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Chefarzt Dr. Steffen Lancee bei einer Darmoperation mit Schlüssellochchirurgie und der PinPoint-Technologie. -

ALSFELD Neuigkeiten aus der Klinik

Europaweiter Vorreiter bei der Nutzung der PinPoint-Technologie

03.09.15 - Erneut positive und zukunftsweisende Nachrichten aus dem Alsfelder Krankenhaus: Als eine von sechs Kliniken in Europa besitzt die Alsfelder Klinik seit einigen Wochen einen sogenannten „PinPoint“, eine neue Technologie in der Bauchchirurgie, durch die die minimalinvasive Chirurgie noch sicherer, komplikationsloser und kostensparender ist als jemals zuvor.

„Die Anschaffung des PinPoints ist eine vorausschauende und langfristige Investition in die Zukunft unseres Hauses“, ist sich Dr. Steffen Lancee, Chefarzt der Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie sicher. „Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Technologie immer häufiger eingesetzt und sich zu einem Standard in der Bauchchirurgie entwickeln wird.“ Alsfeld gehöre damit von Anfang an dazu. Das Alsfelder Krankenhaus hat durch die guten Kontakte des Chefarztes zu Forschung und Entwicklung frühzeitig von dem neuen Laser gestützten Bildgebungsverfahren der kanadischen Firma Novadaq erfahren, die nach eigenen Angaben erst wenigen, kompetenten Chirurgen in Europa diese Technologie angeboten hat. Auf dem jüngsten Chirurgenkongress konnte der Alsfelder Chefarzt das Gerät eigenhändig ausprobieren und schließlich mit Überzeugung für die Alsfelder Klinik bestellen.

Doch was kann das neue Gerät und warum ist es so besonders? Die Frage erklärt sich – selbst für medizinische Laien – schnell, sobald man sich eine Operation vorstellt. Früher gab es nur Bauchschnitte, heute wird oft minimalinversiv mit der sogenannten Schlüssellochtechnik operiert. Größere Wunden an der Oberfläche bleiben aus, die Wundheilung schreitet schneller und unkomplizierter voran und der Patient muss nicht mehr so lange im Krankenhaus bleiben. In der Schlüssellochtechnik ersetzen Projektionen von kleinen Bauch-Kameras auf Bildschirme das Auge, die das Innere des Bauches zeigen. Nicht zu sehen – ob bei offener Bauchchirurgie oder dem Schlüssellochverfahren – sind jedoch die Gefäße in den Organen, die im Gewebe ummantelt von Haut geschützt liegen. Wenn ein Stück von der Leber, des Magens oder des Darmes entfernt werden muss, wissen die Chirurgen durch bildgebende Verfahren wie MRT, CT oder Spiegelungen vorher, wo beispielsweise das entzündete Gewebe oder der Tumor sitzt.

Was sie anhand der Bilder aber nicht erkennen können ist, wie die Durchblutung – das Adergeflecht – im Organ verläuft. Bisher wurde beispielsweise ein Stück kranker Darmabschnitt entfernt und die gesunden Enden wieder zusammengenäht. Doch waren die Enden wirklich gesund? Waren sie dauerhaft gut durchblutet? Hat man auch keine wichtige Ader verletzt? Ineinigen Fällen und damit nach Lancees Überzeugung immer noch zu oft stelle sich das erst nach der Operation heraus, manchmal müsse noch einmal nachoperiert werden, da ein Stück Gewebe beispielsweise nicht mehr gut durchblutet gewesen sei und Probleme bereitete.

Mit dem PinPoint ist das anders: Der PinPoint macht über eine bestimmte Lasertechnologie in Kombination mit grün fluoreszierendem Kontrastmittel, das in die Blutbahn gespritzt wird, über ein spezielles Bild die Gefäße des Organs sichtbar. Zusätzlich zu dem Bild der Bauchkamera, die aufgrund der Schlüssellochchirurgie eingesetzt wird, kommt somit noch ein zweites Bild hinzu. Die Bilder werden vor dem Schnitt ins Organ übereinander gelegt, so kann der Chirurg genau erkennen, wo er schneidet und auf welche Gefäße er achten muss. Ist der notwendige Teil des Organs entfernt, wird das verbleibende Organ entweder wie beim Darm wieder zusammengenäht oder wird verödet und verschlossen. Auch dabei sind die zwei übereinanderliegenden Bilder notwendig, denn so kann der Chirurg erkennen, ob das zusammengenähte Gewebe noch in Ordnung und gut durchblutet ist.

Der Vorteil dieses Verfahrens liegt klar auf der Hand: Für die Patienten bedeutet diese Operationstechnologie eine bessere Behandlung, einen kürzeren Krankenhausaufenthalt und eine verbesserte Lebensqualität. Als Nebeneffekt entsteht eine beträchtliche Kostenersparnis, da weniger Komplikationen und Nachoperationen notwendig sind.

 „Wir sind froh, dass wir – auch wenn wir ein Haus der Grund- und Regelversorgung sind – diese neue Technologie besitzen und unsere Patienten auf dem neuesten Stand der Medizin versorgen können“, gibt Bodo Assmus, Geschäftsführer des Alsfelder Kreiskrankenhauses an. „Wir haben damit Kompetenzen, die zukunftsweisen und für unser Haus immer wichtiger sind.“+++

: Gespannt wartet das Operationsteam auf das Grünwerden des Bildschirmes, denn das fluorisierende ...


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