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Grup Yorum am Samstag auf dem Fuldaer Uniplatz ... - Fotos: Walter Rammler

FULDA Streit um türkische Band "Grup Yorum"

RIEBOLD nennt Bürgermeister WEHNER der "verlängerte Arm ERDOGANS"

13.07.16 - Mit dem Leitspruch "Die Welt trifft Fulda - Fulda trifft die Welt" hat der Ausländerbeirat der Stadt Fulda am vergangenen Freitag ein buntes Familienfest auf dem Universitätsplatz der Barockstadt veranstaltet. Menschen mit und ohne Migrationshintergrund feierten ausgelassen zusammen - von bis zu 100 verschiedenen Nationalitäten war die Rede gewesen. Am Abend spielte die in der Türkei sehr bekannte Band "Grup Yorum" ein spontanes Konzert ohne Gage. Dies Sorgte für Ärger in der Fuldaer Stadtverordnetenversammlung.

Bürgermeister Dag Wehner war sogar vor Ort

Ebenso wie Veranstalter und Vorsitzender des Fuldaer Ausländerbeirates, Abdulkerim ...

Ute Riebold

Der Band wurde vom Fuldaer Ordnungsamts nämlich untersagt, CDs, T-Shirts und andere Merchendise-Produkte zu verkaufen oder gegen eine Spende zu verschenken. Dies erzürnte den Vorsitzenden des Fuldaer Ausländerbeirates, Abdulkerim Demir, der auch gleichzeitig Veranstalter war. In der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am Montag wurde über das Vorgehen der städtischen Gremien diskutiert. Ute Riebold, Mitglied der Stadtfraktion Die Linke.Offene Liste - Menschen für Fulda, warf Fuldas Bürgermeister Dag Wehner (CDU) sogar vor, er sei der "verlängerte Arm" des umstrittenen türkischen Ministerpräsidents Recep Tayyip Erdogan.

Laut verschiedenen Quellen ist die 1985 gegründete Band in der Türkei ist verboten. Die Gruppe soll dem sozialistisch-revolutionären Spektrum angehören und wird von der Türkei als Teil der DHKP-C (zu deutsch: Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front) angesehen. Diese Partei soll das Ziel haben, die Staatsordnung der Türkei durch einen bewaffneten, revolutionären Akt zu zerschlagen.

"Warum wurde der Verkauf nicht genehmigt und warum sollten von allen Bandmitgliedern die Personlien im Vorfeld preisgegeben werden?" fragte Riebold am Montag. Bürgermeister Wehner verwies zunächst auf die kurzfristige Ankündigung des Spontan-Konzerts: "Da die Band 'Grup Yorum' in und außerhalb der Türkei eine extrem hohe Beliebtheit hat, war mit einem extrem höheren Aufkommen an Besuchern zu rechnen. Die Information darüber erreichte die Stadt aber erst am Montag,  fünf Tage vor dem Fest - entsprechend muss dann auch das Sicherheitskonzept solch einer Veranstaltung überarbeitet werden. Das Konzert wurde letztlich von der Polizei nicht beendet, weil das Fest friedlich verlief und man den Abend nicht kaputt machen wollte."

Der Verkauf von Produkten sei nicht gestattet gewesen, weil das Fest einen familiären Charakter hätte - deshalb seien gewerbliche Absichten fehl am Platz und untersagt worden. "Und nun zur Anforderung der Personalien: Die Band ist in der Türkei umstritten, das ist korrekt. Sie steht aber auch beim deutschen Innenministerium unter genauer Beobachtung - außerdem hat die Band wohl über 300 Mitglieder. Daher dieser Schritt", so Bürgermeister Wehner.

"Sie sind wohl der verlängerte Arm Erdogans - nur weil die Band in der Türkei verboten ist, schließen Sie sich dem an", warf Ute Riebold Wehner vor. Dag Wehner antwortete: "Manchmal habe ich das Gefühl, sie wollen nicht richtig zuhören. Wir haben so gehandelt, weil die Band auch vom Innenministerium beobachtet wird. Aus keinem anderen Grund." (Julius Böhm) +++


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