Konzert des Musikverein Hohenroth in der Klosterkirche

07.01.16 - Es gibt im Laufe des Jahres zwei Konzerttermine in der Klosterkirche am Kreuzberg, bei den davon ausgegangen werden kann, dass die Kirche proppenvoll ist. Zum einen „Weihnachten in der Rhön“ am vierten Adventssonntag und zum anderen das Konzert des Musikverein Hohenroth am Dreikönigstag. So war auch diesmal die Kirche wieder voll besetzt, gilt doch diese Konzert zum Jahresbeginn als einer der Höhepunkte in der Weihnachtszeit auf dem Kreuzberg und im Programm des „Rhöner Krippenweg“.

Neujahrswünsche und ein herzliches Willkommen bereitete der Guardian Pater Stanislaus Wentowski den Musikern und Gästen. Immer wieder aufs Neue beeindruckte in die musikalische Qualität der Hohenröther Kapelle und das unglaublich eindrucksvolle Zusammenspiel zwischen Musikern und Dirigenten Michael Baumgart. „Für uns ist es eine Ehre, wenn Sie zu uns kommen und hier spielen.“ Wie in jedem Jahr präsentierte die Kapelle einige Stücke aus dem Jahreskonzert, das traditionelle am Vorabend des 1. Advent in Hohenroth stattgefunden hat. Ergänzt wurde das Programm durch einiges weihnachtliche Stücke, informierte Ursula Enders die Zuhörer. In bewährter Weise führte sie charmant und informativ durch das Programm. Ermöglichten ihre Erläuterungen dem Publikum doch ein tieferen und auch inhaltlichen Zugang zu den einzelnen Stücken.

Mit einem Auszug aus der Feuerwerksmusik von Händel, einer Hymne für den Frieden, eröffnete die Kapelle das Konzert wahrhaft majestätisch und prunkvoll. Ebenso majestätisch ging es mit dem Musical „Elisabeth“ weiter. Sissi und ihr Kaiser Franz, wer kennt die zuckersüßen romantischen Filme aus den 50er Jahren über das Leben der österreichischen Kaiserin nicht. Das tatsächliche Leben der berühmten Kaiserin von Österreich, das wie ein Märchen am Wiener Hof begann und sich zu einem Drama entwickelte, erzählt das Musical. Die Kapelle spielte die bekanntesten Themen aus dem Musical und erinnerte an die Lebensstationen der österreichischen Kaiserin. An ihr Leben erinnerte auch der Marsch „Kaiserin Sissi“, der allerdings nichts mit dem Musical zu tun hatte, sondern von den Egerländer Rebellen aus Pöcking am Starnberger See stammt. Zu Kaiserin Elisabeth haben die Pöckinger einen ganz besonderen Bezug, liegt doch das berühmte Schloss Possenhofen, auf dem Sissi ihre Kindheit und Jugend verbrachte doch ganz in der Nähe.

Das nächste Stück führte nach Holland, in die Moorkolonie Hoogeveen. Der Kirche fehlte im 17. Jahrhundert eine Kirchenglocke, deshalb ging an jedem Sonntagmorgen ein Trommler durch die Straßen, um die Leute dran zu erinnern, sich auf den Kirchgang vorzubereiten. Obwohl es jetzt, gut drei Jahrhunderte später, viele Kirchenglocken in der Gemeinde gibt, hält Hoogeveen die Tradition des Trommlers in Ehren. Mit „Music für a Solemnity“, einem festlichen Werk, versetzte die Kapelle die Zuhörer mit Pauken und Trompeten zurück in die Zeit, in der Kirchenbesucher durch den Trommler zusammen gerufen wurden.

Kindheitserinnerungen wurden bei „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ wach, der Filmmelodie zum berühmten Märchen, das seit 30 Jahren auf dem Bildschirm nicht nur das Herz des Prinzen, sondern auch von Millionen Zuschauern erobert. „Winterrose“ so heißt der Liederzyklus von Kurt Gäble, zeigt mit Liedern zur Weihnachtszeit das Wunder der Heiligen Nacht auf. Es war nicht schwer, aus der „Winterrose“ die christlichen Weihnachtslieder herauszuhören, die vielen seit der Kindheit gut bekannt sind. Mit der „Winterrose“ verabschiedeten sich die Musiker von ihrem Publikum und dem Kreuzberg. Doch ohne Zugabe war an ein Aufhören gar nicht zu denken. Zweimal mussten die Musiker noch zu ihren Instrumenten greifen und spielten mit „White Christmas“ und „Rudolph, the rednosed reindeer“ zwei, auch nach Jahrzehnten noch immer populäre amerikanische Weihnachtslieder. (Marion Eckert) +++