Biedermeiergruppe feiert 25. jähriges Jubiläum - Ball in Planung

15.08.16 - Einen Biedermeier-Ball gab es in der langen Geschichte der Historischen Bürgergarde Schlüchtern noch nie. Anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens veranstaltet die Abteilung Biedermeier am Samstag, den 3. September, in der Stadthalle einen Ball.

Tanzgruppen aus ganz Deutschland wie beispielsweise die Interessengemeinschaft Biedermeier Bad Steben, der Biedermeier-Verein Eltville, Offenbach und Ladenburg werden erwartet. Für die musikalische Umrahmung sorgt das Bergwinkelquartett. „Wir freuen uns riesig auf eine Reise in die Biebermeierzeit und hoffen, dass viele Schlüchterner dabei sind“, betonte Thomas Kempel.

An diesem Abend werden verschiedene Tänze aus dieser Epoche vorgestellt. „Natürlich kann das Publikum mittanzen. Jeder Besucher in passender Biedermeierkleidung erhält eine Gratisgabe“, berichtete Kempel. Einlass ist um 18 Uhr. Der Biedermeierball beginnt um 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Als Biedermeier bezeichne man die Zeitspanne vom Ende des Wiener Kongresses 1815 bis zum Beginn der bürgerlichen Revolution 1848, erläuterte Kempel. Sowohl Bürgergarde als auch die Abteilung Biedermeier seien ein fester Bestandteil bei den Schlüchterner Festen wie dem Kalten Markt und dem Weitzelfest.

Die typische Kopfbedeckung dieser Zeit sei bei den Frauen die Schutte, ein haubenänlicher Hut. Die Herrenmode des Biedermeier sei dagegen alles andere als bequem gewesen. Die Hemden hätten einen so genannten Vatermörderkragen, der den Hals einschnürte. Kopfbedeckung war der Zylinder, gab Kempel einen kleinen Einblick in die Bekleidungsordnung seiner Gruppe.

Die Historische Bürgergarde gibt es bereits seit Dezember 1830. Das 24. Kurhessische Schlüchterner Bürgergarde-Bataillion bestand aus vier Kompanien. Je eine in Schlüchtern, Steinau, Salmünster und Soden. Die Bewaffnung bestand aus Säbeln, Musketen und Büchsen, die zum Teil von den Gardisten selbst angeschafft wurden. Das jährliche Preisschießen auf der Platte am Acis zum Geburtstag des Kurfürsten war meist das größte Ereignis. In einem großen Zug zog man mit Weib und Kind durch die Stadt auf die Platte. In den Revolutionsjahren 1848/49 und der darauf folgenden kurhessischen Verfassungskrise standen die Bürgergarden meist auf der Seite der demokratischen Bewegung und wurden später aufgelöst. „Ich bin sicher, dass wir mit unserem ersten Biedermeier-Ball der Bevölkerung unser Hobby näher bringen werden“, so Kempel. (Dietmar Kelkel) +++