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Meik VOLL: „Kenne das System, werde an sportlicher Bilanz gemessen“
12.08.16 - Zwei Spiele, keine Tore und null Punkte: Das ist die die bisherige Bilanz des SV Buchonia Flieden. Der Verbandsligist, der nach seinem Abstieg aus der Hessenliga als einer der Favoriten in die Saison gestartet ist, zeigte bis jetzt wenig von seinem Potenzial und befindet sich momentan auf dem letzten Tabellenplatz. ON|Sport hat mit Fliedens Coach Meik Voll über den holprigen Saisonstart, die Auswirkungen der Ausfälle von Lukas Heil und Gabriel Müller im ersten Spiel gegen die SG Bad Soden und über seine Zukunft bei den Buchonen gesprochen.
„Unsere Vorbereitung war sehr gut, wir hatten keine Verletzungen und alles lief nach Plan“, so Meik Voll zu Beginn des Gesprächs. Mit acht Neuzugängen, davon die erfahrenen Christian Kreß, Imal Schersadeh und Tobias Bartel, hat Voll vor allem die Defensive und das Mittelfeld verstärkt, das ihm jetzt aber Kopfzerbrechen bereitet. Beim Saisonauftakt gegen die SG Bad Soden, den Flieden unglücklich mit 0:2 verliert, verletzten sich Heil und Müller. „Unsere Auswahl an zentralen Mittelfeldspielern ist rar geworden. Wir befinden uns in einer personell extremen Situation und müssen handeln. Die Frage ist nun, wie wir die nächsten Spiele bewältigen“, sagt Voll zu den Ausfällen, denn auch Neuzugang Schersadeh ist immer noch nicht einsatzbereit.
Die Buchonia ist nun zum Handeln gezwungen. Hauptziel ist es, unbeschadet durch den August zu kommen, soweit das möglich ist. „Wir werden uns definitiv personell verstärken müssen. Wir brauchen Neuzugänge, die sofort weiterhelfen, Torgefahr ausstrahlen und auf dem Platz etwas bewegen. Das werden dann Spieler sein, die man kennt. Spieler mit Erfahrung“, gibt Voll zur Verstärkung des Kaders an. Die hat der SV Flieden bitter nötig, denn das nächste Spiel gegen den SSV Sand steht vor der Tür und das soll diesmal keine Nullnummer werden, nicht schonwieder.
Meik Volls Team ist auf jeden Fall bereit, die ersten Punkte gegen Sand einzufahren: „Die Stimmung in der Mannschaft ist trotz allem gut. Die Trainingsbeteiligung hoch. Natürlich ist Unsicherheit da, aber die Einstellung und der Charakter stimmen.“ Ein Unentschieden oder noch besser einen Sieg ist die Buchonia sich selbst und den Anhängern schuldig, das ist klar. Volls Credo: „Positiv denken“.
Positiv eingestellt ist Meik Voll selbst. Seit vier Jahren ist er nun Trainer im Königreich und hat seinen Vertrag nach dem Abstieg aus der Hessenliga für zwei weitere Jahre verlängert. Noch in der Vorbereitung sagt er selbst, dass sie sich die Favoritenrolle nicht aufzwingen lassen. Doch wie ein Favorit ist Flieden die letzten zwei Spiele nicht aufgetreten. Viele fürchten, dass sogar an Volls Stuhl gesägt wird. „Ich kenne das System gut genug, um zu wissen, dass die Arbeit des Trainers an der sportlichen Bilanz gemessen wird“, erklärt der Coach. Im Moment genießt Voll noch das volle Vertrauen des Vorstandes, weiß aber auch, dass der Druck mit jeder Niederlage wächst. Für ihn ist die Beziehung zwischen Mannschaft und Trainer wichtig, „solange das Team an mich glaubt und der Vorstand auch ist alles in Ordnung.“
Ans Aufgeben denkt Meik Voll nicht. Der erfahrene Trainer kennt sich selbst gut genug, um die Situation zu erkennen, wann die Zeit gekommen ist, um den SV Flieden zu verlassen. „Im Moment bin ich von mir selbst überzeugt, dass ich der Mannschaft die nötigen Impulse senden kann. Es ist aktuell kein Thema, dass ich Flieden den Rücken kehren werde. Wir denken von Spiel zu Spiel und das nächste, ist am Samstag zu Hause gegen Sand“, erklärt Voll und fügt hinzu, „ich hoffe, dass wir Fortuna auf unserer Seite haben.“ (Franziska Vogt) +++