktuellen Zahlen. Im Jahresvergleich ist auch die Zahl der älteren Arbeitslosen über 50 Jahren zurückgegangen (-2,8 Prozent); die von Ausländerinnen und Ausländern ist gemäß dem Bundestrend jedoch gestiegen. Der Agenturleiter macht die klasse Entwicklung des Arbeitsmarktes in der Region an mehreren Aspekten fest: „Natürlich bleibt es das Ziel, Beschäftigung weiter aufzubauen und Arbeitslosigkeit weiter zu senken. Aber sowohl der Vorjahresvergleich als auch die Entwicklung in den Sommermonaten belegen einen positiven Trend. Die Zugänge aus Erwerbstätigkeit sind im Vergleich zum Vorjahr um deutliche 14 Prozent zurückgegangen. Zudem liegt die aktuelle Arbeitslosenquote in der Region mit 4,8 Prozent spürbar unter dem Hessendurchschnitt von 5,5 Prozent“. Im Vorjahresmonat betrug die Arbeitslosenquote in Waldhessen 5,1 Prozent.
Weiterhin auf hohem Niveau bewegt sich der Stellenbestand der Agentur für Arbeit im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Dem Arbeitgeberservice liegen 947 Stellen zur Vermittlung vor – 156 mehr als vor einem Jahr. Auch dies wertet die Arbeitsagentur als Beleg für die solide Konjunktursituation.