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Der neue Vorstand mit Vorsitzenden Bürgermeister Edwin Schneider (Mitte) - Fotos: Dieter Graulich

REGION Bürgermeister SCHNEIDER gewählt

Forstbetriebsgemeinschaft „Westlicher Vogelsberg“ hat neuen Vorstand

04.12.15 - Bürgermeister Edwin Schneider ist neuer Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) „Westlicher Vogelsberg“. Dies ergaben am Dienstagabend die Vorstandswahlen im Landgasthof Groh. Bernhard Bender, der im Dezember 2010 für den damals erkrankten Bürgermeister Erwin Horst gewählt worden war, hatte nicht mehr kandidiert. Der neue Vorsitzende dankte Bender für das große Engagement in diesen Jahren.

Gerade in Zeiten der Neufassung der Privatwaldverordnung sei es gut gewesen, einen Forstfachmann und ehemaligen Landtagsabgeordneten in der Führungsetage zu haben, betonte Schneider und überreichte ein Präsent. Dank ging auch an Karlheinz Mest, der als Beisitzer für den Kleinprivatwald ausschied. Für ihn rückte Maik Härter (beide FBV Kirtorf-Homberg) nach. Zu Beginn der wieder sehr gut besuchten Jahreshauptversammlung hatte Bernhard Bender zur Lage des Waldes mitgeteilt, dass die Natur der FBG ein besonders trockenes und heißes Jahr beschert habe. Schäden an den Neukulturen und durch Mäuse seien die Folge gewesen. Das Jahr habe mit einem erheblichen Niederschlagsdefizit abgeschlossen. „Wir müssen jetzt auf einen schneereichen Winter hoffen“, so Bender. Der Waldzustandsbericht des Landes Hessen bestätige einen verbesserten Gesundheitszustand des Waldes, mit Ausnahme von Südhessen. Hier müsse die Absenkung des Grundwassers verhindert werden, um das Absterben des Waldes zu verhindern.

Auch im abgelaufenen Jahr sei die Tätigkeit des Vorstandes durch die Neufassung der Privatwaldverordnung zum 1. Januar 2015 und einer neuen Richtlinie für die besondere Förderung der privaten Waldbesitzer in Hessen bestimmt gewesen. Der vorgeschlagenen Änderung des Beförsterungsvertrages habe man im November 2015 widersprochen. Daraufhin habe Hessen-Forst die Verträge zum 31. Mai 2016 gekündigt. Einstimmig wurde im Laufe der Versammlung eine Tischvorlage, die den Vorstand beauftragt, alternative Betreuungsmodelle zum von Hessen Forst vorgeschlagenen Betreuungsvertrag zu prüfen.

Geschäftsführer Uwe Prihoda teilte mit, dass die FBG jetzt 24 Mitglieder mit einer Waldbodenfläche von 6.140 Hektar habe. Die Mitglieder untergliederten sich in 11 Forstbetriebsvereinigungen mit 960 Hektar Waldfläche und 766 Waldbesitzer, elf Städte und Gemeinden mit 4.517 Hektar sowie zwei Großprivatwaldbesitzer mit 663 Hektar Waldfläche. Die nach PEFC zertifizierten Flächen hätten sich auf nunmehr 6.076 Hektar erhöht. Prihoda wies darauf hin, dass die Zertifizierung weiterhin Vorraussetzung für einen Holzverkauf über die FBG sei. Zur Forstpflanzenlieferung führte er aus, dass 2014/2015 insgesamt 74.000 Pflanzen, davon 12.000 für den Kleinprivatwald geliefert wurden. Die Förderung habe mit 19.000 Euro für die Pflanzung und 30.000 Euro für den Wegebau ein niedriges Niveau gehabt, da nur Frühjahrskulturen und keine Bestandspflege zugelassen waren.

Zu den Lehrgängen an der Mobilen Waldbauernschule teilte er mit, dass fünf Lehrgänge Holzernte/Grundlehrgang, fünf Mal Seilwinde, zwei Lehrgänge Kultur- und Jungbestandspflege und ein Lehrgang Seilwinde stattfanden. Ein Lehrgang Waldbewirtschaftung mit Waldbauernbrief Soll in 2016 stattfinden. Zum Holzverkauf war zu hören, dass rund 2.600 Festmeter mit einer Auszahlung an die Waldbesitzer von 140.000 Euro über die FBG abgewickelt wurden. 1.500 Festmeter des Gesamteinschlages wurden in Selbstwerbung geerntet. Axel Norgall (FA Schotten) beleuchtete in einer kurzen Analyse den Holzmarkt. Eiche sei weiterhin in Mode. Bei der Buche übersteige die Nachfrage das Angebot deutlich. Die Preise bei Fichte hätten aufgrund des Sturme „Niklas“ etwas nachgegeben. Für 2016 sei eine Verbesserung möglich. Kiefer, Lärche und Douglasie würden qualitätsabhängig gesucht. Beim Industrieholz/Nadelholz seien die Preise wie im Vorjahr. Brennholz sei weiterhin stark gefragt und die Preise mit 60 Euro pro Festmeter stabil.

Ausführlich informierte der Forstbeamte, dass in vielen Teilen der Schweiz, Deutschlands und Österreichs die Esche von einem neuen, schwerwiegenden Forstschutzproblem, dem Eschentriebsterben oder Zurücksterben der Esche, betroffen sei. Diese neue Pilzkrankheit werde von dem Schlauchpilz Hymenoscyphus albidus (Weißes Stengelbecherchen) und dessen ungeschlechtlichem Stadium Chalara fraxinea hervorgerufen. Die Symptome der Krankheit würden in der Rinde und im Holz von Trieben, Zweigen, Ästen und Stämmen sowie an Blättern auftreten. China habe bereits seit Dezember 2013 einen Einfuhrstopp erlassen und nur noch nach Südostasien sei eine unkomplizierte Vermarktung mit hervorragenden Preisen bei geringen Qualitätsansprüchen möglich. (Dieter Graulich)

Vorstand FBG „Westlicher Vogelsberg“:

Vorsitzender:  Bürgermeister Edwin Schneider/Ulrichstein
Stellvertreter: Thorsten Peikert/FBV Busenborn
Rechner: Uwe Prihoda/FA Schotten
Beisitzer Kleinprivatwald: Helmut Reinhardt/FBV Mücke, Maik Härter/FBV Kirtorf-Homberg
Beisitzer Kommunalwald: Bernd Neumann/Schotten
Kassenprüfer: Gerhard und Andreas Lipp/FBV Ulrichstein+++

Karlheinz Mest und Bernhard Bender werden vom neuen Vorsitzenden Edwin Schneider (Mitte) verabschiedet ...


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