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Professor Dr. Steven Lambeck, Vizepräsident für Forschung und Entwicklung, Minister Tarek Al-Wazir, Professor Dr. Boris Zimmermann, Professor Dr. Wolfgang Geuer und Markus Bappert von Meyer-Logistik bei der Übergabe des Förderbescheids - Fotos: Carina Jirsch

FULDA 295.300 Euro Förderungsbescheid

Für bessere Luftqualität: Hochschule nimmt E-Lkw unter die Lupe

25.08.16 - Bis zum Jahr 2050 soll Hessen seinen Energiebedarf vollständig aus erneuerbaren Quellen decken. Ein Projekt, das einen großen Beitrag dazu leisten könnte, hat sich der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Bündnis 90 / Die Grünen) am Mittwoch an der Hochschule Fulda angeschaut: Es handelt sich dabei um Forschungen rund um "elektrische Flüster-Lkw". Studierende, Mitarbeiter und Professoren der Hochschule wollen untersuchen, unter welchen logistischen und technischen Rahmenbedingungen der Einsatz der E-Lkws mit einem Gesamtgewicht von bis zu 18 Tonnen für Speditionen wirtschaftlich ist. Ein Projekt, das bundesweit einzigartig ist und daher eine Förderung des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung verdient hat: Im Gepäck hatte Al-Wazir einen Bescheid in Höhe von 295.300 Euro.

Professor Dr. Boris Zimmermann und Professor Dr. Wolfgang Geuer

Ein E-Lkw

Lkw-Fahrer Uwe Steffen

18 Tonnen schwer, mehrere Meter lang und hoch, ein Riesending - das der Lkw, der da auf dem Campus der Hochschule Fulda steht, tatsächlich fast "flüsternd" über die Straßen gleitet und dabei auch noch die Umwelt schont, ist kaum zu glauben. Doch E-Lkw, wie dieser einer ist, stoßen etwa 25 Prozent weniger CO2 aus als herkömmliche, außerdem keine Stickoxide, keinen Feinstaub, und noch dazu verursachen sie weniger Lärm. Also wären sie doch die perfekte Alternative, beispielsweise für Speditionen, oder? Vor allem unter dem Aspekt, dass es dank des florierenden Internethandels immer mehr Lieferverkehr gibt. Der Trend geht sogar so weit, dass Städte wie Amsterdam, London oder Paris sich bereits gezwungen gesehen haben, Stadtgebiete für Verbrennungsmotoren zu sperren."

"Bislang gibt es jedoch keine praxisgerechte Kalkulationsbasis für den Einsatz von schweren E-Lkw am Stückgutmarkt", so Professor Dr. Boris Zimmermann. Gemeinsam mit einigen Studierenden, Mitarbeitern und weiteren Professoren arbeitet er deswegen gerade an einem Forschungsprojekt, das genau das untersuchen soll. Dass er deswegen am Mittwoch auf den hessischen Wirtschaftsminister traf, konnte er bei der Vorstellung des Projekts noch gar nicht wirklich glauben: "Mein Team und ich fühlen uns durch die Förderung in Höhe von fast 300.000 Euro unglaublich motiviert", sagte er und erinnerte sich daran, wie das Projekt vor rund zwei Jahren mit zwei Mann in einem Raum unter dem Dach der Hochschule gestartet ist.

Professor Dr. Wolfgang Geuer

Markus Bappert von Meyer-Logistik

Tarek Al-Wazir

Heute ist daraus ein Forschungsprojekt geworden, das von gleich zwei Fachbereichen ausgeführt wird: Gemeinsam wollen die Bereiche Wirtschaft sowie Elektro- und Informationstechnik zeigen, dass durch technische Optimierung sowie Verbesserung des Fahrverhaltens und der Tourenplanung die Wirtschaftlichkeit des E-Lkw gegeben ist. Dabei arbeiten die Forscher so praxisnah wie möglich: "Wenn alle Ergebnisse vorliegen, werden wir mit den Praxispartnern Wege diskutieren, den im Projekt eingesetzten E-Lkw tatsächlich zu übernehmen, beziehungsweise zu besprechen, ob eigene Fahrzeuge angeschafft werden sollen", so Zimmermann. 

Ein großes Thema sei dabei die Lebensdauer der Batterie: Diese hat bisher nämlich nach höchstens fünf Jahren nur noch eine Leistung von 80 Prozent und muss ausgetauscht werden. "Wir suchen nach sinnvollen Anwendungsmöglichkeiten für die Zeit danach", so Professor Dr. Wolfgang Geuer vom Fachbereich Elektro- und Informationstechnik. 

Ende 2018 sollen die Projektergebnisse vorliegen. In Hessen sind im Verteil- und Stückgutverkehr rund 3.000 Lkw mit bis zu 18 Tonnen Gesamtgewicht eingesetzt. "Würden die Studienergebnisse dazu führen, dass alle hessischen Stückgutunternehmen 5 bis 20 Prozent ihrer Fahrzeuge durch E-Lkw ersetzen, könnten damit die CO2-Emissionen in Hessen um 0,1 bis 0,5 Prozent gesenkt werden", heißt es von den Verantwortlichen. +++


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