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Enthüllung Foyer - Fotos: Constanze Zeller

GELNHAUSEN „Gesunde Kliniken 2020“

Landrat Erich PIPA stellt Pläne für die Erweiterung des Gelnhäuser Krankenhauses vor

21.06.16 - „Gesunde Kliniken 2020“ – so lautete im Frühjahr 2014 das erklärte strategische Ziel von Landrat Erich Pipa, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Main-Kinzig-Kliniken. Mit einem umfangreichen Investitionsprogramm wollen sich die Krankenhäuser in Gelnhausen und Schlüchtern fit für die Zukunft machen. Deutlich mehr Fläche, moderne Strukturen und verbesserte Abläufe – all dies werde sowohl Patienten als auch Mitarbeitern zugute kommen. Nun erläuterte Pipa den aktuellen Stand der Projekte und machte deutlich: „Wir gehen auf diesem Weg sogar noch einen Schritt weiter.“

Außenansicht vom Hauptgebäude in Gelnhausen

„Vor zwei Jahren sind wir mit einer erfreulichen Ausgangslage angetreten“, so Pipa. Ein guter Ruf im Kreis und darüber hinaus, überdurchschnittliche Ergebnisse in verschiedenen Patientenbefragungen sowie beachtliche Qualitätsergebnisse im Vergleich mit anderen Häusern belegten die Bedeutung der Kliniken für die Region. „Immer mehr Menschen bringen unseren Kliniken ihr Vertrauen entgegen – dem fühlen wir uns verpflichtet“, erklärte der Landrat. Während im Jahr 2005 insgesamt rund 19.500 Menschen stationär und teilstationär versorgt wurden, waren dies zehn Jahre später bereits 31.900 – ein Zuwachs um mehr als 63 Prozent. „Umso wichtiger ist ein modernes Arbeitsumfeld für die Mitarbeiter, damit sie ihrer Tätigkeit weiterhin auf hohem qualitativen Niveau nachkommen können“, machte Pipa deutlich. Drei große Bauprojekte werden die Kliniken daher in die Zukunft begleiten. Dies sind die Erweiterung der Gelnhäuser Kinder- und Frauenklinik (Gebäude B) und ein Neubau vor dem dortigen Hauptgebäude (Gebäude A) sowie ein Anbau am Krankenhaus Schlüchtern. Zusammengefasst betonte Pipa: „Mit den baulichen Erweiterungen und Modernisierungen liegen wir an beiden Standorten gut im Plan.“

„Das erste Ziel unseres Vorhabens haben wir so gut wie umgesetzt“, verdeutlichte Pipa im Hinblick auf die Erweiterung des Gebäudes B: „Bereits Anfang 2017 werden wir die neuen Bereiche der Kinder- und Frauenklinik in Betrieb nehmen können.“ Mehr als 2.250 zusätzliche Quadratmeter stünden dann zur Verfügung, welche beispielsweise für eine moderne Kinder-Notaufnahme, neue Untersuchungs-, Patienten- und Arztzimmer sowie einen lichtdurchfluteten Multifunktionsraum genutzt werden. Dieses Bauprojekt wurde seinerzeit vom Main-Kinzig-Kreis mit einer Förderung von vier Millionen Euro unterstützt, die Gesamtkosten betragen rund 7,3 Millionen Euro. „Aufgrund der deutlich gestiegenen Patientenzahlen lag die Notwendigkeit auf der Hand, dieses Bauvorhaben schnellstmöglich anzugehen“, bekräftigte Pipa: „Pünktlich zum 80-jährigen Jubiläum des Gebäudes können Familien nun noch mehr Komfort sowie verbesserte Bedingungen und Abläufe erwarten.“ Im Rahmen eines „Tages der offenen Tür“ wird sich Anfang des kommenden Jahres ein Jeder ein Bild von den Räumlichkeiten machen können, lud der Aufsichtsratsvorsitzende bereits ein.

Hauptgebäude Gelnhausen, Erdgeschoss

Nach Fertigstellung des Gebäudes B erfolgt der Spatenstich für den Erweiterungsbau am Hauptgebäude. Denn auch hier müsse die räumliche Situation dringend dem steigenden Bedarf angepasst werden: „Allein im ersten Halbjahr 2016 erwarten wir in Gelnhausen mehr als 500 zusätzliche Patienten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum“, machte Geschäftsführer Dieter Bartsch deutlich. Der geplante Neubau wird ab Frühjahr 2017 vor dem Hauptgebäude entstehen und umfasse fünf Ebenen (plus Untergeschoss) und eine zusätzliche Fläche von mehr als 6.500 Quadratmetern. Ein großformatiges Schild im Foyer der Klinik, welches von Pipa enthüllt wurde, visualisiert eindrucksvoll die Dimension des Anbaus. Herzstück im Erdgeschoss werden eine moderne Notaufnahme und zusätzlich ein separater Aufnahmebereich für terminierte Patienten sein. „Endlich werden wir dem räumlichen Defizit in der Notaufnahme begegnen und die Prozesse in der Patientenversorgung verbessern können“, kündigte der Landrat an: „Ziel ist es, die Wege- und Wartezeiten für Patienten und Mitarbeiter auf ein Mindestmaß zu reduzieren.“ Daher werde das neue Erdgeschoss erweiterte Flächen für die Diagnostik, beispielsweise die Radiologie, bieten. In der etwa zehn Meter breiten transparenten Magistrale, welche die Verbindung zum bestehenden Hauptgebäude darstellt, entstehen offene und freundliche Wartebereiche.

Die oberen Etagen des Neubaus werden durch Brücken mit dem Hauptgebäude verbunden. Im neuen ersten Obergeschoss werden dringend benötigte Arztzimmer, Chefarztsekretariate und Besprechungsräume untergebracht. Eine Etage darüber wird die zukünftige erweiterte Intensivstation zu finden sein. „Hier wird es nur noch Ein-Bett-Zimmer geben, die bei Bedarf auch als Isolierzimmer nutzbar sind“, so Pipa. Auch im dritten und vierten Obergeschoss entstünden moderne Räumlichkeiten für Patienten, nämlich zwei neue Pflegestationen mit jeweils 32 Betten in Ein- beziehungsweise Zweibettzimmern. Voraussichtlich im Sommer 2019 werden die neuen Stationen bezugsfertig sein, anschließend erfolgt bis Ende 2020 der Umbau des Erdgeschosses. Der Neubau mache es möglich, dass auch im bestehenden Hauptgebäude Strukturen angepasst und Modernisierungen vorgenommen werden können – dies wird voraussichtlich im Jahr 2022 abgeschlossen sein.

Ebenenübersicht

Die Kosten für den Erweiterungs-Neubau belaufen sich aktuellen Berechnungen zufolge auf rund 34 Millionen Euro. Für den Umbau des bestehenden Gebäudes wurden nach derzeitigem Planungsstand zusätzliche Kosten von rund 5,3 Millionen Euro eingeplant. Die Finanzierung der Investitionsmaßnahmen erfolge aus Pauschal-Fördermitteln des Landes Hessen, welche den Kliniken zweckgebunden – also ausschließlich für die Umsetzung von Bauvorhaben – zur Verfügung gestellt würden. „Die Zukunftsfähigkeit eines Krankenhauses hängt von engagierten Mitarbeitern, aber natürlich auch von den infrastrukturellen Gegebenheiten ab. Daher werden wir die uns zur Verfügung stehenden finanziellen Möglichkeiten zum Wohle der Menschen unserer Region nutzen“, so Landrat Pipa. Noch im Juni erwarte er einen zusätzlichen Einzel-Fördermittelbescheid in Höhe von 14,5 Millionen Euro durch den hessischen Gesundheitsminister Stefan Grüttner. Der restliche Betrag werde gemäß eines Grundsatzbeschlusses des Main-Kinzig-Kreises mittels Darlehen beziehungsweise Bürgschaften zwischenfinanziert und sukzessive ebenfalls aus Pauschal-Fördermitteln beglichen.

So auch in Schlüchtern, wo insgesamt rund 8,4 Millionen Euro investiert werden, um Bereiche der Klinik nicht nur umfangreich zu sanieren, sondern auch um einen Anbau mit drei Ebenen zu erweitern. Hierbei handelt es sich neben den Baumaßnahmen in Gelnhausen um das dritte große Investitionsprojekt. „Auf der Station unserer Medizinischen Klinik II in Schlüchtern müssen die Zimmer dringend dem aktuellen und von uns gewünschten Standard angepasst werden“, so Bartsch. Der zusätzliche Anbau werde eine Fläche von mehr als 3.800 Quadratmetern bereitstellen, die insbesondere für eine moderne Pflegestation sowie eine neue Palliativstation genutzt werden. „Wir möchten den speziellen Anforderungen in diesem Bereich gerecht werden, um Menschen mit einer weit fortgeschrittenen Erkrankung eine spezialisierte medizinische Versorgung und fürsorgliche Betreuung ermöglichen zu können“, betonte Pipa. Der Baubeginn ist für November dieses Jahres geplant, nach Fertigstellung des Neubaus erfolgt im Jahr 2018 die Sanierung der Stationen der Medizinischen Klinik.

„Die wohnortnahe und qualitativ hochwertige medizinisch-pflegerische Versorgung der Menschen im Main-Kinzig-Kreis besitzt hohe Priorität“, erklärte Pipa, und als kommunaler Träger setze man viel daran, die Realisierung und Finanzierung der Vorhaben zu unterstützen. Doch die Klinik erfolgreich in die Zukunft zu führen, bedeute nicht nur, die Patienten im Blick zu haben: „Wir müssen auch denen etwas bieten, die sich tagtäglich hier engagieren – unseren qualifizierten Ärzten und Pflegekräften. Wir werden auch zukünftig ein attraktiver Arbeitgeber und verantwortungsvoller Ausbildungsbetrieb sein.“ Aus diesem Grund wird es zusätzlich zu den drei großen Bauprojekten sogar noch zwei weitere geben.

Deren Ziel laute, Ärzten, Pflegefachkräften und Hospitanten aus dem In- und Ausland bei Bedarf schnell und unkompliziert Wohnraum anbieten zu können. So werde in Schlüchtern in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses ein zusätzliches Wohnhaus errichtet, welches Platz für neun Wohneinheiten biete. Baustart für den dreigeschossigen Bau, der etwa 1,5 Millionen Euro kosten wird, ist im Herbst 2016. Zum gleichen Zeitpunkt beginnt in Gelnhausen die Aufstockung des bereits bestehenden Appartementhauses nahe der klinikeigenen „Akademie für Gesundheit“ in der Frankfurter Straße. Dieses bietet derzeit 28 Wohneinheiten auf vier Ebenen. Nach der Erweiterung, für die rund 1,6 Millionen Euro veranschlagt sind, werden acht weitere Wohneinheiten entstanden sein. Die Bauzeit für beide Projekte beträgt etwa 12 bis 15 Monate.

„Ein Krankenhaus lebt von seinen Mitarbeitern“, so Geschäftsführer Bartsch. Die Investition in gute Arbeitsbedingungen komme letztendlich auch den Patienten zugute: „Sie alle möchten langfristig moderne Kliniken vorfinden.“ Dazu gehören nicht nur eine zeitgemäße Diagnostik und Behandlung auf dem neuesten Stand der Wissenschaft und Technik, sondern auch eine Infrastruktur, die dieser Entwicklung gerecht wird. „Unsere Kliniken werden im Rahmen dieses wichtigen strategischen Programms bis 2022 rund 58,1 Millionen Euro in Gelnhausen und Schlüchtern investieren“, fasste Landrat Pipa zusammen und zeigte sich überzeugt: „Jede einzelne Baumaßnahme trägt dazu bei, die Krankenhäuser gemäß unserem hohen Anspruch ‚Einfach ausgezeichnet’ fit für die Zukunft zu machen.“ +++


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