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REGION Üble Abzocke beim Rohrreinigen?

Handwerker klagt über unseriöse Konkurrenz mit Wucherpreisen

06.08.16 - Mit einer bitteren Klage über unseriöse Konkurrenz wendet sich ein Handwerker aus Fulda an Osthessen|News: "Ich bin Inhaber der ältesten Rohr- und Kanalreinigungsfirma Fuldas. In letzter Zeit höre ich immer wieder von dubiosen Mitbewerbern, die die Kunden abzocken. In den gelben Seiten stehen Rohrreinigungsfirmen mit Telefonnummern im gesamten Kreis Fulda von Eichenzell über Gersfeld bis Künzell usw. Wenn man diese Telefonnummern anruft, wird man per Anrufweiterschaltung umgeleitet -  z.B. nach Heuchelheim bei Gießen oder Wiesbaden. Schon öfters habe ich gehört, dass die Kunden eine hiesige Nummer angerufen haben und dann stand eine Rohrreinigungsfirma mit Berliner Kennzeichen vor der Tür." Doch nicht genug mit diesem Täuschungsmanöver - die ortsfremden Unternehmen nehmen anscheinend horrende Summen für ihren 24-Stunden-Service oder die "Soforthilfe schnell und preiswert". 

Fotos: pixabay

Immerhin kassierten diese Firmen teilweise bis zu 2.000 Euro für drei Stunden Arbeit, schreibt der genervte Handwerker aus Fulda. Versprochen werde am Telefon eine kostenlose An- und Abfahrt oder zusätzliche Gutschriften von 10 Euro. Bezahlen müsse man die tatsächlich unerwartet hohe Summe sofort bar oder mit EC-Karte. Wollten die Kunden später noch einen Bericht, z.B.für die Versicherung, so werde man am Telefon einfach weggedrückt, lauteten die Klagen der "Abgezockten". Seinen Recherchen nach stünden in den Gelben Seiten für Fulda mindesten drei Firmen unter verschiedenen Namen, die aber von ein- und demselben Inhaber geführt würden.

"Wir sind ein seit 1981 Inhabergeführtes Familienunternehmen, das immer ehrlich für seine Kunden in Erscheinung tritt. Da diese dubiosen Firmen auch unseren guten Ruf schädigen, sind wir der Meinung, dass Sie darüber mal einen Bericht bringen sollten."

Unsere Recherchen bei Polizei und Verbraucherberatung ergaben zunächst keine Treffer, wohl aber eine Nachfrage bei der für den Raum Gießen zuständigen Handwerkskammer in Wiesbaden. Franz-Josef Herter, Abteilungsleiter für Recht und Sozialrecht sieht sich ständig mit ähnlichen Klagen konfontiert und kennt die schwarzen Schafe der Branche, die übrigens bundesweit mit denselben Tricks arbeiten. Nicht nur die Rohr- und Kanalreinigerbranche sei betroffen, auch bei Schlüsseldiensten gebe es diese Ausnutzung der akuten Notsituation von Kunden. Meist würden exorbitant hohe Anfahrtskosten berechnet oder nicht vereinbarte Zusatzleistungen aufgeschlagen. Diesem Wucher sei generell aber nur schwer beizukommen, wenn die Kunden die überhöhte Rechnung bereits bezahlt hätten. Eine Abweichung von 20 bis 30 Prozent vom veranschlagten Preis sei jedenfalls zu beanstanden. 

In jedem Fall empfehle es sich, einen Handwerker aus der näheren Region zu beauftragen, schon wegen der geringen Anfahrtskosten. Und über die der Kammer angeschlossenen Betriebe könne man sich erkundigen. Einen guten Rat hat der Experte für alle Fälle, in denen der Service eines Handwerkers ad hoc gebraucht wird: "Bitten Sie einen Freund oder Nachbarn darum, bei der Vereinbarung mit dem Mitarbeiter zugegen zu sein. Der kann die mündlich getroffene Vereinbarung dann bestätigen." Also künftig Augen auf bei der Wahl des Notfall-Handwerkers! Mehr Informationen gibt es hier: https://www.verbraucherzentrale.de/schluesseldienste
(Carla Ihle-Becker) +++



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