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REGION Fiese Plagegeister

Unbekannte Wanzenart breitet sich im Raum Fulda aus

08.06.16 - Sie fliegen in Scharen, setzen sich an den Wänden der Häuser, aber auch auf den Klamotten und in den Haaren der Passanten fest. Klein und von gelblicher Färbung sind die unbekannten Krabbeltiere, die seit ein paar Tagen in der Region um Fulda auftauchen. Zum Beispiel machten sie am Samstag auf dem Fuldaer Gemüsemarkt den Aufenthalt im Freien zur Qual. Aber was sind das für Insekten, die auch noch fürchterlich stechen und piesacken?  „Es sind wohl Wanzen“, ist sich das Umweltzentrum in Fulda ziemlich sicher. „Aber keine Art, die hier bisher heimisch war. Wahrscheinlich handelt es sich um eine eingeschleppte Spezies.“ Insgesamt 40.000 Arten von Wanzen sind weltweit bekannt, in Europa leben davon etwa 3.000 Arten.

Was diese Tierchen bei mir am Samstagmittag am Borgiasplatz durch Stiche oder Bisse ...

Ihre Ordnung zeichnet sich durch sehr hohe Formenvariationen- sowie Vielfalt in Lebensweise und Lebensräumen aus: Es existieren Pflanzensauger, eine Reihe von räuberisch lebenden Arten, aber auch Ektoparasiten wie die Bettwanze. Sie leben in den verschiedensten Biotopen, unter anderem auf Wiesen, an Waldrändern, im Wald, können aber auch in der Wohnung auftauchen. Seit ein paar Tagen erhält die Redaktion von OSTHESSEN|NEWS nun Hinweise darauf, dass sich hier diese neue unbekannte Art ausbreitet. Optisch ähnelt sie der Cymus melanocephalus. Diese werden etwa 3,1 bis 3,9 Millimeter lang und leben in der Regel an Binsengewächsen, wie zum Beispiel der Flatter- Binse, Knäuel- Binse, Bodden- Binse oder an der blaugrünen Binse, seltener an Sauergrasgewächsen. Häufig findet man diese Art auch auf sauren Böden mit Bewuchs von Besenheide oder Heidelbeeren. Die Unterscheidung der vielen Wanzenarten ist jedoch nicht einfach.


Bei der neu aufgetauchten Art gibt es allerdings eine Besonderheit: Sie sind aggressiv, stechen und saugen Blut. Vor allem unter den Raubwanzen gibt es Überträger verschiedener Krankheiten, beispielsweise die Chagas-Krankheit, die bisher allerdings nur in Mittel- und Südamerika vorkommt. Die im Kot dieser Raubwanzen enthaltenen parasitischen Einzeller der Art Trypanosoma cruzi, die meistens zeitgleich in der Nähe der Stichstelle freigesetzt werden, können durch Kratzen und Manipulieren an der Einstichstelle in den Körper gelangen und zur Erkrankung führen. Allergische Reaktionen, bis hin zum anaphylaktischen Schock, können auch nach einem Biss der heimischen Arten auftreten.

Da auch das Umweltzentrum Fulda nicht genau bestimmen kann, um welche Art es sich hier handelt, sind nun die Leser von OSTHESSEN|NEWS gefragt: Haben Sie eine Ahnung, um welche Spezies es sich handelt? (mr) +++


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