Sause auf dem Monte Kali: Das Kaliwerk Neuhof-Ellers wird 110 Jahre alt

05.05.16 - Sind tatsächlich schon zehn Jahre vergangen seit dem zweitägigen Fest zum 100-jährigen Jubiläum des Kaliwerkes Neuhof-Ellers im April 2006? Viele erinnern sich bestimmt noch an die große, beleuchtete 100 auf dem „Monte Kali“, die weit sichtbar und eindrucksvoll auf dieses runde Jubiläum hinwies. Ja, es stimmt wirklich: Vor 110 Jahren nahm die Förderung von Kalisalzen in der Region ihren Ursprung.

Besucher beim Konzert

Das Werk Neuhof-Ellers ist das südlichste von fünf Kaliwerken der K+S KALI GmbH. K+S gehört zu den weltweit führenden Herstellern von kali- und magnesiumhaltigen Produkten für Landwirtschaft und Industrie. Durch Verdunstung von Salzwassermeeren entstand vor etwa 250 Millionen Jahren die Lagerstätte. Das Salz wird in Neuhof in einer Tiefe zwischen 500 und 750 Metern abgebaut. Die Grube ist über zwei Schächte mit der Tagesoberfläche verbunden.

Blick von Niederkalbach

Die Förderkapazität im Schacht Neuhof beträgt täglich etwa 12.500 Tonnen Rohsalz. Die wesentlichen Wertstoffe sind Kaliumchlorid und Kieserit. Sie finden primär als Düngemittel in der Landwirtschaft Verwendung. Im Jahr 2015 wurden in Neuhof 1,3 Millionen Tonnen Produkt verladen. Das Kaliwerk Neuhof-Ellers besetzt in der Region Fulda eine wichtige Position als Wirtschaftsfaktor. Mit knapp 750 Mitarbeitern gehört es hier zu den größten Arbeitgebern. Außerdem genießt es in der Region einen guten Ruf als Ausbildungsbetrieb. Derzeit absolvieren dort 43 junge Menschen ihre Ausbildung in den Berufen Elektroniker für Betriebstechnik, Industriemechaniker, Industriekaufmann/-frau, Bergbautechnologe und Chemikant.

Der überwiegende Teil der Mitarbeiter kommt aus dem nahen Umfeld und kann sich über einen Arbeitgeber „direkt vor der Haustür“ freuen. Die Gehaltssumme beträgt jährlich mehr als 41 Millionen Euro. Das Werk hat sowohl für die Kommune als auch für hiesige Betriebe eine wichtige Bedeutung. Genau wie der Kaliberg: Mit seinem Gipfelkreuz in 500 Metern über NN ist er zu einem Wahrzeichen der Fuldaer Südregion geworden. Wegen der farblichen Veränderungen (‚weiß‘ bei Hochdruckwetter, ‚dunkelbraun‘ bei Tiefdruck und Regen) ist die Halde auch als guter Wetterprophet bekannt. Imposant ist sie sowohl von der A66 als auch von der Bahnlinie Fulda-Frankfurt aus sichtbar.

Der Himmel brennt

Der „Monte Kali“ hat jedoch noch mehr zu bieten: Sein Plateau dient in diesem Jahr zum achten Mal als Konzertarena der Extraklasse - im Rahmen der vom Werk Neuhof-Ellers eigens hierfür geschaffenen Veranstaltungsreihe „music on top“. Fanden bei der ersten Veranstaltung im Jahre 2009 circa 800 Zuhörer den Weg zum Monte Kali, so waren es im vergangenen Jahr bereits 3.500 Fans. Neben der Musik ist es auch die einzigartige Atmosphäre, die die Besucher in Scharen anzieht. Nach dem durchaus etwas anstrengenden Aufstieg wird man durch die grandiose Aussicht über das Fuldaer Land und die Kuppen-Rhön belohnt. Gute Live-Musik, ein Hauch „Urlaubsfeeling wie am Strand“ (nur ohne Meer), der wundervolle Sonnenuntergang und der fackelgesäumte Abstieg: All das macht den Konzertabend zu einem besonderen Erlebnis.

Auch in diesem Jahr werden die Besucher eine attraktive Musikrichtung genießen können: SUPERTRAMP. Mit CANNONBALL wird erstmals in der Geschichte von music on top eine Band aus dem Ausland (Belgien) zu Gast sein. Der Gruppe eilt der Ruf voraus, die derzeit beste SUPERTRAMP-Tribute-Band Europas zu sein. Schließt man bei Songs wie „Logical song“ oder „Bloody Well Right“ die Augen, so kann man sich Roger Hodgson beziehungsweise Rick Davis nicht nur vorstellen - man spürt und hört diese musikalischen Größen buchstäblich in jedem Ton und jeder Oktave.

Sonnenuntergang

Das Werk Neuhof Ellers

Die Band um den Keyboarder Walter Prevoo hat ihre einzigartige Stellung schon in zahlreichen Konzerten in Belgien, Frankreich und den Niederlanden unter Beweis gestellt. Nun setzt die Formation an, den Rest Europas zu erobern – und sie beginnt damit im Landkreis Fulda. Im Gepäck hat CANNONBALL sämtliche Hits ihrer Vorbilder von „School“ über „Take a long way home“ bis zu „Give a little bit“. Den bekannten Titel „It’s raining again“ dürfen die Jungs zwar singen, aber vielleicht besser erst als Zugabe - nicht, dass Petrus diese Aufforderung wörtlich nimmt und sofort umsetzt…

Eine Premiere ist auch der Auftritt einer Vorband: Das aus der Region stammende populäre Duo „M‘n‘M“ (Martha & Madeleine aus Neuhof beziehungsweise Flieden) will und wird das Publikum zu Beginn in Stimmung bringen und verzaubern. Die Vorverkaufskarten waren bereits binnen weniger Tage vergriffen (deren Anzahl ist auf die Personen, die im Schlechtwetterfall in die Kreissporthalle der Johannes-Kepler-Schule in Neuhof eingelassen werden dürfen, begrenzt). Bei gutem Wetter und der Gewissheit, dass das Konzert auf dem Kaliberg stattfindet, ist der Großteil der Karten (bis zum Erreichen der maximalen Besucherzahl) aber noch für 18 Euro an der Abendkasse erhältlich. Kinder bis 13 Jahre haben freien Eintritt.

Neuhof

Weitere Informationen: Das Konzert ist am Freitag, den 15. Juli 2016 und beginnt um 19:45 Uhr mit der Vorgruppe; der Aufstieg auf das Haldenplateau ist ab 17:30 Uhr möglich. Hierfür wird festes Schuhwerk empfohlen. Nach dem Fußmarsch auf den Kaliberg und während der ganzen Veranstaltung können sich die Besucher mit einem großen Angebot an Speisen und Getränken stärken. Auf halber Wegstrecke wird eine Wasserstelle eingerichtet. Für den Aufstieg sollte man etwa 45 Minuten einplanen. Alle an der Organisation Beteiligten hoffen, dass Petrus wie in den vergangenen Jahren auch beim 110-jährigen Jubiläum des Kaliwerks Neuhof-Ellers mithilft und die Veranstaltung zu einem sonnigen, unvergesslichen Schönwetter-Ereignis werden lässt. (apr) +++