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- Fotos: Toni Spangenberg

FULDA "Tatort Wunde" im Klinikum

Dr. Dr. Ines Otto-Karg: "800 Gramm unseres Körpergewichts sind Bakterien"

23.06.16 - Die Fortbildungsveranstaltung des Klinikums Fulda feiert am Mittwoch ihr zehnjähriges Jubiläum. Der „Tatort Wunde“ steht im Mittelpunkt einer kriminalistischen Aufklärungsreise, die sich über mehrere Stationen im Klinikum erstreckt. 2007 sind lediglich 15 Teilnehmer der Einladung gefolgt und haben an der Eröffnungsvorlesung im Hörsaal teilgenommen. Am Mittwochvormittag war der Saal bis auf den letzten Platz besetzt - 350 Teilnehmer insgesamt.

"Wunden bieten hervorragende Nährboden für Bakterien. Offene Wunden sind fast immer besiedelt", erklärt Dr. Dr. Ines Otto-Karg, Leiterin der Krankenhaushygiene des Klinikums Fulda. Das könne zu Infektionen führen, die es zu vermeiden gelte. "Bakterien machen rund 600 bis 800 Gramm unserer Körpermasse aus." Diese schützen den menschlichen Körper vor dem Eindringen von Fremdkeimen. Zu erwähnen sei hier beispielsweise die E. Coli Bakterie als Teil der Darmflora des Menschen. Dennoch würden Infektionen zu 90 Prozent durch eigene Bakterien verursacht. Um eine Infektion korrekt behandeln zu können, sei eine gründliche Untersuchung notwendig, die durch Gewebeproben, der Punktion von Eiter und Wundabstrichen erfolgen könne.

Prävention war eine wichtige Station im "Wund-Parcours".

"Am wichtigsten ist aber die Prävention durch entsprechende Hygiene." Keime gelangten häufig über die Hände oder kontaminierte Gegenstände in die Wunde. Antiseptische Waschlösungen vor einer OP seien eine wichtige Maßnahme. "Entscheidend ist aber, dass die Hände keimfrei sind." Nagellack, Ringe und Uhren seien tabu, Desinfektion oberstes Gebot. Bei dem Wechsel eines Verbandes müssten die Hände beispielsweise insgesamt drei Mal desinfiziert werden.

Uwe Imkamp, Geschäftsführer der Mamedicon GmbH, hat sich die Schaffung einer integrativen Versorgung von Patienten auf die Fahne geschrieben. "Dies muss ohne Versorgungsbrüche geschehen, indem wir ein Netzwerk aufbauen." Versorgungsstrukturen müssten transparent sein, eine hohe Versorgungsqualität angestrebt werden. "Hier sind vor allem organisatorische Faktoren und interdisziplinäre Kooperationen ausschlaggebend."

Prof. Roland Radziwill, Direktor der Apotheke des Klinikums

Dr. Dr. Ines Otto-Karg, Leiterin der Krankenhaushygiene des Klinikums Fulda ...

350 Menschen nahmen am "Tatort Wunde" teil.

Noch bis 16 Uhr bietet der aufgebaute „Wund-Parcours“ einen breiten Überblick über die Diagnostik und Therapie chronischer Wunden. Um dem „Tatort Wunde“ auf die Spur zu kommen, sind die einzelnen Stationen des Parcours entsprechend betitelt: Tatort, Analytik, Tathergang, Tatortreiniger, laufende Verfahren, Pathologie, Staatsanwalt, Prävention und Visionen. „Wichtig ist uns der Wissensabgleich gerade für die Patienten am Übergang zwischen der Behandlung im Krankenhaus und der weiteren Behandlung durch den niedergelassenen Arzt. Denn nur so kann eine optimale Wundtherapie durchgeführt werden“, so Prof. Roland Radziwill, Direktor der Apotheke des Klinikums. (Toni Spangenberg/pm) +++

Uwe Imkamp, Geschäftsführer der Mamedicon GmbH


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