Archiv
"Investieren muss Unternehmern Spaß machen" - Chefs loben Teamarbeit
28.10.15 - Osthessen hat seine Wirtschaftsmacht im Land deutlich gemacht. Beim Hessischen Unternehmertag am Dienstagabend im Kurhaus in Wiesbaden waren drei Fuldaer Firmen erfolgreich und holten den begehrten Preis „Hessen-Champions“ – der Innovations- und Wachstumspreis des Landes Hessen. Die hochkarätig besetzte Jury prämierte JUMO als Weltmarktführer, TEXMER als Innovator und die EDAG als Jobmotor. Damit sicherte sich die Region Fulda alle drei Plätze in der Champions-League und überholte große Firmen aus dem wirtschaftsstarken Rhein-Main-Gebiet.
Vor 1.000 Unternehmern, Politikern und Lobbyisten sagte Hessens Vize-Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen): „Sie sind zuverlässige Partner auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt aber auch dynamische Innovatoren.“ Das Trio sei stellvertretend für die unternehmerische Kraft des Landes und das verdiene höchste Anerkennung. Alle seien Investoren in die Qualität. Insgesamt wollten 70 Unternehmen Hessen-Champions werden – zehn hatten es bis ins Finale geschafft.
Das Unternehmern Texmer ist Sieger in der Kategorie Innovation. Es gehört zur Stahlbau Hahner-Gruppe aus Petersberg bei Fulda und hat sich in über 30 Jahren als zuverlässiger Partner der Textilindustrie etabliert. Texmer liefert Ersatzteile für Maschinen fast aller Hersteller. Komplett neu ist die berührungsfreie Fadenspannungsmaschine. So können Bauteile gefertigt werden, die kostengünstiger, fester und leichter sind als bei der Produktion mit anderen Abspulgeräten. Kurz nach der Preisverleihung sagte Geschäftsführer Bernhard Hahner: „Das war Teamarbeit. Einer hat die Idee und viele helfende Hände setzten sie dann um. Ich bin stolz auf meine Mitarbeiter.“ Auch Lothar Fleck aus der Chefetage war glücklich: „Es ist ganz klasse, hier auf der Bühne zu stehen.“ Drei Jahre habe die Entwicklungsphase gedauert.
JUMO ist Eroberer der Weltmärkte mit industrieller Sensor- und Automatisierungstechnik. Die Unternehmensgruppe beschäftigt 2.200 Mitarbeiter, davon 1.365 in Fulda. Aktuell laufen die Pläne, ein neues Werk in der Domstadt zu bauen. Der Weltmarktanteil von JUMO bei Temperaturfühlern für Wärmemengenzähler beträgt 75 Prozent und damit holte die Technik-Schmiede den Hessen-Champion in der Kategorie Weltmarktführer. Dazu Bernhard Juchheim, Geschäftsführender Gesellschafter: „Wir haben sehr gute Mitarbeiter und einen hohen Qualitätsanspruch.“ Mit Fulda und Hessen sei JUMO eng verbunden. „Der Preis ist ein Gemeinschaftswerk. Ich bin stolz auf meine Mitarbeiter. Sie haben sich sehr früh mit dem Export auseinander gesetzt und viel Mut und auch ein Stück weit Risiko unter Beweis gestellt.“ Mit nach Wiesbaden kam, um den Preis in Empfang zu nehmen, Juchheims Gattin Brigitte und Marketingleiter Michael Diegelmann. Er sagte: „Vor zehn Jahren haben wir uns schon einmal beworben. Umso schöner ist es, dass wir jetzt erfolgreich waren. Das ist eine schöne Bestätigung.“
Die EDAG Engineering GmbH ist ein Startup aus den 70er Jahren. Auch wenn der Firmensitz in Wiesbaden ist, werden die Projekte größtenteils aus Fulda gesteuert und auch das Management zieht die Strippen aus Osthessen. In der Kategorie Jobmotor räumt der Entwicklungspartner der internationalen Automobilindustrie in der Kategorie Jobmotor ab. 7.600 Mitarbeiter gehören zur EDAG. Seit 2013 wurden weltweit 1.300 Arbeitsplätze geschaffen, davon 320 in Hessen. „Der Preis ist sehr renommiert. Das ist ein gutes Gefühl, hier oben zu stehen“, erklärte Geschäftsführer Harald Poeschke, der mit Alexandra Dantmann den Preis entgegen nahm. „Wir investieren in Mitarbeiter, Aus- und Weiterbildung.“ Zum zweiten Mal ist die EDAG Hessen-Champion. „Das zeigt uns: wir sind auf dem richtigen Weg. Und es ist eine schöne Anerkennung und positive Botschaft nach innen und nach außen.“
IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schunck war mit in die Landeshauptstadt gereist und zeigte sich stolz: „Das ist eine schöne Bestätigung für unsere Unternehmen und für unsere Region.“ Es zeige die Leistungsfähigkeit der unterschiedlichen Branchen und das wiederum sei das Erfolgsrezept der Stabilität auf dem Arbeitsmarkt. Für den Präsidenten der Vereinigung Hessischer Unternehmerverbände (JHU) Wolf Matthias Mang gilt gerade deshalb: "Investieren muss Unternehmern Spaß machen. Ein investitionsfreundliches Klima ist deshalb Aufgabe der Politik und die entscheidende Grundvoraussetzung für Wachstum, Wohlstand und Beschäftigung in Hessen." (Christian P. Stadtfeld). +++
Professor Brigitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität sprach über das Thema "Universitäten ...
Klaus Wudonig (Pressesprecher K+S), Berthold Jost (MIT) und ON-Mitarbeiter Christian P. Stadtfeld ...
Kurzer Plausch: Wolf Matthias Mang (Präsident Verband hessischer Unternehmer), Wirtschaftsminister ...