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BGM Thomas Baumann. - Fotos: Gerhard Manns

LUDWIGSAU Luftschlacht über dem Seulingswald

Den Lebenden zur Mahnung, den gefallenen Fliegern zum Gedenken

28.09.15 - Am 1.8.1990 wurde im Seulingswald bei Ludwigsau-Friedlos, Landkreis Hersfeld-Rotenburg, eine Gedenkstätte für die in einer der dramatischten und verlustreichsten Luftschlachten des 2. Weltkrieges am 27.9.1944 gefallenen Flieger der amerikanischen und deutschen Luftwaffe eingeweiht. Genau da, wo die Findlinge mit den Gedenktafeln und den Namen der im Luftkampf umgekommenen 118 amerikanischen und 18 deutschen Fliegern stehen, stürzte das Führungsflugzeug der US-Bombergruppe in den Wald.

Stätte der Trauer, Besinnung und Erinnerung
Seit nunmehr 25 Jahren findet alljährlich eine Gedenkfeier an dieses schreckliche Ereignis im Seulingswald statt. Mit dieser Stätte der Besinnung und Erinnerung, die mittlerweile internationalen Bekanntheitsgrad erreicht hat, ist ein Name ganz eng verbunden, Walter Hassenpflug aus Friedlos. Auf seine Initiative hin wurde diese Gedenkstätte geschaffen. Bei seinen Nachforschungen in den USA wurde er von ehemaligen Fliegern der US Luftwaffe, die damals die Schlacht über dem Seulingswald Überlebten, unterstützt. Der heute 83-jährige Walter Hassenpflug hat den Bombenkrieg und die schrecklichen Folgen selbst miterlebt, als seine Eltern bei einem Bombenangriff in Bad Hersfeld umkamen und er dabei schwer verletzt wurde.

Bürgermeister Thomas Baumann: Deutsche haben aus der Geschichte gelernt
In seiner Gedenkrede erinnerte Ludwigsaus Bürgermeister Thomas Baumann an die schrecklichen Folgen des 2. Weltkrieges und der damit verbundenen Teilung unseres Vaterlandes. Mit der Grenzöffnung im Jahr 1989 ist in Deutschland Geschichte geschrieben worden, als die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten friedlich und ohne kriegerische Auseinandersetzungen erfolgte und die Machtblöcke Ost und West durchbrochen wurden. Dass das nicht überall in der Welt so von statten geht, zeigen die vielen Flüchtlinge, die vor Krieg, Hunger und Elend ihre Heimat verlassen. Trotz vieler Mahnungen ist es bis jetzt nicht gelungen, dem Ziel eines weltumfassenden Friedens näher zu kommen. Leider müssen wir feststellen, in Teilen der Welt sind wir dem heute ferner denn je.

„Wir wollen heute hier an dieser historischen Stätte der Erinnerung und Mahnung auch den vielen Juden, die in den Konzentrationslagern ermordet wurden, allen die in Bürgerkriegen ihre Leben ließen und den Menschen, die durch Krieg und Vertreibung großes Leid ertragen mussten gedenken“, so die mahnenden Worte von Thomas Baumann. Diese Gedenkstätte ist zu einem Ort der Trauer, Versöhnung und zu einem Zeichen der Hoffnung in den 25 Jahren seit der Einweihung im Jahr 1990 geworden. Leider sind zwei langjährige Wegbegleiter dieser Veranstaltung verstorben. Der ehemalige Jagdflieger Hans Horn aus Bebra, der bis ins hohe Alter an den Feiern teilnahm und Thomas Conrad von der Reservistenkameradschaft, der immer mit dem Trompetensolo „Vom guten Kameraden“ die Feier begleitete.

Oberstleutnant d. R. Carsten Trinks: Den Frieden bewahren
Viele halten solche Gedenkfeiern für nicht mehr zeitgemäß, Gleichgültigkeit macht sich bei vielen Menschen darüber breit. Man höre auch manchmal von seinen Kindern, „Papa du bist mittelalterlich, das ist so lange her, wer will das noch wissen“. Das damalige Geschehen ist es wert daran erinnert zu werden. Es mahnt aber auch, dass es erneut und noch viel schlimmer geschehen könne, wenn wir nicht verstehen den Frieden zu bewahren. Man muss nur in die Ukraine und den Nahen Osten schauen und die Folgen, die wir jetzt schon zu spüren bekommen, wenn man sich die steigenden Flüchtlingszahlen anschaut. Das sollte Mahnung für uns alle sein und die Reservisten begrüßen es sehr, dass solche Gedenkfeiern hier und andernorts noch lange stattfinden um den Frieden zu bewahren. Pfarrerin Janina Richter aus Beenhausen sprach ein Gebet für die gefallenen Flieger und alle Opfer des 2. Weltkrieges.

Trotz des Sonntags waren viele Menschen und prominente Politiker gekommen. SPD-MDL Torsten Warnecke, der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Berthold Wittich, der ehemalige Landrat des Werra-Meißner Kreises Jürgen Hasheider, der Kreisbeigeordnete Jörg Meckbach, der ersten Beigeordnete Wilhelm Kümmel, der Vorsitzende der Gemeindevertretung Peter Schütrumpf, viele Gemeindepolitiker und der Sohn eines gefallenen deutschen Jagdfliegers Martin Brunotte nahmen an der Feier teil. Musikalisch wurde die Feierstunde begleitet von der Jagdhornbläsergruppe des Kreisjagdvereins Hersfeld, dem Posaunenchor Mecklar und dem gemischten Chor Niederthalhausen unter Leitung von Hildegard Kuchler, mit der Solosängerin Lena Erhard und dem Solosänger Helmut Wehnes. (Gerhard Manns) +++

Auch viele Politiker waren dabei mit von links: stehend erster Beigeordneter Wilhelm Kümmel, ...

Oberstleutnant d. R. Carsten Trinks

Der gemischte Chor Niederthalhausen mit Chorleiterin Hildegard Kuchler

Lena Erhard mit ihrer Soloeinlage

Der Posaunenchor Mecklar

Pfarrerin Janina Richter spricht ein Gebet

Die Jagdhornbläser

Zum Abschluss der Feier das Gruppenfoto mit Walter Hassenpflug, erste Reihe zweiter von links. ...

Thomas Conrad hatte jahrelang mit seinem Trompetensolo die Feiern begleitet, er ist leider viel ...

Auch der ehemalige Jagdflieger Hans Horn, ein langjähriger Teilnehmer der Feiern, ist verstorben. ...


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