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Ottokar Schwerd und Christina Fink erklären einem Interessenten seine Möglichekeiten - Fotos: Julius Böhm

REGION Arbeitsagentur macht Lehrstellenbörse

Über 1.000 Lehrstellen frei - aber hunderte Jugendliche auf der Suche

01.07.16 - Wer mit jahrzehntelanger Erfahrung und mit beiden Beiden im Berufsleben steht, reibt sich heutzutage verwundert die Augen - wurde sich in den 90er Jahren noch um freien Ausbildungsstellen auf dem Arbeitsmarkt "geprügelt", ist das Angebot für die heutigen Schulabgänger riesig. Aber sie nutzen es nicht einmal. Alleine im Landkreis Fulda sind knapp 900 Lehrstellen unbesetzt. Im Vogelsberg sind es ebenfalls knapp 300. "Und es ist alles von A wie Altenpfleger oder Anlagenmechaniker bis hin zu Z wie Zimmermann oder zahntechnischer Assistent dabei - die Auswahl ist groß. Wir haben 130 verschiedene Berufe zur Auswahl, sogar duale Studiengänge", zählt Ottokar Schwerd, Teamleiter der Berufsberatung bei der Argentur für Arbeit, auf.

Am gestrigen Donnerstag war in Fulda die "Lehrstellenbörse" - der Versuch, die potenziellen Auszubildenden direkt mit möglichen Ausbildungsbetrieben in Verbindung zu bringen. "Wir laden die Jugendlichen ein, stellen die vielen Berufs- und Ausbildungsangebote vor und gehen dann in die tiefere Beratung", erklärt Christina Fink, Teamleiterin auf der Arbeitgeberseite. Knapp 50 Jugendliche waren am Donnerstag da, haben sich informiert und beraten lassen. Letztlich ein Tropfen auf den heißen Stein. Über 1.000 Stellen sind unbesetzt - dabei sind alleine im Landkreis Fulda noch 400 "potenzielle" Azubis auf der Suche.

Die ganze Wand ist voller freier Lehrstellen

Das Problem: Der angehende Azubi hat, ebenso wieder Ausbildungsbetrieb, gewisse Vorstellungen für eine mögliche Zusammenarbeit. "Die Profile passen nicht mehr zueinander", sagt Ottokar Schwerd, Christina Fink ergänzt: "Dabei haben Unternehmen ihre Forderungen bereits zurückgeschraubt. Wünsche von gewissen Schulnoten gibt es kaum noch. Die Motivation des Nachwuchses spielt eine viel entscheidendere Rolle." 

Ein weiteres Problem sei die ländliche Struktur in den umligenden Landkreisen. So habe sich ein motivierter junger Mann für den Beruf des Gärtners interessiert. "Wir haben auch einen passenden Arbeitgeber gefunden - leider in Tann", sagt Schwerd, "er müsste 20 Kilometer mit dem Mofa fahren und im Winter wäre das kaum umzusetzen."

Noch bis September, sogar bis Oktober seien Bewerbungen möglich. "Viele junge Menschen, die eigentlich studieren wollten und nicht angenommen wurden oder keine Wohnung fanden, kommen auf den letzten Drücker. Wie gesagt: Das Angebot ist riesig." (Julius Böhm) +++


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