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Landrat Bernd Woide. -

REGION Politische Reaktionen zu SOMMERLAD

"Großer Verlust für Region" - Landrat WOIDE, OB WINGENFELD und Bürgermeister

05.08.16 - Hier die Stellungnahme von Landrat Bernd Woide zur Schließung des Möbelhauses SOMMERLAD im WORTLAUT:

"Herr Frank Sommerlad hat eine unternehmerische Entscheidung getroffen, die in seiner alleinigen Verantwortung liegt. Seine Entscheidung ist gefallen, bevor der Zentralausschuss der Regionalversammlung den Abweichungsantrag, der von der Gemeinde Künzell gemeinsam mit der Stadtregion Fulda gestellt worden ist, beschieden hat.

Die Sitzung des Zentralausschusses der Regionalversammlung ist für den 5. September 2016 anberaumt. Nach meinem Kenntnisstand ist der Antrag nach wie vor gestellt. Ich stelle fest, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt seitens der Regionalversammlung keine ablehnende Entscheidung über den Antrag der Gemeinde Künzell im regionalplanerischen Abweichungsverfahren vorliegt.

Meine Position zum Verfahren Sommerlad habe ich zu jedem Zeitpunkt klar gemacht und meine Bedenken hinsichtlich der Raumordnung und insbesondere hinsichtlich eines Verstoßes gegen das städtebauliche Integrationsgebot geäußert. Auch das Gutachten der Stadtregion räumt diesen Verstoß ein. Als Landrat und als Person sind Recht und Gesetz mein Maßstab. Deshalb weise ich den Vorwurf, die Schließung des Möbelhauses bewusst in Kauf genommen zu haben, entschieden zurück. Denn die Schließung beruht einzig und allein auf einer unternehmerischen Entscheidung.

Die Firma Sommerlad muss sich des hohen Risikos bewusst gewesen sein und hat es billigend in Kauf genommen, einen etablierten Standort aufzugeben, ohne die Gewissheit zu haben, dass ein neuer Standort rechtlich zulässig ist. Den Verlust von 130 Arbeitsplätzen bedauere ich sehr. Ich bedauere dabei vor allem, dass mögliche Standortalternativen, die im gemeinsamen Gespräch mit den Bürgermeistern der Stadtregion, dem Regierungspräsidenten, Herrn Sommerlad und mir diskutiert worden sind, durchaus möglich sind, aber aus Sicht von Herrn Sommerlad offenbar nicht zielführend waren. Aus dem Gespräch haben sich aus meiner Sicht Lösungsansätze ergeben, die durchaus weiter verfolgt werden könnten."

 
OB Wingenfeld bedauert Sommerlad-Rückzug

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld spricht von einer schmerzlichen Nachricht. ...

Mit Bedauern hat Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU)  die heute Morgen bekanntgegebene Entscheidung des Unternehmers Frank Sommerlad aufgenommen, den Standort seines Möbelhauses in Osthessen zum März 2017 zu schließen und sich aus der Region Fulda zurückzuziehen. „Die Schließung des Möbelhauses, das seit Jahrzehnten in Osthessen verwurzelt war, ist vor allem für die Mitarbeiter, aber auch für die Region eine schmerzliche Nachricht.“

Wingenfeld fügt an: „Die Gremien der Stadt Fulda haben durch ihre Beschlüsse gemeinsam mit den anderen Kommunen der Stadtregion die Grundlage für eine Verlagerung des Unternehmens an den Wunschstandort im interkommunalen Gewerbegebiet in Künzell geschaffen.“ Gleichzeitig habe die Stadt das Unternehmen aber auch mit hohem Aufwand bei der Suche nach möglichen Alternativstandorten unterstützt.

Bürgermeister Dieter KOLB Eichenzell: "Schlechter Tag für die Region"

Das Lachen dürfte ihm vergangen sein - Eichenzells Bürgermeister Kolb.... ...

"Das ist ein ganz schlechter Tag - für mich persönlich, aber auch für die ganze Region", ist die erste Reaktion von Eichenzells Bürgermeister Dieter Kolb (parteilos). Man könne sich leicht vorstellen, welche Stimmung unter den 130 Mitarbeitern des Möbelhauses jetzt vorherrsche, die nun vor dem Nichts stünden. "Die sind in Panik, denn in diesem Bereich wird es sehr schwer sein, hier einen adäquaten Arbeitsplatz zu finden." Doch auch für die Kunden der Region sei das ein herber Verlust, sie verlören mit Sommerlad ein attraktives Möbelhaus und müssten nun nach Schweinfurt oder Gelnhausen ausweichen, was wiederum ein wirtschaftlicher Verlust an Kaufkraft und Umsatz in der Region bedeute.

"Für mich ist es aus wirtschaftlicher Sicht vollkommen verständlich, dass das Unternehmen Sommerlad jetzt die Reißleine ziehen und diese bittere Entscheidung treffen musste, nachdem alle Versuche, eine positive Entscheidung für die Investition von 30 Millionen zu bekommen, an der Haltung des RP gescheitert sind. Das ist wirklich frustrierend", klagt Kolb. Er habe den Unternehmer und einige der Mitarbeiter persönlich kennengelernt und das positive Betriebsklima des Möbelhauses sehr schätzen gelernt.  "Mich persönlich macht diese Nachricht wirklich sehr betroffen."

Bürgermeister Karl-Josef SCHWIDDESSEN Petersberg: "Haltung der Politik nicht nachvollziehbar"

Petersbergs Bürgermeister Karl-Josef Schwiddessen

"Die Schließung von Sommerlad ist sehr bedauerlich, weil hier ein mittelständischer Betrieb, der seit Jahrzehnten in der Region ist, keine Chance bekommen hat, sich weiterzuentwicklen", kritisiert Petersbergs Bürgermeister Karl-Josef Schwiddessen (CDU) die starre Haltung des Regierungspräsidiums in Kassel. Jedem kleinen Betrieb, der schließen müsse, werde nachgeweint, doch Sommerlad scheine jedem egal zu sein. "Das ist für mich einfach nicht nachvollziehbar."

Der Nachtrag, mit welchem sich die Gemeinden Künzell, Petersberg und Eichenzell und die Stadt Fulda verpflichtet haben, weitere Flächen interkommunal zu entwicklen, werde damit hinfällig. "Eichenzell und Petersberg haben den Nachtrag an die Bedingung geknüpft, dass Sommerlad eine Baugenehmigung bekommt." Somit habe man nun keinen Fuß im interkommunalen Gewerbegebiet.

Bürgermeister Timo ZENTGRAF Künzell ist enttäuscht vom Landkreis Fulda

Timo Zentgraf, Bürgermeister von Künzell

"Die Möglichkeiten des Zusammenschlusses der Stadtregion mit dem Status Oberzentrum auszuschöpfen, hat im Fall Sommerlad nicht funktioniert", stellt Timo Zentgraf, Bürgermeister der Gemeinde Künzell ernüchtert fest. Die Frage sei, ob es überhaupt noch Sinn mache als Stadtregion verbunden zu bleiben. "In vielen Bereichen ist es sicherlich sinnvoll." Letztlich beruhe die Schließung des Möbelhauses ja nicht auf irgendeiner Zerstrittenheit der Stadtregion, sondern gehe auch auf den Landkreis Fulda zurück.

"Die Frage ist, wie sich das Verhältnis zum Landkreis in Zukunft entwickeln wird." Die Stadtregion dürfe jetzt aber nicht auseinanderdividiert werden.

Die O|N-Redaktion hat auch die Bürgermeister von Peterberg, Künzell und den Fuldaer Landrat Woide um Statements zur Schließung von Sommerlad gebeten und wird deren Reaktionen - soweit sie nicht gerade in Urlaub sind - fortlaufend ergänzen.  +++ci


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