Marco TRABERT ist Bayerischer Waldarbeitsmeister

08.07.16 - Er hat es wieder geschafft: Marco Trabert ist Bayerischer Waldarbeitsmeister. Der Rhöner konnte den Wettbewerb, der am vergangenen Wochenende in Oberthulba in Verbindung mit dem 5. Wald- und Holztag ausgetragen wurde, für sich entscheiden. Nach 2010 und 2012 ist es nun das dritte Mal, dass sich der amtierende Deutsche Meister den Titel im Freistaat geholt hat.

Es war im wahrsten Sinne des Wortes eine Meisterleistung, zumal Trabert verletzungsbedingt nach einer Knie-Operation einige Zeit pausieren musste. Obwohl er in den letzten Wochen und Monaten nicht wie gewohnt trainieren und sich durch die Teilnahme an regionalen Wettbewerben auf die Meisterschaft vorbereiten konnte, gelang dem 46-Jährigen der große Coup. Trabert sei überglücklich, dass alles so gut geklappt hat. Was den gesundheitlichen Aspekt angeht “zwickt und zwackt” es manchmal noch ziemlich, wie Trabert einräumt. “Bis alles vollkommen auskuriert ist, wird es noch dauern, aber es geht, ich muss nur aufpassen und etwas behutsamer an die Sache herangehen”, sagt er und schaut zuversichtlich auf das große Event, das dieses Jahr noch auf ihn wartet: die Weltmeisterschaft im September.

Sieg: Zum dritten Mal ist Marco Trabert Bayerischer Waldarbeitsmeister

Die Bayerische Meisterschaft war wieder mächtig spannend. Trabert lieferte sich dabei mit seinen Stihl-Kollegen Ulrich Huber (Forstinning) und Gerhard Briechle (Maria Steinbach) ein regelrechtes Kopf-an-Kopf-Rennen, so kamen die Zuschauer voll auf ihre Kosten. Die Fällung zu Wettkampfbeginn hatte es dabei schon ganz schön in sich. Starker Seitenwind führte zu erschwerten Bedingungen. 40 Zentimeter neben dem Zielpfahl landete der Stamm, damit hatte der Forstwirtschaftsmeister aus Hausen aber dennoch den dritten Platz inne und holte sich die Bronzemedaille in dieser Disziplin. Silber folgte beim Kettenwechsel und Kombinationsschnitt und beim Präzisionsschnitt gab es noch einmal Bronze. Mit 25 Punkten Vorsprung konnte Trabert ins Finale gehen. Ein kleiner Fehler bei der Entastung konnte dem Forstprofi aber nichts mehr anhaben, in der Gesamtwertung strich er 1.618 Punkte ein und lag damit noch sieben Zähler vor dem Zweitplatzierten Ulrich Huber. Auf dem dritten Rang kam Gerhard Briechle mit 1.593 Punkten.

“Es herrschte eine tolle Wettkampfatmosphäre, alles war sehr gut vorbereitet”, lobt Trabert die Organisation vor Ort. Da die Meisterschaft heimatnah stattfand, konnte sehr zu Traberts Freude auch seine Familie, Frau Gabi mit den Kindern Jasmina, Kristian und Julian mit dabei sein. Dazu waren noch Freunde und Bekannte zum Anfeuern angereist, so eine Fangemeinde im Rücken war für den Meister-Athleten freilich noch einmal mehr Ansporn, alles zu geben. Neben der Meisterschaft gab es am Wochenende noch ein Ereignis zu feiern, der Verein Waldarbeitsmeisterschaften Bayern beging gleichzeitig sein 20-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum wurde zufrieden auf die Entwicklung des Vereins geblickt und wie er das Berufsbild des Forstwirts und den Sport in der Öffentlichkeit sehr positiv repräsentiert.

Nun geht es für Trabert mit großen Schritten auf die WM zu. Im August wird noch ein Trainingslager mit den deutschen Teamkollegen absolviert. Vom 8. bis 11. September findet dann das große internationale Wettkampfereignis in Wilsa in Polen statt. Dort gilt es für den deutschen Kader den Titel zu verteidigen. Und Trabert hofft auch wieder auf eine gute Platzierung in der Einzelwertung. Beim letzten Mal konnte er sich immerhin den stolzen zehnten Rang unter den weltbesten Holzfällern “ersägen”. (Eva Wienröder) +++