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- Fotos: Hendrik Urbin

FULDA "Heimat, Hochstift, Herausforderung"

CDU-Stadtverband startet selbstbewusst und heimatverbunden in 2016

15.01.16 - Unter dem Motto "Heimat, Hochstift, Herausforderung 2016" hatte der CDU-Stadtverband Fulda am Donnerstagabend zu seinem traditionellen Neujahrsempfang ins antoniuscafé eingeladen. Angesichts der anstehenden Kommunalwahl am 6. März besannen sich die versammelten Parteimitglieder auf Aufgaben und Errungenschaften und nahmen einige der Kandidaten für die Wahl in drei Talk-Runden genauer ins Visier. 

"Wir erwarten mit der Kommunalwahl eine wichtige Weichenstellung für Stadt, Region und Land", so Stadtverbandsvorsitzender und Bürgermeister Dag Wehner. Man gehe mit einer, in Deutschland teilweise besorgniserregenden Stimmung gegen das Vorgehen der Kanzlerin in Berlin in die Wahl. Dabei sei es wichtig, die Menschen davon zu überzeugen, dass es am 6. März nicht um Berlin, sondern um Fulda gehe. Man müsse an verlässliche CDU-Politik auf Kreisebeneerinnern - zu ihre gebe es keine sinnvolle Alternative. 

So besann sich auch der CDU-Stadtverband auf das, was Fulda besonders prägt und auszeichnet und die Punkte, bei denen es noch Luft nach oben gibt. Heimat, das sei im Falle von Fulda barocke Tradition verbunden mit einer lebendigen Region, in der die Menschen besonders gut miteinander vernetzt seien. Heimat, das seien aber auch heimische Produkte. Naturnah, regional und auf traditionelle Weise produziert zeichneten sie die Region aus. Die Brauerei Hochstift wurde am Donnerstag nicht nur als Beispiel genannt, sondern konnte in einem Bier-Tasting auch direkt verkostet werden. 


Vier Sorten - das klassische Hochstift-Pils, ein original bayerisch Helles der Will-Bräu, den Pilgerstoff der Will-Bräu und das Will-Bräu Weizen hatten Hochstift-Prokurist Steffen Leib und zwei Brauereimeister mitgebracht. Neben dem Bier teilten sie mit den Gästen des Neujahrsempfangs auch ihr Fachwissen und erklärte beispielsweise, wie hoch der Bierkonsum pro Kopf ist und was sich tatsächlich hinter dem Reinheitsgebot verbirgt. Bier als Element der Heimatverbundenheit stellten die drei Herren auf unterhaltsame Weise vor. 

Kandidaten stellten sich vor

Die erste der drei Talkrunden moderiert von Helena Walz bestritten Margarete Ziegler-Raschdorf, Dorothée Hauck-Hiersch und Bürgermeister Dag Wehner. Sie nahmen den Themenbereich Flüchtlinge, Integration und Soziales in den Fokus. Dabei nannte zunächst Wehner die aktuellen Zahlen. Diese seien täglich schwankend, dennoch gab er eine Momentaufnahme des 31.12.2015, an dem in der Stadt Fulda 1564 Plätze für Asylsuchende vorhanden waren. 648 Asylbewerber seien zu diesem Zeitpunkt in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht gewesen. 

Angesichts der teils schwierigen Grundstimmung in Bezug auf die Flüchtlingssituation in Deutschland, wurde Margarete Ziegler-Raschdorf um ihre Einschätzung für Fulda gebeten. Ihr Fazit fiel durchaus positiv aus. Die Stimmung sei gut, Angriffe auf Flüchtlinge gebe es in Fulda nicht. Das sei auch der ruhigen und umsichtigen Vorgehen des Magistrats zu verdanken. Auch nach Vorfällen wie denen in der Silvesternacht in Köln seien die Fuldaer ruhig und besonnen. Dennoch fürchte sie die Gefahr am rechten Hand. Die AfD erachte sie als "NPD-light" und rät:"Bei der CDU sind Sie in guten Händen und Hände weg von der AfD." 


Auf die Frage, was von Flüchtlingen und Deutschen erbracht werden müsse, um gute Integration zu ermöglichen, antwortete Dorothée Hauck-Hiersch. Sie fordere von den Asylsuchenden die Anerkennung der vorherrschenden Werte und der Selbstbestimmung und Rechte von Frauen in Deutschland. Die deutschen Bürger wiederum sollten mit Offenheit, Toleranz und dem Wunsch, die Flüchtlinge zu integrieren auf die neuen Mitmenschen zugehen. Auch Unternehmen könnten durch die Schaffung von Arbeits-, Ausbildungs- und Praktikumsplätzen ihren Beitrag leisten.

Weiterhin thematisiert wurden in diesem Block die Familienförderung und die Gesundheitsförderung im Landkreis Fulda. Die zweite Talk-Runde bestritten unterdessen Walter Krah, Michael Ruppel und Michael Hodes. Sie lieferten Redebeiträge zum Thema Wohnen und Eigentum. Walter Krah blickte in seinem Redebeitrag in die Vergangenheit und Zukunft. Vor rund einem Jahr sei das letzte Gründstück der Fulda-Galerie verkauft worden. Das Bauprojekt sei damals eine riesige Initialzündung für die Stadt gewesen. Nun wolle man auch in der Zukunft jedem Bürger, der in Fulda bleiben möchte, helfen, ein Grundstück zu finden. Ein neues Baugebiet in Fulda solle daher am südlichen Rand der Fulda Galerie entstehen. Rund 200 schriftliche Bekundungen von Interessenten gebe es hier bereits. 

Aber auch Fuldas Innenstadt sei ein wichtiger Faktor, den es weiter zu stärken und zu erhalten gelte. So sei das Pflaster in der Stadt ein Dauerthema, wie Michael Ruppel erklärte. Das historische Pflaster solle erhalten bleiben, aber auch für die Begeh- und Befahrbarkeit müsse Sorge getragen werden. Priorität Nummer eins bei der Sanierung habe aktuell das Pflaster an der Hauptwache. Danach sei die "Untere Karlstraße" an der Reihe. 


Wirtschaftlich, so das Tenor in Talk-Runde drei, gehe es Fulda gut. "Fulda ist was besonderes", erklärte Kandidatin Patrizia Fehrmann, die ihren Talk gemeinsam mit Gerhard Stollberg, Dr. Albert Post und Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld bestritt. Fehrmann zufolge zeichneten die Stadt vor allem eine sehr mittelständische Struktur, stabiles Wachstum, eine sozial engagierte Unternehmerschaft und ihre zentrale Lage aus. Auch Oberbürgermeister Wingenfeld bestätigte:"Wir stehen sicher in vielerlei Hinsicht hervorragend da." Allerdings stieße man mit Blick auf die Flächen, vor allem für Gewerbe, zunehmend an Grenzen. Da die Leistungsfähigkeit von Stadt und Landkreis aber auch auf der der Unternehmen basiere, müsse dafür Sorge getragen werden, dass sich Unternehmen hier entfalten können. 

Seit Jahren sterben Innenstädte aus. Ein Problem, das Fulda Dr. Albert Post nicht habe. Das sei auch Unternehmungen wie beispielsweise dem Musical-Sommer zu verdanken. Zweistellige Steigerungsraten bei den Touristenübernachtungen kämen nicht von ungefähr und das große Potential derartiger Initiativen von Unternehmen müsse ausgeschöpft werden.

Mitstreiter Gerhard Stollberg sieht zudem große Chancen im weiteren Ausbau des Kongresswesens und erhielt dafür am Donnerstag Zustimmung der Anwesenden. Messen brächten bereits ausgebuchte Hotels und da könne noch einiges mehr geschehen. 


Neben den Teilnehmern der Gesprächsrunden steht unter anderem auch Stadtverordnetenvorsteherin Margarete Hartmann mit dem Wahlkampfslogan "Erfahren. Erfolgreich. Entschlossen." auf der Liste und auch der amtierende Prinz von Foll, Alexander Fassadicus Maximus der LXXV., tritt an. Er überraschte die Gäste des Neujahrsempfangs gemeinsam mit seiner Prinzenmannschaft mit einem überraschenden Besuch und lobte die Arbeit des Magistrats in den höchsten Tönen. Nach seinem aufwändigen Wahlkampf für die Prinzenschaft  zeigte er sich auch trotz Listenplatz 52 zuversichtlich für die Kommunalwahl. Ansonsten hält er es wohl wie mit der Stadtkasse: er wolle nicht das Stadtschloss, nicht die Stadtkasse, er wolle die Herzen der Menschen gewinnen. (st)+++


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