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Gleicher Ort, gleiche Geschäftsidee - die Anschrift von City Car 99 hängt noch, das Unternehmen heißt aber City Flash - Fotos: Julius Böhm

FULDA Bewegung in Fuldas Taxi-Welt (2/2)

City-Car-Nachfolger: CITY FLASH - "Kann nur mit Tricks funktionieren"

29.04.16 - Keine acht Monate hat es gedauert, da hat der umstrittene Billig-Taxi-Anbieter "City Car 99" einen Nachfolger: City-Flash aus Petersberg. Alesya Avdeeva hat die Mietwagen-Firma mit ihrem Mann Evgemy Avdeev Anfang des Jahres gegründet. Kampfpreise von 1,50 Euro pro Kilometer und nur 2,50 Euro für die Anfahrt bereiten den etablierten Taxiunternehmern Bauchschmerzen. Mohamed Aissa, Vorsitzender der Taxi-Zentrale, ist sich sicher: "Diese Rechnung kann nicht aufgehen. Entweder es wird schwarz oder mit Tricks gearbeitet. Oder die sind in vier bis fünf Monaten wieder weg."

Evgemy Avdeev hatte bei City Car 99 einen Nebenjob inne, er beteuert aber, dass das neue Unternehmen nichts mit dem Vorgänger zu tun hat. "Es wurden viele Dinge über City Car 99 erzählt, die nicht gestimmt haben. Wir wollen mit dem neuen Unternehmen unsere Arbeit gut machen und so Kunden gewinnen. Jeder hat das Recht dazu, einen Dönerladen aufzumachen und einen Euro weniger dafür zu nehmen - wenn man es gut macht, hat man auch Erfolg", ist er sich sicher. Bisher sei die Flotte nur zwei Autos stark, das Ziel hieße aber Wachstum.

Die Stadt Fulda hat insgesamt 52 Taxi-Konzessionen ausgegeben. Die Menge wird nach dem Personenbeförderungsgesetz (PBefG) §13 unter verschiedenen Gesichtspunkten ausgerechnet. Alle Inhaber der Konzession sind an die vorgegebenen Preise gebunden: 3 Euro Grundgebühr, 2,20 Euro für den ersten Kilometer und 1,80 Euro für jeden weiteren Kilometer. "Wir zahlen aber nur sieben Prozent Mehrwertsteuer, eine Mietwagen-Firma muss 19 Prozent zahlen", erklärt Aissa, "Deshalb ist es mir auch ein Rätsel, wie das funktionieren soll. Bisher haben wir von City Flash jedenfalls nichts gemerkt. City Car99 hatte uns damals jedoch rund 10 Prozent der Kundschaft gekostet."

Burak Vardar, einer der beiden Chefs des Taxi-Blitz-Nachfolgers Barock-Taxi, sieht in dem Billig-Anbieter keine echte Konkurrenz: "Wenn die Kunden wegen 30 Cent eine Stunde in der Kälte warten wollen, dann ist das ihre Entscheidung. Mit zwei Autos kann man City Flash nicht ernst nehmen - außerdem kann sich das nicht rechnen."

Mohamed Aissa hingegen vermutet, dass der Billig-Anbieter erneut für Probleme und Umsatzeinbußen sorgen könnte. "Unsere Hauptkundschaft sind Geschäftsleute und Reisende, die gerne mit uns fahren, aber gut zehn bis 15 Prozent schauen nur auf den Preis. Wir müssen 24 Stunden am Tag eine Zentrale besetzten. Eine Rufumleitung auf das Handy ist nicht erlaubt - TaxiBlitz hat nicht ohne Grund die Zentrale nach Frankfurt verlegt: Das allein sind bei Mindestlohn schon über 6.000 Euro. Wie soll man das mit zwei Autos stemmen, ohne schwarz zu arbeiten?" Evgeny Avdeevs Antwort: "Wir brauchen viele Kunden, müssen einen guten Job machen und dann läuft das - es liegt alles an der Kundschaft." (Julius Böhm) +++


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