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Besorgter Blick in Richtung Zukunft? -

FULDA Sparzwang und Priestermangel

"Wie Leuchttürme sichtbar sein" - Katholische Seelsorge richtet sich neu aus

18.04.16 - Bischof Heinz Josef Algermissen hat bei der heutigen Pressekonferenz des Bistums zur Perspektive der Seelsorge keinen Hehl aus seiner Besorgnis gemacht. "Wir leiden unter dem Priestermangel sehr, sehr, sehr!", sagte der Oberhirte auf die Frage nach Stellenkürzungen. Schon bei seinem Amtsantritt im Jahr 2001 habe er den Prozess in Gang gesetzt, der in die heute vorgestellten "strategischen Ziele zur Ausrichtung der Pastoral im Bistum Fulda" geführt hätten - zunächst mit einer Bestandsaufnahme, behutsamen Schritten und vorsichtig formuliert, um Trotzreaktionen zu vermeiden. "Sonst hätte es geheißen: da kommt einer aus Westfalen, der uns den Weg zeigen will - den kennen wir doch selbst!", beschrieb der Bischof die Anfangssituation. Die letzten Jahre seien ein "mühsamer Wüstenweg mit Oasen dazwischen" gewesen.

Bischof Heinz Josef Algermissen bei der heutigen Pressekonferenz im Generalvikariat ...

und verstärktes Interesse der Medien

Rechts Domkapitular Christof Steinert

Schon in seiner Paderborner Zeit habe er erfahren, was Reduktion bedeute, erinnerte sich Algermissen. Seither hätten alle Gemeinden verstanden, dass etwas getan werden müsse und es seien etliche Gemeinedezusammenschlüsse und verbindliche Kooperationen zustande gekommen. 2009 habe er die Haupt- und Ehrenamtlichen bei einem Diözesantag dazu aufgefordert, diesen notwendigen Prozess nicht mit Lamentieren über die schlimme Lage und die "grausliche Zukunft" der Gemeinden zu begleiten, sondern stattdessen "Briefe der Hoffnung"an ihn zu schicken. Dieser Vorschlag sei aufgegriffen und unter anderem die daraus gewonnenen Perspektiven von der Projektgruppe aus mehreren Abteilungsvertretern des Generalvikariats aufgenommen und schließlich zu den jetzt vorliegenden Grundsätzen verarbeitet worden.

... und Ordinariatsrat Peter Göb (rechts)

Generalvikar Prof. Gerhard Stahnke

Sparzwang und Immobilienverkäufe

Für die optionale Zusammenlegung von Gemeinden stünden konkret zwei Modelle zur Diskussion, ergänzte Domkapitular Christof Steinert. Beschlossen sei bereits, dass die dort eingesetzten Seelsorger von den dadurch potenzierten Verwaltungsaufgaben durch entsprechende Verwaltungsleiter entlastet werden sollen. Die Zahl von derzeit 153 Priestern im Bistum werde sich auf 110 reduzieren. Fest stehe außerdem: "Wir müssen mit weniger Geld auskommen", so der Bischof. Trotz Sparzwang soll ein ausgeglichener Haushalt ohne Rücklagen anzutasten, erreicht werden. Ziel ab 2020 sei die Reduzierung der Ausgaben um zwei Millionen Euro jährlich, heißt es im Strategiepapier. Die Einnahmen sollen auf der Gegenseite steigen, zum Bespiel durch optimierte Immobilienbewirtschaftung und Fundraising - auch der Verkauf von etlichen wenig genutzten Immobilen ist im Gespräch. 

Das Strategiepapier gehe heute an alle Gemeinden des Bistums, die bis zu den Sommerferien ihre Stellungnahme dazu abgeben sollen. "Wir wollen wissen: was sagt Ihr zu den Konsequenzen, wenn wir zum Beispiel mit weniger Geld auskommen müssen?" Doch die damit vorgegebenen Strukturen seien nur das Korsett, nicht der Leib. Der in allen Bistümern ohne Ausnahme notwendige Umbau sei nicht wegzudiskutieren. Dennoch wolle man nicht zu Technokraten des Rückbaus werden. Wir müssen uns wohl von der gewohnten Omnipräsenz verabschieden, doch wie Leuchttürme weiter sichtbar bleiben", so Bischof Algermissen.+++ci

Bistumssprecher Christof Ohnesorge, der heute Geburtstag hat


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