Archiv
Hilfe bei der Grünflächenpflege auf dem Friedhof: Stadtrat Heinrich Muhl, Mostafa Abdo, Bürgermeister Stephan Paule, und Bauhofleiter Bernd Schmidt. -

ALSFELD Erster Asylbewerber

Gärtner aus Aleppo arbeitet gemeinnützg beim Baubetriebshof

09.06.16 - Mostafa Abdo aus Aleppo, der jetzt in Alsfeld-Liederbach wohnt, wird im Rahmen einer Integrationsmaßnahme beim Baubetriebshof der Stadt Alsfeld beschäftigt. Als gelernter Gärtner, der noch kein Deutsch spricht, wird er nach den Vorgaben von Bauhofleiter Bernd Schmidt für die Pflege der städtischen Grünanlagen eingesetzt. Dabei werden ihm die anstehenden Arbeiten gezeigt und die erforderlichen Arbeitszeiten flexibel verabredet. Dafür pendelt der 48-Jährige zwischen Wohnort und Arbeitsort mit seinem Fahrrad.

Bürgermeister Stephan Paule sieht in dieser angebotenen Arbeitsmöglichkeit einen wesentlichen Integrationsbeitrag seitens der Stadt. „Auf der einen Seite wird so dem Arbeitswunsch geflüchteter Menschen entsprochen. Gleichzeitig wird Vorurteilen entgegengetreten, die Flüchtlinge häufig als Sozialschmarotzer abstempeln. „Arbeit leistet neben dem Spracherwerb den wichtigsten Beitrag zur Integration und zur Akzeptanz von geflüchteten Menschen in Deutschland“, sagt Paule. Bei der Stadt Alsfeld könne hierdurch zusätzliche Arbeit bei der Grünpflege geleistet werden, für die ansonsten kein Geld und keine Arbeitsstunden zur Verfügung gestanden hätten, hebt der Bürgermeister hervor. Schließlich dürfe im Rahmen dieser besonderen Beschäftigung von Asylbewerbern keine Konkurrenzsituation zur Festanstellung städtischer Mitarbeiter oder zur Beauftragung von Privatfirmen entstehen. Hierdurch werde die Beschäftigungs- und Integrationsmaßnahme zur „Win-Win-Situation“, für beide Seiten, so Paule.

Bei der Beschäftigung handele es sich um Arbeit im Sinne des § 5 des Asylbewerber-Leistungsgesetzes. Gezahlt werde kein Arbeitsentgelt, sondern eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 1,05 Euro pro geleisteter Arbeitsstunde. Der Umfang dieser gemeinnützigen Arbeit liege grundsätzlich bei einer Obergrenze von 20 Wochenstunden und ist auf 6 Monate begrenzt, erläutern Bürgermeister Paule und Stadtrat Heinrich Muhl. Aus Sicht des Bürgermeisters könnten in der Zukunft weitere solche Beschäftigungsverhältnisse hinzukommen, insbesondere um die Stadt bei den Aufgaben Sauberkeit und Attraktivität der Stadt zu unterstützen.

2014 war Mostafa Abdo mit seiner Ehefrau und seinen drei Kindern aus Aleppo geflohen. Am 04.11.2015 war die Familie in der Großsporthalle in Alsfeld aufgenommen worden. Seit der Auflösung der Notunterkunft wohnen die Abdos in der Gemeinschaftsunterkunft in Liederbach.

„Herr Abdo ist einer von fast 300 Flüchtlingen in Alsfeld. Einer Arbeit nachgehen zu dürfen, ist der Hauptwunsch, den geflüchtete Menschen bei mir vortragen“, berichtet der Koordinator für die Flüchtlingshilfe in Alsfeld, Stadtrat Heinrich Muhl. Deshalb habe Anfang Mai der Magistrat beschlossen diesem Wunsch – gemäß dem jeweils bei der Stadt bestehenden Bedarf – zu entsprechen. „Die Freude und Dankbarkeit der gesamten Familie Abdo über die Arbeitsmöglichkeit des Vaters bei der Stadt Alsfeld ist riesengroß. Mostafa Abdo wird die Arbeit dabei helfen die schrecklichen Erlebnisse aus seiner Heimat zu verarbeiten“, zeigt sich Stadtrat Muhl zuversichtlich.+++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön