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Zum SOMMERLAD-Neubau an der A7: Nur die Fakten zählen - KOMMENTAR
31.05.16 - Erst Tauziehen und heftige Diskussionen, dann Zustimmung der Politik und jetzt öffentlicher Streit über die Berichterstattung der Fuldaer Zeitung. Das Thema Sommerlad und der geplante 30 Millionen Euro-Neubau an der Rhön-Autobahn 7 bei Fulda-Mitte - auf Künzeller Gebiet - beschäftigt weiter die Region. Doch was eigentlich zählt, sind Fakten. Daran werden sich die Entscheider in der Regionalversammlung Nordhessen und im zuständigen Zentralausschuss beim Regierungspräsidium Kassel orientieren und auf deren Grundlage ihre endgültige Entscheidung treffen. OSTHESSEN|NEWS hat die wichtigsten Punkte zusammengefasst.
Punkt 1: Die vier Kommunen der Stadtregion (Fulda, Künzell, Petersberg und Eichenzell) haben dem Projekt mit großen Mehrheiten zugestimmt. Sie stehen fraktionsübergreifend hinter dem Vorhaben. Mehr als 150 Parlamentarier haben ihr Votum abgegeben. Der Vorwurf, der Unternehmer Frank Sommerlad würde bevorzugt behandelt, ist damit hinfällig und haltlos.
Punkt 2: Die unabhängigen Gutachter des Büros Junker+Kruse (Dortmund) kommen zum dem Fazit: das Neubau-Projekt 'Möbelstadt Sommerlad' ist mit einer Verkaufsfläche von 19.500 Quadratmetern geplant und führt zu keinem ruinösen Wettbewerb in Stadt und Landkreis Fulda. Diese Ängste gibt es zwar - sie sind aber, aus Sicht der Experten, unbegründet.
Punkt 3:
Punkt 4: Der Altstandort in Petersberg: Unternehmer Frank Sommerlad hat den Mietvertrag am 06. Dezember 2012 aus betriebswirtschaftlichen Gründen gekündigt, da er sich sonst automatisch um weitere acht Jahre verlängert hätte. Der Zeitraum zwischen Kündigung und Auszugstermin hätte erfahrungsgemäß ausgereicht, um die Planungsverfahren durchzuführen und den Neubau zu errichten. Auf ein Zukunftskonzept innerhalb dieser Immobilie konnten sich Vermieter und Mieter nicht einigen. Und eine Erweiterung dort ist nicht möglich. Am 31. Dezember 2017 muss Sommerlad endgültig aus dem Objekt ausziehen.
KOMMENTAR: Das Sommerlad-Projekt hat über alle Diskussionen hinaus weitreichende Bedeutung für ganz Osthessen. Es ist nämlich die erste Bewährungsprobe für das Interkommunale Gewerbegebiet der Stadtregion Fulda. Das Vorhaben wird über die zukünftige Zusammenarbeit der vier wichtigen Kommunen Fulda, Künzell, Petersberg und Eichenzell - zusammen über 100.000 Einwohner - maßgeblich entscheiden. Alle handelnden Personen - von Mandatsträgern und Bürgermeistern bis zum Landrat - werden daran gemessen. Sollte das Neubau-Vorhaben, das von den gewählten Volksvertretern der Stadtregion gewollt ist, nicht an der A7 umgesetzt werden, so könnte das Interkommunale Gewerbegebiet zerbrechen und/oder die Zusammenarbeit massiv geschädigt werden. Das wiederum schadet der prosperierenden Wirtschaftsregion Fulda nachhaltig. In dieser Sache muss die Regionalversammlung eine weise Entscheidung treffen - und die kann nicht zur Folge haben, dass die Stadtregion Schaden nimmt. (Christian P. Stadtfeld). +++