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Klaus Uwe Timmert mit Dr. Ing. Viktor Root - Fotos: Dennis Hainer

FULDA Lärm, Gestank, zahllose Staus

Deswegen gibt es gerade so viele Baustellen in und um Fulda

23.08.16 - Lärm, Gestank, reduzierte Geschwindigkeiten, zahllose Staus – und das alles in den Sommerferien: Momentan erscheint das Stadtgebiet Fulda wie eine große Baustelle. Sei es am Stadtring, am Heinrich-von-Bibra-Platz, in der Petersberger Straße oder in Randgebieten wie Bronnzell: Überall sind Sperrungen zu finden, Asphaltdecken werden aufgerissen, Fahrbahnen werden dadurch einspurig oder diese sind nur in eine Richtung freigegeben – damit geplante Bauarbeiten möglichst zügig vonstattengehen. Die Situation in Fulda sorgt vor allem bei den Bürgern, die täglich mit dem Auto, Fahrrad oder zu Fuß an Baustellen vorbei kommen, häufig für Missmut. Doch warum lassen sich gerade jetzt zahlreiche Baustellen in und um Fulda vorfinden? Und wie störend werden diese in der Bevölkerung wahrgenommen?

Die Fußgängerin Rosemarie Kremer aus Ziehers-Süd ist fast täglich im Stadtgebiet unterwegs und empfindet die vielen Baustellen als sehr störend: "Selbst wenn man nur zu Fuß ist, behindern einen im Alltag die vielen Baustellen. Dabei spielt der Lärm keine große Rolle, aber die Umwege. Ich glaube, die Kommunen müssen dieses Jahr noch schnell sein, damit sie für nächstes Jahr ihre Subventionen bekommen, deshalb wird gerade so viel gebaut“, vermutet die Fuldaerin.

Vorne von links Markus Krug, Klaus Uwe Timmert, Viktor Root, Horst Krenzer gemeinsam ...

Im Biomarkt "denn's" in Fulda verzeichnet man weniger Kunden - vor allem auf der Terrasse ...

Bauabschnitt 2 ist für nächstes Jahr geplant.

Aufnahmen aus der vergangenen Woche

Im Gespräch mit Silvia Vorkehrt

Auch Elena Richter aus Motten ist genervt von der Situation. Sie studiert normalerweise in Schmalkalden, doch in den Semesterferien arbeitet sie in der Fuldaer Innenstadt. "Selbst in Dörfern wie Döllbach sind schon die ersten Baustellen, in Fulda selbst geht es dann weiter, und ich muss dadurch einen Umweg zur Arbeit fahren. Das nervt und kostet extra Zeit", so die Studentin. Allerdings kann sie verstehen, warum sich Fulda gerade jetzt in eine Großbaustelle verwandelt: "Momentan sind Sommerferien, dadurch sind viele im Urlaub und es ist weniger los auf den Straßen, deshalb finde ich die gewählte Zeit in Ordnung. Die Straßen sind ja wirklich zum Teil sehr erneuerungsbedürftig. Trotzdem werden weniger stark befahrene Straßen, die genauso beschädigt sind, in Sachen Erneuerung vernachlässigt." Doch nicht alle Verkehrsteilnehmer werden durch die Baustellen stark eingeschränkt. „Als Fahrradfahrerin habe ich wegen der Baustellen keine großen Probleme, mich behindern lediglich die Arbeiten in der Nähe vom Freibad Rosenau, ansonsten komme ich überall gut durch", sagt Katharina Hutsch, Studentin aus Fulda, die selbst gar keinen PKW besitzt.

Für ansässige Unternehmen oder Geschäfte in Baustellennähe hält die Situation andere Schwierigkeiten bereit. Das weiß auch Silvia Vorkehrt, die beim Biomarkt "denn's" in Fulda arbeitet. "Die Bauarbeiten am Stadtring waren lange überfällig. Allerdings verzeichnen wir in dieser Zeit weniger Kunden. Die Leute setzen sich auch kaum noch raus auf unsere Stühle und trinken Kaffee. Selbst bei gutem Wetter und am Wochenende ist unsere Bestuhlung meistens leer, da sich viele über den Baulärm beschweren“, berichtet Silvia Keller, die selbst einen Umweg zur Arbeit fahren muss. „Ich brauche sonst circa 15 Minuten mit dem Auto zur Arbeit, momentan sind es fast 30 Minuten“, so die Kerzellerin. Auch Marion Jung, Mitarbeiterin der Avia Tankstelle "Am Andreasberg" in Fulda weiß um die unschöne Lage: "Die vielen Baustellen sind nervig und der Umsatz ist geringer. Hinzu kommt noch, dass gerade Sommerferien sind, deshalb ist es schwer zu sagen, ob nur die Baustelle vor unserer Haustür für weniger Kunden sorgt."
 
HessenMobil-Projektleiter für die Bauarbeiten am Stadtring, Klaus Uwe Timmert kann den aktuellen Unmut der Bürger verstehen, jedoch sei es notwendig, gerade jetzt so viel zu bauen. "Zunächst muss man zwischen den Baustellen unterscheiden, die einen wurden von HessenMobil, die anderen direkt von der Stadt Fulda in Auftrag gegeben. Wir legen die Arbeiten bewusst in die Sommerferien. Das ist aber nicht nur ein Phänomen in Fulda, sondern auch in allen anderen deutschen Städten. In den Ferien sind nämlich weniger Leute auf den Straßen unterwegs und die Witterungsbedingungen sind zurzeit ideal", erklärt Timmert, "diese ist für Bauprojekte extrem wichtig, da es im Sommer länger hell und so das Unfallrisiko geringer bleibt. Auch können im Sommer Asphaltarbeiten besser durchgeführt werden."

Studentin Katharina Hutsch aus Fulda

Im Gespräch mit Elena Richter aus Motten

Die Bauarbeiten am Stadtring mit der gesamten Erneuerung von rund 18.000 Quadratmetern Asphalt sind für dieses Jahr zwar termingerecht beendet, jedoch geht es nächstes Jahr wieder weiter. "Wir haben Tag und Nacht gearbeitet und unsere zwei Zeitfenster genau eingehalten. Das funktioniert auch nur mit einer guten Zusammenarbeit und Logistik zwischen uns und der Baufirma Heinrich Küllmer aus Fulda sowie der Firma F.C. Nüdling Betonelemente. Auch die Stadt Fulda hat uns bei den Bauarbeiten unterstützt und die Straßenbeleuchtungen in Baustellennähe heller geschaltet. Nächstes Jahr werden dann die Bauabschnitte zwei und vier fertiggestellt. Das wird dann circa zur selben Zeit und in zwei ähnlich langen Zeitfenstern wie dieses Jahr vonstattengehen“, erklärt der Projektleiter, der auch im nächsten Jahr auf so gut verlaufende Arbeiten hofft. (Nina Sauer) +++


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