Janusz GOGOLA: Fuldas neuer Trainer im Interview

29.01.16 - Er ist ein Kenner der Szene. Besitzt die A-Lizenz und hat schon einige Vereine erfolgreich trainiert. Im Januar hat Janusz Gogola die Bundesliga-Wasserballer der Wasserfreunde Fulda übernommen. Vor über 30 Jahren kam der gebürtige Pole einst nach Deutschland und machte sich seitdem einen Namen im Wasserball-Deutschland. Im Interview mit ON|Sport spricht der 56-Jährige über die Gründe für sein Engagement, die Ziele mit den Wasserfreunden und einen möglicherweise entscheidenden Vorteil.

Janusz Gogola über …

Seine Gründe, in Fulda einzusteigen: „Es ist für einen Trainer eine reizvolle Aufgabe, wenn man in der Liga bleiben möchte. Es gibt ein klares Ziel und das ist sehr spannend. Ich bin seit 32 Jahren in diesem Job und da sucht man immer nach einer neuen Herausforderung.“

Seine Ziele mit den Wasserfreunden: „Wir haben zunächst eine Vereinbarung bis Ende der Saison und dann werden wir schauen, wie es weiter geht. Es ist nicht so, dass ich mit der Mannschaft in der Liga bleiben muss. Aber natürlich wollen die Mannschaft und ich diese Liga halten …“

Seinen ersten Eindruck von der Mannschaft: „Man muss sehen: Wasserball ist ein Amateur-Sport. Die meisten gehen arbeiten und kommen nach der Arbeit ins Schwimmbad. Ich bin seit zwei Wochen im Amt und habe letzte Woche mit der Mannschaft bei einem Turnier in Cannstatt mitgemacht. Das war schon ganz gut. Aber ich denke, dass die Spielerdecke ziemlich dünn ist. Wir haben zwar ein paar erfahrene Spieler dabei, aber momentan kann ich noch nicht mehr sagen.“

Der gebürtige Pole ist ein Kenner der Szene ...

... und hat schon zahlreiche Vereine erfolgreich trainiert

Bis Ende der Saison steht er zunächst im Wort ...

Das Interesse des Vereins: „Ich war bereits vor einem Jahr in Gesprächen mit den Verantwortlichen. Damals hatte ich mich aus privaten Gründen für Würzburg entschieden. Nachdem ich nach einem halben Jahr dort aufgehört hatte, wollte ich eigentlich eine Pause einlegen. Der Wasserball-Wart aus Hessen (Manfred Vater, Anm. d. Red.) hat das mitbekommen und so ist der Stein ins Rollen gekommen (lacht). Die Entscheidung ist dann schnell gefallen, innerhalb einer Woche.“

Seine Verbindung zu Wasserfreunde-Vorstand Andreas Hohmann. „Ich kenne ihn schon sehr lange. Er war einst Trainer in Cannstatt und ich in Esslingen, da war er noch Dr. Hohmann (lacht). Und jetzt haben sie hier einen gebraucht und ich habe mir gedacht ‚Mach das doch.‘“

Verbesserungspotential der Mannschaft: „Sie sind noch zu verspielt. Es war so: wenn sie vier Tore werfen, bekommen sie gleich wieder vier. Aber in der Bundesliga musst du auch einmal ein Ergebnis halten können. Das möchte ich erst einmal mit der Mannschaft erreichen. Dass sie ergebnisorientiert spielt und nicht in Schönheit stirbt. Im taktischen Bereich müssen wir uns vor allem im Überzahlspiel und in der Defensive verbessern.“

Die Sperre von David Horvath: Er ist unser Center und einer der Besten. Das wird in Potsdam natürlich sehr schwierig ohne ihn. Wenn er nicht dabei ist, fehlt uns ein Center und wir müssen wieder umstellen. Deswegen müssen wir taktische Alternativen aufbauen, das ist ein weiteres Ziel von mir.“

Einen eventuellen Vorteil der Barockstädter: „Wir haben eine feste Halle und können regelmäßig trainieren. Die anderen Mannschaften haben Traglufthallen, die dann abgebaut werden. So gibt es Probleme mit Trainingsflächen , weil dann die Hallen- zu Freibädern werden. Das haben wir nicht, wir können durchtrainieren.“

... es könnte aber auch ein längeres Engagement werden

Den Fahrplan bis zum ersten Spiel in Potsdam: „Am Wochenende sind noch zwei Testspiele eingeplant, das ist aber noch nicht ganz sicher. Aber selbst wenn wir nur trainieren sollten, haben wir so viel im taktischen Bereich zu arbeiten, dass wir ohne Spiel auskommen. Wir müssen aber über Potsdam hinaus planen und ein gutes Ergebnis mitnehmen.“ (Tobias Herrling) +++