Archiv

BAD SODEN-SALMÜNSTER Jugendliche Flüchtlinge

Alltagskompetenz, Sprache und Perspektiven erfolgreich vermitteln

28.01.16 - Seit einigen Tagen werden in der ehemaligen Kurklinik St. Georg in Bad Soden-Salmünster insgesamt 45 jugendliche Flüchtlinge betreut. Die Abläufe haben sich inzwischen eingespielt und die Gruppe arbeitet gut zusammen. Kürzlich ermöglichte das Jugendamt des Kreises gemeinsam mit dem Betreiber der Einrichtung einigen Kommunalpolitikern der Kurstadt einen Blick auf die Abläufe und das Konzept. Zu diesem Termin konnte Kreisbeigeordneter Matthias Zach mehrere Mitglieder aus dem Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung sowie Bürgermeister Lothar Büttner begrüßen und Informationen aus erster Hand vermitteln. „Helfen und Heilen lautet in zwei Worten unser Auftrag“, sagte Jochen Mahnke, Vorsitzender des beauftragten Vereins für sozialpädagogisches Management (VSPM). "Jeweils mindestens ein verantwortlicher Betreuer kümmert sich hier rund um die Uhr um acht junge Leute. Zudem ist ein Sicherheitsdienst permanent im Einsatz."

Für die pädagogische Tagesbetreuung sind dann der ambulante Jugendhilfeträger „Welle gGmbH“ aus Maintal sowie das Albert-Schweitzer-Kinderdort mit dabei. „Mit dieser Kooperation können wir wirkungsvoll und effektiv das erforderliche Programm organisieren“, sagte Matthias Röder, stellvertretender Leiter des Jugendamtes. Denn werktags von 8:30 bis 17 Uhr geht es in Hanau für die jungen Flüchtlinge in mehreren Kursen um deutsche Sprache und Kultur, Regeln des Alltags, eine mögliche Berufsausbildung und praktische Dinge wie Einkaufen, Kochen und Waschen. „Natürlich reden wir auch über die Probleme des Alltags, die Erlebnisse der Flucht, ihre Erwartungen und Hoffnungen und beraten bei rechtlichen Fragen“, schilderte Jochen Mahnke die weiteren Aufgaben der Sozialpädagogen. Mehrere der jungen Leute sind schon einige Monate in Deutschland und waren zuvor in Hasselroth und in Ronneburg untergebracht. Nun ist für drei Monate die ehemalige Kurklinik ihr zu Hause.

Wie Jugenddezernent Zach bestätigte, laufen die Vorbereitungen, um im April an anderen Orten die Arbeit fortzusetzen. „Mit dem bewährten Team sind wir gut aufgestellt, auch wenn die Zugangszahlen weiter steigen“, sagte er. So wurden in der ersten Hälfte des Jahres 2015 jeweils rund 50 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge pro Quartal aufgenommen. Im dritten Quartal gab es bereits eine Steigerung auf 62 Neuaufnahmen. Im vierten Quartal musste das Jugendamt zusätzlich weitere 170 Jugendliche versorgen. Damit werden aktuell mehr als 400 unbegleitete minderjährige Ausländerinnen und Ausländer in den verschiedenen Unterkünften und Wohngruppen betreut. Ein Jahr zuvor waren es noch 96 junge Menschen.

„Diese enorme Steigerung bindet allerorts viele Fachkräfte“, schilderte Zach ein zentrales Problem. Daher habe das Jugendamt des Main-Kinzig-Kreises gemeinsam mit verschiedenen professionellen Trägern eine stationäre Betreuungsform entwickelt, die verschiedene Ansätze der Jugendhilfe miteinander kombiniert. Im Mittelpunkt stehen dabei die so genannten „Startkurse“ jeweils werktags von 8 bis 17 Uhr. Diese Leistungsmodule werden von unterschiedlichen Trägern der Erziehungshilfe erbracht und es sind ausreichend Fachkräfte eingesetzt. Ergänzt wird das Angebot durch Anbieter der Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit, kommerzielle Bildungsträger und andere Dienstleister. Das Ganze steht unter dem Motto: „Kooperative Leistungserbringung zur Nutzung aller verfügbaren Ressourcen“.

Bis zu 16 junge Leute lernen hier gemeinsam die deutsche Sprache, soziale Kontakte und erhalten weitere Angebote, um die Alltagskompetenz und die freie Zeit sinnvoll zu nutzen. „Über Planungskonferenzen, Werkstätten mit ganz verschiedenen Beteiligten, vom Deutschen Roten Kreuz über die Polizei, Jugendverbände, Volkshochschule, kommerzielle Bildungsanbieter über Vertreter von Kindertagesstätten und kreisangehörigen Gemeinden haben wir umfangreiche Ressourcen ausgeschöpft“, berichtete Zach. Diese Ausführungen sowie der Rundgang durch die ehemalige Kurklinik hinterließen bei den politischen Vertreterinnen und Vertretern insgesamt einen positiven Eindruck. „Es wird deutlich, dass hier mit sehr viel Kompetenz und Einsatz für eine gute und stabile Umgebung gesorgt wird“, sagte Bürgermeister Lothar Büttner. Er äußerte die Hoffnung, dass „dieses durchdachte Konzept“ auch die erhoffte Wirkung zeigen werde. +++

 


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön