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Von links: Karin Gemming, Gerhard Brink, Renate Kasimir, Johann Lins, Mathilde Arnold und Hubert Bohl - Foto: Gerhard Brink

FULDA Mehr Verkehrssicherheit

Wann ist man zu alt zum Autofahren?

05.01.16 - Vorbildliches und rücksichtsvolles Verhalten bescheinigte der Vorsitzende der Kreisverkehrswacht Fulda, Gerhard Brink, drei Pkw-Fahrerinnen und zwei Pkw-Fahrern, die zusammen 210 Jahre für verkehrssicheres und unfallfreies Fahren geehrt wurden. Einmal waren es dreißig, zweimal vierzig und zweimal sogar 50 Jahre.

„Fühlen Sie sich zum Autofahren zu alt?“ fragte der Vorsitzende provozierend die zu Ehrenden. Alle schauten irritiert, was diese Frage wohl soll und erklärten einstimmig: Autofahren ist für uns zu einer Selbstverständlichkeit geworden, das Fahren macht uns Spaß und nur dadurch bleiben wir mobil. „Ich fahre noch täglich mit dem Auto, mir macht das Autofahrern immer noch viel Spaß, ohne Führerschein wäre ich nicht mehr so mobil. Ich könnte mich nicht mehr so frei und spontan bewegen“, sagte der 82jährige Johann Lins aus Fulda, der seit 1955 Auto fährt. Auch Mathilde Arnold aus Petersberg-Marbach, bestätigte dies und fügte hinzu, „nachts oder bei Eis und Schnee, lasse ich mein Auto stehen, dies ist mir dann zu gefährlich! Ich bin zwar älter geworden, aber noch lange nicht zu alt um Auto fahren zu können!“

„Rücksichtnahme und Umsicht waren und sind für mich wichtige Verhaltensregeln, und Garant für ein möglichst langes unfallfreies Fahren“, ergänzte Johann Lins, der jahrzehntelang Touristen mit dem Bus durch Europa fuhr. „In Paris wurde es mit dem großen Reisebus schon manchmal eng, aber in Rom ging es manchmal um Zentimeter, um unfallfrei zu fahren. Viel Freude hat mir auch die Zeit am Nürburgring gebracht, als ich noch Rennen gefahren bin, aber das ist lange her!“ Daneben war er auch mit dem Lkw in Westeuropa unterwegs.

Gerhard Brink betonte in seiner Laudatio, dass die fünf zu Ehrenden privat und beruflich zusammen schon fast zehn Millionen Kilometer zurückgelegt haben. Davon Herr Lins alleine schon mehrere Millionen Kilometer. Mit dieser Kilometerzahl hätten sie alle die Erde rund 250 Mal umrunden können; eine erwähnenswerte Leistung. „Wir ehren heute fünf bewährte Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer als Vorbild für viele andere sich vorbildlich verhaltende Fahrer und Fahrerinnen im Landkreis Fulda!“ Gerhard Brink beglückwünschte die fünf auch im Namen der Deutschen Verkehrswacht und überreichte jedem eine Ehrenurkunde mit Abzeichen und verband seine Glückwünsche mit dem Hinweis an jeden Geehrten, dass jeder mit der Ehrung die Verpflichtung übernimmt, auch weiterhin durch vorausschauendes, partnerschaftliches und hilfsbereites Verhalten im Straßenverkehr, Anderen ein Vorbild zu sein.

Es wurden geehrt:
Für 50 Jahre: Mathilde Arnold aus Petersberg-Marbach, Johann Lins aus Fulda-Aschenberg
Für 40 Jahre: Renate Kasimir aus Neuhof, Hubert Bohl aus Fulda-Bronnzell
Für 30 Jahre: Karin Gemming aus Fulda-Niederrode

Bei seinem Gespräch mit den zu Ehrenden ging der Vorsitzende auch auf den hohen Stellenwert der Mobilität, gerade bei älteren Verkehrsteilnehmern ein. Mobilität kenne keine Altersgrenzen, mobil sein sei ein Stück Lebensqualität. Gerhard Brink wandte sich entschieden gegen die Tendenz, jede Altersgruppe in ein vorgegebenes Schema zu pressen und zu sagen, ab siebzig sei man zu alt zum Autofahren und sollte den Führerschein freiwillig abgeben. Jeder Verkehrsteilnehmer und somit auch jeder ältere Mensch habe sein ganz persönliches, sein individuelles Unfallrisiko, das er mit gezielten Maßnahmen reduzieren, in einigen Bereichen sogar ausgleichen kann. Deshalb müsse sich jeder ältere Fahrer, jede Fahrerin, ständig kritisch beobachten und sein/ihr Verhalten reflektieren, um mögliche Defizite beim Autofahren frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Für die Geeignetheit, auch im Alter selbständig am Straßenverkehr als Pkw-Fahrer oder Fahrerin teilzunehmen, gebe es nur eine persönliche individuelle Altersgrenze. Als Gefahr für die Selbsteinschätzung bezeichnete Brink den langsam fortschreitenden Alterungsprozess, der für den Betroffenen selbst kaum merkbar, aber für andere umso deutlicher wahrnehmbar ablaufe. Jeder sei für seine persönliche Verkehrstauglichkeit selbst verantwortlich. Hier könne und müsse jeder kritisch seine eigene Gesundheit analysieren und die angebotenen Gesundheitschecks nutzen, sei es beim Augenarzt oder beim Hausarzt. Die jährliche Überprüfung der Sehfähigkeit müsse zu einer Selbstverständlichkeit werden. +++


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