Interaktiver Theaterabend am Freiherr-vom-Stein Gymnasium

18.02.16 - Am 10. Februar, um 18:00 Uhr, fand im Theaterkeller des Freiherr-vom-Stein Gymnasiums ein interaktiver Theaterabend statt. Das Thema des Abends lautete „Wandelklima“. Der Titel steht für ein Theaterprojekt im Rahmen des Programmes „KlimaKunstSchule“, das von Dominik Werner 2013 ins Leben gerufen wurde. Seitdem veranstaltet der Theaterpädagoge immer wieder Abende zu den Themen Klimawandel und Naturschutz.

Der Theaterabend an der Steinschule begann mit der Vorstellung des Projektes, wobei Werner einen „Kaffee to go“-Becher als Symbol der bewussten Umweltverschmutzung verwendete. „Wie wird die Welt später aussehen?“, so seine Einstiegsfrage. Außerdem erkundigte er sich danach, was die symbolischen „Kaffee to go“- Becher des Publikums seien. Die Antworten des Publikums waren zum Beispiel „den Föhn laufen lassen, wenn es einem im Bad zu kalt ist“ oder „mit dem Auto zu fahren, obwohl es umweltfreundlichere Alternativen gibt“. Die zuletzt genannte Antwort wurde dann schlussendlich auch zum Thema des Abends.

Aus dem Publikum stellten sich einige Freiwillige zur Verfügung, die einen kleinen Einblick in ihren Alltag gaben. Einer gestand, dass er jeden Morgen vor der Entscheidung stehe, 20 Minuten zur Schule zu laufen, somit die Natur zu schonen und vielleicht auch etwas für seine Figur zu tun, oder lieber mit dem Auto zu fahren, was entspannter sei. Diese Frage stelle sich der Freiwillige aber nur, weil er wie fast jeden Morgen zu spät aufgestanden sei. Danach wurde diese Szene auf der Bühne mit einfachen Mitteln nachgestellt. Gleichzeitig konnte das Publikum die eigenen „Stimmen aus dem Kopf“ zu dieser Thematik darstellend auf der Bühne mit einbringen. Ab diesem Zeitpunkt war es kein normaler Theaterabend, sondern eine lustige und aktive Selbstreflexion für das ganze Publikum, die zum weiterführenden Nachdenken anregte. Werner stellte folglich am Ende die resümierende Reflexionsfrage: „Was nehmt ihr aus diesem Abend mit?“. Die Antworten des Publikums war fast schon philosophisch, zum Beispiel: „Mache das, wovon du überzeugt bist“.

Im Ganzen ein Abend, über den man noch das ein oder andere Mal nachdenken wird, da er Themen angesprochen hat, die den Nerv der Zeit treffen. Dem Publikum wurde dabei sprichwörtlich vor Augen geführt: Zwar ist keiner fehlerfrei, aber jeder kann etwas für den Klima- und Naturschutz unternehmen. Bei dieser Art von Theater ist aber natürlich der pädagogische Aspekt eine zentrale Grundlage, weshalb wohl der interaktive Abend an manchen Stellen etwas zäh erschien. Vieles liegt hier am Engagement des Publikums, also daran, inwiefern es sich auf die Interaktionen einlässt oder eben nicht. Alles in allem war der Abend einen Besuch wert, da man sich danach auf jeden Fall zweimal überlegt, ob man mit dem Auto fährt oder ob man dann doch mal zu Fuß geht. +++