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Hessen-Caritas-Vorsitzender Dr. Hejo Manderscheid begrüßte die Tagungsteilnehmer und führte ins Thema ein. - Fotos: C. Scharf/Caritas FD

FRANKFURT/M. Fachtagung Demografischer Wandel

"Alternde Gesellschaft wird die Caritas nachhaltig beeinflussen"

25.11.15 - Zu einer Fachtagung über die Auswirkungen des demografischen Wandels hatte die Hessen-Caritas, das gemeinsame „Dach“ der drei Diözesan-Caritasverbände Fulda, Mainz und Limburg auf hessischer Landesebene, in die Räume des Caritas-Stadtverbandes Frankfurt eingeladen. Unter dem Motto „Stadt, Land, alles im Fluss“ ließen die Teilnehmer der Tagung – moderiert von der HR-Mitarbeiterin Birgitta Söling - aus verschiedenen Blickwinkeln Fakten und Ansichten zu dem Phänomen des unaufhaltsamen Alterns der Gesellschaft einschließlich der damit verbundenen Konsequenzen und dem empfohlenen Umgang mit dieser Entwicklung vortragen. Dabei wurde deutlich, dass der demografische Wandel als „Querschnittthema“ praktisch alle Caritas-Arbeitsfelder berührt und zukünftig nachhaltig beeinflussen wird.

Vorbereitet hatten die Tagung dementsprechend Referenten aus vier verschiedenen Caritas-Landesarbeitsgemeinschaften (CLAG) gemeinsam: Ulrike Steffen (Geschäftsführerin CLAG Sucht), Jürgen Hartmann-Lichter (Geschäftsführer CLAG Kinder-, Jugend- und Familienhilfe), Hans Gasper (Kreuzbund Diözese Mainz) und Franz Meyer (Geschäftsführer CLAG Soziale Sicherung und Referent Soziale Dienste bei der Caritas in Fulda). Die Begrüßung zur Fachtagung nahm der Vorsitzende der Hessen-Caritas, Doktor Hejo Manderscheid, vor. Er erinnerte daran, dass das Thema „Demografischer Wandel“ bereits im Februar 2015 beim Jahresempfang der Hessen-Caritas in Wiesbaden wichtiges Thema gewesen war. Nun wolle man den fachlichen Austausch weiter voran bringen, zumal ja auch der aktuelle Flüchtlingsstrom nach Deutschland und die damit verbundene Zuwanderung zum Themenkomplex mit dazu gehörten und unbedingt mit betrachtet werden sollten.

Erste Referentin war Barbara Fank-Landkammer, Leiterin des Referates Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Caritasverband in Freiburg. Sie führte anhand der laufenden Kampagne „Stadt – Land – Zukunft“ vor, dass die Caritas nicht einfach nur auf das Thema „Demografischer Wandel“ aufmerksam machen will, sondern dass der katholische Sozialverband die Suche nach Lösungen für die mit dem Altern, Schrumpfen und „Bunter-werden“ der Gesellschaft durch Zuwanderung einhergehenden Veränderungen als Gemeinschaftsaufgabe der gesamten Gesellschaft auffasst und daher auch an die Öffentlichkeit appelliert: „Hilf den Wandel zu gestalten!“

Moderatorin Birgitta Söling bezog das Plenum immer wieder in die Fachdiskussion ...

Barbara Fank-Landkammer stellte die Caritas-Jahreskampagne zur Demografischen ...

Frau Fank-Landkammer zeigte, dass auf der Kampagnen-Homepage in diesem Sinne zahlreiche Vorschläge eingestellt worden waren, wie man vor allem auf dem Land vorgehen könnte, um den Menschen in den kleiner werdenden Orten Grundversorgung, kulturelle Teilhabe und Mobilität zu erhalten. Mit Vorstellung der bald anlaufenden Kampagne 2016 zur Generationengerechtigkeit und der auf drei Jahre ausgelegten Initiative „Den demografischen Wandel gestalten“ zeigte die DCV-Referentin anschaulich, dass die Caritas das Thema „Demografie“ auch in den kommenden Jahren weit oben auf ihrer Agenda stehen haben wird.

Die weiteren Hauptreferenten der Tagung waren Petra Klug, Senior Project Manager bei der Bertelsmann-Stiftung, mit einem Vortrag zum Thema „Stadt oder Land? Der demografische Wandel fordert uns heraus“, sowie Simone Philippi, Referatsleiterin in der Hessischen Staatskanzlei, die über die Herausforderungen und Chancen bezüglich des Demografischen Wandels aus hessischer Sicht sprach. Einig war man sich darin, dass der Trend auch durch Zuwanderung nicht gebrochen und die Gesellschaft sich unvermeidlich verändern wird. Dabei wurde deutlich, dass die Vorgehensweisen und Rezepte sowohl der Stiftung als auch der Landesregierung ganz auf der Linie der Caritas-Kampagne liegen: Es geht immer um Ausloten der Möglichkeiten vor Ort, um individuelle Lösungen und um Einbeziehen der Betroffenen, die nach Möglichkeit die Zukunft ihrer Region aktiv mitgestalten sollten.

Vertreter der verschiedenen Caritas-Landesarbeitsgemeinschaften (CLAG), in denen die Arbeitsfelder der Caritas verortet sind, gaben zur Vervollständigung des Bildes in Statements einen Überblick, was aus ihrer Sicht besonders beachtenswert ist, um die voraussichtlichen Folgen der demografischen Entwicklung abzufedern. So sei zum Beispiel bei der Behindertenhilfe und Psychiatrie bereits jetzt deutlich sichtbar, dass die Betreuungsarbeit hier zukünftig verstärkt auch mit altersbedingten Erscheinungen wie stärkerem Pflegebedarf und Demenz zu tun haben werde. Entsprechend müssten die Dienste auf solche Bedarfe neu ausgerichtet werden. Und auch im Bereich der Suchtkrankenhilfe stellt man sich darauf ein, mit einer Klientel zu arbeiten, die im Durchschnitt älter sei und veränderte Problemlagen wie vermehrte psychische Erkrankungen und Demenz haben werde. Aber auch soziale Begleiterscheinungen langjähriger Sucht wie starke Verschuldung und Wohnungslosigkeit könnten auftreten. In der Selbsthilfearbeit des Kreuzbundes in Mainz habe man dem veränderten Altersdurchschnitt der Gruppenmitglieder bereits Rechnung getragen und hat nun eine Selbsthilfegruppe 55+ gegründet. +++


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