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Geschichten heilen: Dr. Eckart von HIRSCHHAUSEN ist "WUNDERHEILER"

10.11.15 - Es war einmal ein Medizinmann. Dieser galt es Wunderheiler, Experte für alles und nichts, Autorität und Schöpfer des Unmöglichen. Dr. Eckart von Hirschhausen erinnert nicht ohne Grund in seinem Bühnenprogramm "Wunderheiler" an die faszinierende Figur, die die meisten zunächst mit Indianerstämmen oder fremden "Inselvölkern" in Verbindung bringen. Der Medizinmann war einst Hoffnungsträger der Menschen und unangezweifelt. "Und was haben wir daraus gemacht?" - Drogendealer, windige Gestalten, Bringer falscher Versprechungen. Was Hirschhausen am Montagabend seinem Publikum in der Esperantohalle zeigen sollte, war, dass die Mediziner von heute und den Medizinmann dann doch nicht so viel unterscheiden sollte. Am Ende, liegt die Heilung schließlich auch ein Stück weit in der Überzeugung. 

Nimmt sich viel Zeit für seine Fans: Hirschhausen ließ sich immer wieder mit Zuschauern ...

Knapp 2.000 Zuschauer waren in die Esperantohalle gekommen

Mit "Wunderheiler" stilisiert Hirschhausen sich selbst mit einem deutlichen Augenzwinkern als Schamanen, messerscharfen Diagnostiker und Zauberer. Angefangen beim Wortsinn der Begriffe "Hospital" (vom Englischen "Hospitality" - "Gastlichkeit") und Charité (von "Charity"- "Wohltätigkeit") zeigt er, was im medizinischen System des heutigen Deutschland an vielen Stellen falsch läuft. So seien Krankenhäuser einst gegründet worden, um Leidenen zu helfen, nicht um Rendite zu machen. Aus Schulmedizin und Alternativmedizin sei ein Glaubenskrieg der Medizin erwachsen, bei dem die Menschen letztlich mit ihren Füßen abstimmten: indem sie zu dem Arzt gehen, der ihnen das größte Wohlbefinden schenkt.

Scharfsinnig exerziert der studierte Mediziner, Journalist und Künstler dabei Heilmethoden, Diagnoseschritte und tatsächliche Erfolge und Verluste der unterschiedlichen medizinischen Disziplinen durch. Dabei wirkt er nicht belehrend, vielmehr ist er ironisch und lässt stets das Hintertürchen offen. Er legt keine konkreten Präferenzen nahe, sondern führt sein Publikum vielmehr dazu, mal wieder auf ihre Körper zu hören, sich selbst kennen zu lernen.

Fotos: Sabrina Ilona Teufel

Er selbst sei für die Vorbereitung seines Programmes bei einem Schamanen gewesen. Dieser habe ihm ganz banale Fragen gestellt. "Wann hast du aufgehört zu singen? Wann hast du aufgehört zu tanzen? Wann hast du aufgehört, dich von Geschichten verzaubern zu lassen?" Je weiter Hirschhausen mit den Fragen des Schamanen voranschritt, desto bedächtiger wurden seine rund 2.000 Zuhörer am Montagabend. Wie wenig wussten sie doch darüber, was diese Fragen noch mit ihrem Abend zu tun haben sollten. 

Wie nah Magie und Medizin beieinander liegen, zeigt der 48-Jährige an zahlreichen Beispielen. Mal zaubert er selbst, mal stellt er seinem Publikum schlichtweg Denkaufgaben, lässt sie singen, lässt sie tanzen. Und alle machen freudig mit. Eine gezielt positive Denke, das macht er am Beispiel einer Chemotherapie in seiner eigenen Familie deutlich, kann aus Angst und Abscheu vor dem "Gift", dass in den Körper gepumpt wird, eine wirksame "Heilsoße" machen und damit effektiv zur Heilung beitragen. 

Er macht den Vergleich von notwendiger Medizin und Selbstheilungskräften des Körpers auf, ohne dabei den Globuli-Mediziner zu geben. "Dinge kommen und gehen, werden besser und schlechter von allein", erklärt Hirschhausen. So sei der Griff zur Medizin bei einer einfachen Erkältung häufig reiner Selbstbetrug. Tatsächlich habe eine Erkältung einen klaren Verlauf und es sei zu erwarten, dass sie einige Tage immer schlimmer werde und dann binnen kürzester Zeit plötzlich Besserung eintrete. Der Glaube, es liege an der Medizin, die man aus Ungeduld eingefahren habe, sei falsch. Der Arzt mahnt: "Wenn Sie schon unsinnige Dinge einnehmen, dann nehmen Sie wenigstens etwas Unschädliches." Womit wir wieder bei den Alternativen zur Schulmedizin wären.

Clowns verkauften rote Nasen für Hirschhausens Stiftung Humor Hilft Heilen ...

Beim gemeinsamen Singen analysiert der Doktor mit seinem Publikum die heilende Kraft der Musik. Eine kollektives Hüftenschwingen zaubert nicht nur Muskelentspannung, sondern auch zahlreiche Lacher. Mit viel Selbstironie und gerade genug Fachwissen, als dass der Laie folgen kann, amüsiert Hirschhausen sein Publikum hörbar. Gemeinsam mit seinen Gästen lauscht er deren Wundern, die sie in der Pause auf ausgelegte Karten schreiben durften - natürlich anonym. Rührende Geschichten, herrliche Banalitäten, humorvolle Liebesbekundungen - Eckart von Hirschhausen transportiert sie alle gleichermaßen am künstlichen Lagerfeuer. Immer dann, wenn es zu emotional zu werden droht, kommt ein Witz. So behandelt der Schulmediziner Hirschhausen mit den Methoden des Schamanen. "Ich weiß, wann Sie wieder angefangen haben zu lachen, ich weiß, wann sie angefangen haben, zu tanzen und ich weiß, wann Sie angefangen haben, sich von Geschichten verzaubern zu lassen", zeigt er sich am Ende des Abends gewiss. Und er hat recht: Herr Doktor, es geht uns schon viel viel besser. (Sabrina Ilona Teufel)+++

Auch der Förderverein Känguruh war mit einem Stand im Foyer vertreten. Hirschhausen engagiert ...


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