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HÜNFELD "380.000 Euro, sieht man aber nicht"

Interkommunale Atemschutzwerkstatt in Feuerwache eingeweiht

13.11.15 - „Ich bin sicher, dass immer, wenn man den Mitarbeitern optimales Arbeitsgerät zur Verfügung stellt auch eine optimale Leistung am Ende der Kette steht,“ Hünfelds Bürgermeister Stefan Schwenk sprach am Freitagnachmittag im Speziellen die Feuerwehrleute in und um Hünfeld an. Ihnen stellt die Stadt Hünfeld, gemeinsam mit den Gemeinden Burghaun, Rasdorf, Nüsttal und Tann, künftig eine hochmoderne Atemschutzwerkstatt zur Verfügung. Die “Werkstatt“ aber erinnert vielmehr an ein Labor, denn hier wird in einem hochsensiblen Feld gearbeitet: das gesamte Equipment für Atemschutz und Sauerstoffversorgung der Einsatzkräfte wird auf 110 Quadratmetern gewartet, befüllt und gepflegt.

Fotos: Sabrina Ilona Teufel

Damit einher geht eine enorme Effektivitätssteigerung. „Früher kamen die Feuerwehrleute an, gaben ihre Sauerstoffflaschen ab, fuhren nach Hause und holten sie später wieder ab“, erklärt Pressesprecher Helmut Käsmann im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS das bisherige Prozedere. Die Nachteile liegen auf der Hand: in einer Großlage war der schnelle Wechsel kaum möglich, Reserven konnten nur bedingt vorgehalten werden. Die neue Atemschutzwerkstatt direkt in der Feuerwache Hünfeld ermöglicht den Feuerwehren der teilnehmenden Kommunen nun den raschen Wechsel. Es wird in den neuen Räumen stets ein Gerätepool vorgehalten, der umfangreiche Versorgung auch bei Großeinsätzen erfordert. Zudem hat sich durch die neue Unterbringung der Atemschutzgeräte auch die Beschaffung der Geräte erheblich verbessert. Ursprünglich lagerten sie im Keller der Feuerwache und mussten zum Einsatz erst nach oben geholt werden.

Doch damit die neue Atemschutzwerkstatt eingerichtet werden konnte, musste zunächst ein Carport weichen, das bis zu den Umbaumaßnahmen auf deren Platz stand. Anschließend wurde ein vollkommen neuer Gebäudeteil hinter die Fahrzeughalle gebaut, der nun nur dem Atemschutz gewidmet ist.


"Gehen für uns nicht nur im sprichwörtlichen Sinn durchs Feuer"

380.000 Euro kostete der Neubau samt Ausstattung die Stadt Hünfeld. Etwa 101.000 Euro kamen als Zuschuss vom Land Hessen. Eine Investition, die man den Feuerwehren schuldig sei. „Unsere Feuerwehren leisten ihre Einsätze freiwillig und ehrenamtlich und sie hatten dieses Jahr angesichts der Häufigkeit ein besonders strapaziöses Jahr zu bestehen“, so Bürgermeister Schwenk in seiner Ansprache. Daher sei es essentiell, ihnen optimal gewartetes und sicheres Gerät zur Verfügung zu stellen, denn schließlich gingen sie damit bei Einsätzen nicht nur sprichwörtlich durchs Feuer.

Pater Simon segnete die neuen Räume

Die Bürgermeister der teilnehmenden Kommunen und Jürgen Schmitt (links) ...

Bereits 2013 wurden die nötigen Magistratsbeschlüsse gefasst, sodass Planer beauftragt werden konnten. „380.000 Euro, das ist tatsächlich eine stolze Summe“, gibt auch Architekt Carsten Trapp vom Planungsbüro Trapp-Wagner zu. "Das ist aber ganz schön viel, das sieht man aber auf den ersten Blick nicht", hatte vor Kurzem noch Bürgermeister Stefan Schwenk zu hören bekommen. Jedoch seien auch eine neue Carportanlage, die entstehen musste, und die technischen Finessen des Atemschutzlabors in der Summe inbegriffen. Alle Geräte darin unterlägen höchstmöglichen Reinlichkeitsbedingungen und damit auch damit auch Richtlinien.

Durch die interkommunale Zusammenarbeit entstehen für die teilnehmenden Gemeinden neben dem direkten Nutzen für die Feuerwehren auch Kostenersparnisse. Allein 130 Atemschutzgeräte hat die Feuerwehr Hünfeld. Mit den Geräten der anderen Kommunen, die an der Zusammenarbeit beteiligt sind, sind es mehrere Hundert Geräte, die in der neuen Werkstatt permanent gewartet werden können. Zudem werden dort künftig auch die Geräte der Werksfeuerwehr von Procter & Gamble gewartet – natürlich gegen Gebühr.

Jürgen Hahn, Bürgermeister von Rasdorf

Architekt Carsten Trapp

Die symbolische Schlüsselübergabe

„Gott gab uns Atem, damit wir leben“, der kirchliche Segen von Pfarrer Gossler und Pater Simon betonte die überlebenswichtige Bedeutung der Sauerstoffversorgung. Die neue Werkstatt solle dafür sorgen, dass der Atem derjenigen geschützt werde, die auch für unseren Schutz sorgen. „Es wurde hier etwas geschaffen, dass die Feuerwehr noch einsatzfähiger macht“, sagte auch die Kreisbeigeordnete Dr. Frederike Lang in ihrem Grußwort und war sich mit den Geistlichen und den zahlreichen Gäste der Einweihungsfeier einig: „Es ist ein Segen, dass es euch gibt.“ (st)+++

Hünfelds Stadtbrandinspektor Thorsten Rübsam

Die Kreisbeigeordnete Dr. Frederike Lang

Jürgen Schmitt zeigt im Atemschutzlabor die Kleinteile, die genauestens gereinigt und gewartet ...

Der neue Anbau von außen: aus dieser Perspektive sieht die Atemschutzwerkstatt denkbar unspektakulär ...


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