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Das ist kein Kriegsgebiet, sondern das überflutete Braunsbach - Fotos: Privat

FULDA Braunsbach ist "völlig zerstört"

"Es sah aus wie im Kriegsgebiet" - Ahmadiyya-Gemeinde hilft Flutopfern

06.06.16 - Osthessen wurde von den Unwettern und Überschwemmungen der letzten Wochen weitestgehend verschont, in anderen Regionen Deutschlands gleichen Ortschaften einem Schlachtfeld, in Süddeutschland wurde Katastrophenalarm ausgerufen. So auch in Braunsbach, einer kleinen Gemeinde in Baden Württemberg (Landkreis Schwäbisch Hall). "Der Ortskern glich einem Kriegsgebiet. Es sah aus, als hätte an jeder Ecke eine Bombe eingeschlagen", sagt der Vorsitzende der Jugendorganisation der Ahmadiyya-Gemeinde Fulda. Am Samstag war er mit vier Mitstreitern im Krisengebiet, um zu helfen.

Fünf Helfer der Ahmadiyya-Gemeinde aus Fulda und Hanau

Mit sechs Schaufeln und drei Besen, die sie von der Moschee-Baustelle der Gemeinde stibitzten, ging es um 7 Uhr in Richtung Braunsbach. Die Fuldaer Helfer hatten gelbe Leibchen mit der Aufschrift "Liebe für Alle - Hass für Keinen" dabei, um sich wiederzukennen. "Wegen der Leibchen und unserem südländischen Aussehen wurden wir häufig angesprochen", erzählt erim Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS, "viele andere Helfer waren erstaunt, dass wir die weite Reise aus Fulda und Hanau auf uns genommen haben - besonders unser Motto hat ihnen gefallen."

Besonders das Motto "Liebe für alle - Hass für keinen" berührte viele Flutopfer ...

Vor Ort hat sich die Gruppe bei der Katastrophenhilfe gemeldet und wurde zum Abfüllen von Sandsäcken eingeteilt. Viele Helfer aus dem Umland waren bereits vor Ort. Ein Kipplaster brachte 30 Tonnen frischen Sand und schon ging es an die Arbeit: fünf Stunden schippen und abfüllen. "Es war sehr anstrengend, aber die Bilder in unseren Köpfen von dem zerstörten Dorf, der kaputten Infrastruktur und den vernichteten Existenzen vieler Einwohner haben uns motiviert. Wir haben viele traurige und erschöpfte Gesichter gesehen und haben uns gefragt, ob das alles real ist. Für gewöhnlich kennt man solche Bilder aus Hollywood, aber nicht aus Deutschland", sagt er.

Die Menschen im Krisengebiet waren überrascht, verwundert, aber vor allem dankbar über die Hilfe aus Fulda. "Wir haben angeboten, wiederzukommen und den Flutopfer zu weiter zu helfen - wir hoffen, dass wir unseren kleinen Teil dazu beitragen konnten. In Gesprächen mit Einwohnern haben wir leider Erfahren, dass viele ihr komplettes Hab und Gut verloren haben, dass Häuser abgerissen werden müssen - das berührte uns sehr." (Julius Böhm) +++


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