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GEISA / RASDORF Kranzniederlegung und Festrede

25 Jahre deutsche Einheit: Festakt auf POINT ALPHA mit Rudolf SEITERS

03.10.15 - Der Punkt zwischen dem hessischen Rasdorf und dem thüringischen Geisa erreichte Weltbekanntheitsgrad – das US-Camp „Point Alpha“ sollte die Grenze zwischen den Welten sichern. Zum 25.Jubiläum der Deutschen Wiedervereinigung fand auch vor dem Festakt 2015 eine Kranzniederlegung zum Gedenken an die Opfer der deutschen Teilung am Denkmal für die Deutsche Einheit statt. Die Mitglieder des Kyffhäuserbund legten die fünf Kränze nieder, Politiker aus dem Landkreis Fulda und dem Wartburgkreis gedachten der Opfer und das Polizeimusikkorps Thüringen umrahmte die feierlichen Minuten.

Alle Fotos: Anna Medlin

Dann ging es in die Halle des ehemaligen US-Camps, wo sich schon viele Zuschauer eingefunden hatten. Prof.Dr.Hans-Joachim Jentsch, Stiftungsrat der Point Alpha Stiftung, begrüßte die Gäste in der Festhalle des Camps: „Der 3.Oktober 1990 ist ohne den Herbst 1989 sicher nicht denkbar – das mindert seinen Wert aber keineswegs.“ Und weiter erinnerte er an die vielen richtigen politischen Entscheidungen, die damals getroffen worden sind: „Die Diktatur musste nicht nur gestürzt werden, an seine Stelle musste auch eine Demokratie gesetzt werden.“ Die Grußworte von US-Brigadegeneral Phillip Shane Jolly, der in den 1980er Jahren in Wiesbaden stationiert war, richteten sich an die (westdeutsche) Bevölkerung, die die Besatzungsmacht familiär aufgenommen hatte. Er hege eine „tiefe Wertschätzung gegenüber diesem Tag“ – die damals real erscheinende Kriegsgefahr sei durch deutsche Helden der friedlichen Revolution gebannt worden: „Sie haben dieser Grenze ihre tödliche Gefahr genommen“.

Die Festansprache hielt Dr. Rudolf Seiters, Innenminister a.D., der als Chef des Bundeskanzleramtes mit Hans Dietrich Genscher am 30.September 1989 auf dem Balkon der Prager Botschaft stand: „Ich halte es im Nachhinein immer noch fast für ein Wunder, dass diese Entwicklung, dieser Umbruch, diese Revolution so friedlich verlaufen ist.“ „Die Wahrheit ist: Das Zeitfenster der Wiedervereinigung war sehr eng. Wer sagt, dass sei alles viel zu schnell gegangen, vergisst, dass die Menschen der DDR die Einheit schnell wollten, vergisst, dass der Übersiedlerstrom, der die DDR auszubluten drohte, mit der Ausreisefreiheit für die Botschaftsflüchtlinge nicht aufhörte, auch nicht mit dem Fall der Mauer und nicht mit der Öffnung des Brandenburger Tores, sondern erst mit dem Angebot der DM und der Wirtschafts- und Währungsunion die Menschen die konkrete und schnelle Perspektive der deutschen Einheit erkannten.“

Am Samstag geht es auf Pont Alpha weiter: Mit einem Familienfeiertag will die Stiftung traditionell mit denen feiern, die die Grenze damals hautnah erlebt haben und heute gemeinsam an einem Tisch sitzen können. Am Samstag lädt die Point Alpha Stiftung alle Besucher zu einem ökumenischen Gottesdienst und anschließendem Bürgerfest ins US-Camp der Gedenkstätte Point Alpha ein.

Dr. Rudolf Seiters

1989 berief ihn Helmut Kohl zum Chef des Bundeskanzleramtes im Rang eines Ministers für besondere Aufgaben. Seiters wurde damit zu einem der engsten Vertrauten des Bundeskanzlers. 1989 war er maßgeblich an der Aushandlung der Ausreisemöglichkeit der Prager Botschaftsflüchtlinge beteiligt. Auch sein vielfältiges Mitwirken an den Staatsverträgen zur Deutschen Einheit vollzog sich weniger im Rampenlicht als vielmehr hinter den Kulissen. 1991 folgte er Wolfgang Schäuble als Bundesinnenminister nach. (Quelle: Konrad-Adenauer-Stiftung)


US-Camp Point Alpha

Im US-Camp trifft der Besucher auf die authentische militärische Anlage und militärische Geräte aus der Hinterlassenschaft der US-Streitkräfte. Die Dauerausstellung ist in einer der ehemaligen Unterkunftsbaracken untergebracht. Sie ergänzt die Dauerausstellung im „Haus auf der Grenze“. Gezeigt werden neben der Geschichte und Entwicklung des US-Beobachtungsstützpunktes die zeitgeschichtlichen Höhepunkte des Kalten Krieges. Ein Modell stellt die damals reale militärische Konfrontation zwischen NATO und Warschauer Pakt nach und macht so deutlich, welch reale Gefahr für einen heißen Krieg in der Region des so genannten Fulda Gap herrschte. Originale Militärausrüstungsgegenstände sowie Angriffs- und Verteidigungspläne ergänzen die Ausstellung.


Der Tag der deutschen Einheit

Der Tag der deutschen Einheit wurde im Einigungsvertrag 1990 zum gesetzlichen Feiertag in Deutschland erklärt. Er soll an die deutsche Wiedervereinigung erinnern, die mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik ihren formalen Abschluss fand und sich in diesem Jahr zum 25. Mal jährt. Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie Berlin wurden in ihrer Gesamtheit die Neuen Länder der Bundesrepublik Deutschland. Ursprünglich war der Tag des Mauerfalls 1989, der 9. November als Nationalfeiertag geplant. Allerdings fand an diesem Tag 1938 auch die Reichsprogromnacht statt, so dass dieses Datum als ungeeignet galt. Der Tag der deutschen Einheit ist der einzige Feiertag nach Bundesrecht, alle anderen Feiertage sind Ländersache. (Anna Medlin)+++

Prof.Dr.Hans-Joachim Jentsch, Stiftungsratsvorsitzender der Point Alpha Stiftung ...

Dr. Rudolf Seiters, Innenminister a.D., war zur Wende Chef des Bundeskanzleramtes ...

Viele Politiker aus Thüringen und Hessen waren gekommen

Am Samstag warten viele Sehenswürdigkeiten auf die Besucher

Das kleine Städtchen Geisa lag direkt an der Grenze


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