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- Ruben Weyringer / Pixelio.de

GENSUNGEN Ein Leben in Liebe zu Jesus Christus

Bischof ALGERMISSEN spendete Iris BLUM die Jungfrauenweihe

24.10.15 - Nur die Liebe zum Herrn kann die christliche Jungfräulichkeit sinnvoll begründen und rechtfertigen. Wem dieser Zugang fehlt, dem wird man sie nie erklären und verständlich machen können. „Wer das erfassen kann, der erfasse es.“ (Mt 19, 12). Dies erklärte Bischof Heinz Josef Algermissen am vergangenen Sonntag anlässlich der Jungfrauenweihe von Iris Blum während des Pontifikalamtes in der Pfarrei Mariae Namen im nordhessischen Gensungen (Ortsteil von Felsberg bei Kassel). Dabei betonte der Bischof, dass das Versprechen der Jungfräulichkeit nicht so verstanden werden dürfe, als wäre der damit verbundene Verzicht auf Ehe und Familie schon in sich selbst gut und wertvoll. Er werde erst verständlich und sinnvoll, wenn er Ausdruck einer größeren Liebe sei, eben der zu Christus.

Selbst religiös und kirchlich gebundene Christen würden sich die Frage stellen, was denn die Jungfrauenweihe eigentlich sei. Dies sei anfangs vermutlich auch im Umfeld von Iris Blum der Fall gewesen, mutmaßte Algermissen. Denn die durch das Zweite Vatikanische Konzil erneuerte Form eines gottgeweihten Lebens sei zu wenig bekannt. Hinter dem Entschluss, die Jungfrauenweihe zu empfangen, stehe immer eine ganz persönliche Lebens- und Heilsgeschichte, an deren Anfang der Ruf Gottes stehe, seine Erwählung, ein reines Gnadengeschenk seiner Liebe. Auch Iris Blum habe in ihrer Lebensgeschichte diese Berufung erfahren, in ihrem Innersten den Ruf zu einem Leben in deutlicher Nachfolge vernommen. Und sie habe sich auf diesen Ruf eingelassen, so der Bischof.

Tatsächlich liest sich der Lebenslauf von Iris Blum wie eine lange Vorbereitung auf die Jungfrauenweihe: So ist die stellvertretende Schulleiterin an der König-Heinrich-Schule in Fritzlar auch Lehrerin für Mathematik und eben katholische Religion an diesem Gymnasium. In ihrer Kirchengemeinde engagiert sie sich seit Jahren auf vielfältige Weise: Aufgrund ihrer Ausbildung am Bischöflichen Kirchenmusikinstitut Fulda (KMI), abgeschlossen mit der sogenannten C-Prüfung, ist Iris Blum unter anderem zur Leitung von Chor und Schola befähigt. Nahezu folgerichtig leitet sie in ihrer Gemeinde einen Frauenchor, ist außerdem als Organistin und Kantorin tätig. Aus ihrem Engagement im Kommunionunterricht ist eine Kindermusikgruppe hervorgegangen, in der 8-14jährige singen und musizieren und dabei längst zu einer Stütze der vierwöchentlichen Familiengottesdienste geworden sind.

Die Verkündigung über die Berufung zu einem Leben in Jungfräulichkeit und auch die liturgische Ausgestaltung der Jungfrauenweihe, so Bischof Algermissen in seiner Predigt, erinnerten immer wieder an das Bild der bräutlichen Liebe zwischen Christus und seiner Kirche, so der Oberhirte weiter. Die Jungfrau erwarte mit brennender Lampe – wachsam und betend – den Herrn, wann immer er kommen möge (Mt 25, 1-13). Dieser Bezug scheine im Ritus der Jungfrauenweihe auf, wenn die zu Weihende den Schleier und den Ring als Zeichen ihrer Bindung an Christus in unverbrüchlicher Treue empfange. Darum heiße es im Weihegebet: Durch ihren Verzicht auf die Ehe suche sie einzig das, „was das Sakrament der Ehe bedeutet: die Verbindung Christi mit seiner Kirche“.

Dabei dürfe man nie aus den Augen verlieren, dass alle Christen durch die Heilige Taufe „geweihte“ Personen seien. Die besondere Weihe in einer Ordensprofess oder in der Jungfrauenweihe sei eine Bekräftigung und Entfaltung der grundlegenden Weihe, die Gott allen Getauften geschenkt habe. Sie sei nicht ein Tun von Menschen, sondern Gott weihe und heilige einen Menschen. Da dieser Mensch nun für Gott, die Kirche und die Menschen in seiner Umgebung, auch im Arbeitsumfeld, im Besonderen verfügbar sei, dürfe man mit Blick auf die Gott geweihte Jungfrau mit Fug und Recht von einem „geistlichen Beruf“ sprechen. Was immer Iris Blum fortan tun werde, werde sie als geistliche, vom Heiligen Geist geweihte und zum Dienst am Gottesvolk befähigte Frau tun.

Auf die Jungfrauenweihe wurde Iris Blum von ihrem Ortspfarrer Gerhard Braun sowie dem Spiritual des Priesterseminars in Fulda, Dr. Wolfgang Hartmann, vorbereitet. Persönlich bedeute die Jungfrauenweihe „… meine Vermählung mit Christus durch die Hand des Bischofs. Dieser Schritt ist für mich eine Lebensentscheidung“, so Iris Blum.

HINTERGRUND:  Die Jungfrauenweihe ist eine Form des geweihten Lebens, die als Ausdruck des Vorhabens, Christus in besonders enger Weise nachzufolgen, vom Diözesanbischof nach liturgischem Ritus vorgenommen wird. Sie ist auch Zeichen einer lebendigen Liebe zu Gott. Eine Frau, die sich berufen glaubt, muß diesen Wunsch durch die Kirche prüfen lassen. Dazu beauftragt der Bischof einen Mentor, der die Frau durch eine Zeit der Kandidatur begleitet. Eine Frau, die diesen Weg gehen möchte, sollte nicht jünger als 25 bis 30 Jahre alt sein und nicht älter als 50. Voraussetzungen sind ein stetes Gebetsleben und geistige und seelische Gesundheit. Sie darf nicht verheiratet gewesen sein oder ein der Jungfräulichkeit widersprechendes Leben geführt haben. Den Lebensstil der bewußten Jungfräulichkeit in der Welt um Christi willen sollte sie bereits mehrere Jahre erprobt haben. Die Jungfrauenweihe stammt aus urchristlicher Zeit, war jahrhundertelang verschüttet und wurde durch das Zweite Vatikanische Konzil wiederentdeckt.  +++

Ruben Weyringer / Pixelio.de


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