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Sehr gut besucht war die Vorstellung des Buchentwurfes von Hans-Helmut Günther. -

ULRICHSTEIN Vorstellung Ortsfamilienbuch

500 Jahre Familiengeschichte von Ober-Seibertenrod

02.12.15 - Gut besucht war kürzlich die Vorstellung des Entwurfs des Ortsfamilienbuchs von Ober-Seibertenrod durch den Kultur-Sport-Verein, zusammen mit Hans Helmut Günther im Dorfgemeinschaftshaus Ober-Seibertenrod. Der Vorsitzende des Kultur Sportvereins Edwin Volp eröffnete die Veranstaltung, begrüßte die zahlreich gekommenen Mitbürgerinnen und Mitbürger und wünschte allen einen informativen Abend.

Schon ab den 70er Jahren wurde von Hans Helmut Günther Material zur Erstellung einer Ortschronik zusammengetragen. Dabei stellte sich heraus, dass es sinnvoll sei, vor dem Erstellen der Chronik die Bewohner von Ober-Seibertenrod beziehungsweise ihre Familien zu erforschen und in einem Ortsfamilienbuch zu verknüpfen. Hierbei sollten die Herkunftsfamilien der nach Ober-Seibertenrod gezogenen Personen sowie auch die auswärtigen Familien, in die mancher Ober-Seibertenröder Einwohner durch Heirat oder ähnliches abgewandert ist, mit erfasst werden.

Ober-Seibertenrod bot mit seiner Einwohnerzahl eine überschaubare Größe, die die Zusammenstellung aller jemals in Ober-Seibertenrod lebenden Bewohner der letzten 500 Jahre, als machbares Vorhaben erscheinen ließ. Nachdem Hans Helmut Günther sämtliche Kirchenbücher, zum einen aus dem Staatsarchiv Darmstadt, dem Kirchenarchiv in Darmstadt und von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) in Frankfurt als Kopie im Regal hatte, konnte mit der Arbeit begonnen werden. Weitere Quellen waren das Personenstandsarchiv in Neustadt, auch die Grabsteine der umliegenden Friedhöfe, die ein weiteres Zeitfenster abbildeten. Natürlich nicht zuletzt war die Befragung der Mitbürger sehr hilfreich, um auch neuere Daten mit aufnehmen zu können. Besonders dankbar war Hans Helmut Günther dem Forscherkollegen Karlheinz Lichau aus Ober-Ohmen, der die kompletten Kirchenbücher schon einmal verkartet hatte und seine Daten völlig uneigennützig zur Verfügung stellte.

Etwa 8.500 Personen in annähernd 3.000 Familien sind hierbei zusammengekommen, die ein Ortsfamilienbuch mit ungefähr 800 Seiten zum Inhalt haben werden. Neben einem Inhaltsverzeichnis, in dem alle Namen zur besseren Auffindung aufgelistet sind, gibt es ein Register für die Berufe sowie ein Ortsregister, das ein gutes Abbild über die Anzahl der Familien aus den verschiedenen Orten abgibt.

Einige Familien reichen zurück bis zu den Anfängen der Kirchenbücher, die im Kirchspiel Bobenhausen II, im Jahr 1588, wo der erste Heiratseintrag aufgezeichnet ist, beginnen. Die erste urkundliche Erwähnung von Ober-Seibertenrod erfolgte im Jahr 1328, hier heißt es übersetzt: „Landgraf Heinrich zu Hessen freit seinem Burgmann Johann gen. Riethesil seinen Hof in Sywarterode im Gericht Babinhusen und den jeweiligen Colonen von Bede und Steuer….“ Anzunehmen ist, dass der laut Salbuch von 1592 genannte „Pfar Hoif“ ein, der Pfarrei Ulrichstein gehörender, Hof beziehungsweise die durch Lehensbrief vom 23.04.1616 von Pfarrer Bernhard Daube vergebene Hälfte des Hofes zu Ober-Seibertenrod der gleiche Hof wie bei der Ersterwähnung im Jahr 1328 ist. Inhaber des Pfarrhofs je zur Hälfte war der um 1560 geborene Asmus Schmirmund und der um 1550 geborene Johannes Günther genannt Hofkeil. Großartig war, dass über 16 beziehungsweise 17 Generationen, beginnend von den heute Lebenden, bis zu den Inhabern des Pfarrhofs im Jahr 1592 die Verbindung geschaffen werden konnte, um somit bis in die Nähe der Ersterwähnung zu gelangen.

Während von Asmus Schmirmund annähernd die Hälfte der Ober-Seibertenröder Bevölkerung abstammt, verliert sich die Linie des Johannes Günther (Hofkeil) mit dessen Sohn Curt Günther, der nach Helpershain wegen Heirat von Ober-Seibertenrod weggezogen ist. Erst 13 Generationen später kehrt mit Johannes Günther und seiner Ehefrau Ida, geborene Schmirmund, der Name Günther aus dieser Linie wieder nach Ober-Seibertenrod zurück. Die heutigen Familien Betz und Günther in Ober-Seibertenrod sind Abkömmlinge aus der Linie des Johannes Günther (Hofkeil). Die Abfolge der Generationen können im Ortsfamilienbuch sehr gut nachvollzogen werden. 

Bis zum endgültigen Erscheinen des Ortsfamilienbuches wird es wohl noch ein paar Monate dauern, so Hans Helmut Günther, auch abhängig davon, wie zügig bei den dem Datenschutz unterliegenden jüngeren Daten eine entsprechende Unterschrift der Betroffenen zur Genehmigung der Veröffentlichung eingeholt werden kann. Schade wäre, wenn wegen fehlender Unterschrift die Daten gestrichen worden wären und die Betroffenen das Fehlen ihrer Daten im Nachhinein bedauern würden. Bürgermeister Edwin Schneider bedankte sich beim Kultur-Sportverein und bei Hans Helmut Günther für die geleistete Arbeit. (gr)+++


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