Wissenschaft für Anfänger - Hessen Cup bei EDAG

11.03.16 - Sie sind jung, motiviert und ganz nah dran an den alltäglichen Bedürfnissen der Menschheit: Am Donnerstag haben neun hessische Schüler- und Auszubildendenteams einer Expertenjury mit Fachleuten aus der Wirtschaft ihre innovativen Geschäftsideen präsentiert. Die 15- bis 18-Jährigen sind Teilnehmer des bundesweiten Wettbewerbs "Jugend gründet" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der erstmals im Schuljahr 2003/04 stattgefunden hat.

Seitdem entwickeln jedes Jahr mehrere tausend Schülerinnen, Schüler und Auszubildende in ganz Deutschland ihre ganz eigenen Geschäftsideen, für die sie Businesspläne entwickeln und sie virtuell zum wirtschaftlichen Erfolg führen. So auch das Team "CFC-Systems", bestehend aus Aaron Bös, Norman Ehm, Kilian Attinger, Johannes Röher und Niklas Hirsch von der Richard-Müller-Schule in Fulda, die den dritten Platz belegt haben. Bei ihrer Geschäftsidee wird der Spieß herumgedreht: Nicht Auszubildende bewerben sich bei Betrieben, sondern die Betriebe bei den jungen Leuten. Wenn es nach den Jungs geht, soll es dafür eine Plattform geben, auf der sich Arbeitssuchende mit einem Profil präsentieren und die Unternehmen sich so ihren Wunschkandidaten aussuchen können.

Ebenfalls aus Osthessen kommt die "G-Sole" - eine Geschäftsidee, von der wohl vor allem Teenager hellauf begeistert sein dürften: Lisa Fuß, Elena Ruppert, Nicole Heß, Laura Bohnert und Laura Sachs von der Kinzig-Schule in Schlüchtern stellen sich eine Schuhsohle vor, die mittels integrierter Piezokristalle das Smartphone unterwegs aufladen kann. Der Druck, der beim Laufen entsteht, wird in Energie umgewandelt. Und auch eine Marketing-Strategie haben sich die Mädels schon ausgedacht: Flashmobs sollen die Bekanntheit der Sohle fördern. 

Zwar haben es die osthessischen Jugendlichen mit diesen Ideen nicht ganz bis zum Zwischenfinale des Wettbewerbs geschafft, doch das "Jugend gründet"-Team will die Arbeit und die Kreativität, die dahinter steckt, trotzdem honorieren: Auch beim "Hessen Cup", der am Donnerstag in den Räumlichkeiten der EDAG Engineering GmbH in Petersberg stattgefunden hat, wurde ein Sieger gekürt. "Bei solchen Veranstaltungen wachsen die Jugendlichen einfach am meisten", erklärt Eva Mürrle, Projektmanagerin bei "Jugend gründet", "gerade beim Präsentieren blühen die Jungen und Mädchen richtig auf."

Dass Mürrle damit Recht hat, bewiesen die neun Teams gleich darauf: Souverän und mit Leidenschaft präsentierten sie der Jury ihre Geschäftsideen. Auch EDAG-Pressesprecher Christoph Horvath zeigte sich begeistert: "Wir sind sehr gern Gastgeber für diesen Wettbewerb, weil wir in den jungen Leuten interessantes Nachwuchspotenzial sehen", sagte er am Rande der Veranstaltung. Und Mürrle stimmte zu: "Die Teilnahme an einem solchen Wettbewerb macht sich gut im Lebenslauf."

Einer, dem die Teilnahme an einem solchen Wettbewerb bereits etwas gebracht hat, ist Jury-Mitglied Bastian Inhaber des Portals "mein-Monteurzimmer.de" weiß: "Allein die mediale Aufmerksamkeit, die man durch einen solchen Wettbewerb bekommt, ist die Teilnahme wert." Jungen Gründern rät er deswegen: "Macht mit!"

Ob es die Sieger des "Hessen Cups" von "Jugend gründet" auch soweit schaffen wie er? Eine gute Idee haben sie in jedem Fall schon mal: Annabell Sophie Jaeger, Louisa Maxine Hommerich, Moritz Löwer und Viet Nguyen Hoang von der Internatschule Schloss Hansenberg im Rheingau wollen mit ihrer App "mom." einen persönlichen Assistenten für das Zeitmanagement schaffen, der sich auf die individuellen Bedürfnisse des Nutzers einstellt. "Die Truppe hat die Jury mit ihrem souveränen Vortrag und dem runden Konzept beeindruckt", so Mürrle.