Palliativnetz Osthessen feiert zehnjähriges Jubiläum - 600 Patienten pro Jahr

31.08.16 - Das Palliativnetz Osthessen feierte am Mittwoch in Fulda sein zehnjähriges Bestehen. Zu den Gästen gehörten viele verschiedene Netzwerkpartner, wie Apotheken, Sanitätshäuser, ambulante Pflegedienste und verschiedene Hausärzte. "Sie alle sammeln sich um den Patienten. Einer alleine reicht bei den komplexen Fällen nicht aus", erklärt Ozan Haag, einer der Gesellschafter des Palliativnetzes. Sie alle hatten in der Josefstraße 13 die Gelegenheit, die neuen Räume zu besichtigen.

Das Palliativnetz Osthessen in der Josefstraße 13 in Fulda

v.l.: Dr. Joachim Kleinert und Ozan Haag

Dr. Ansgar Hoffmann

Neun Arbeitsräume stehen den Schwestern und Medizinern zur Verfügung. ...

"Begonnen hat alles vor zehn Jahren in der Robert-Kircher-Straße, 2007 sind wir dann in den Gerloser Weg gezogen und seit gut einem Jahr haben wir uns in der Josefstraße vergrößert", führt Dr. Joachim Kleinert, ebenfalls Gesellschafter des Palliativnetzes aus. Die alten Räume waren für die vielfältigen Aufgaben der Mediziner und die Menge an Mitarbeitern zu klein geworden. Mittlerweile beschäftigt das Palliativnetz Osthessen elf Palliativschwestern, acht Ärzte und zwei medizinische Fachangestellte. "Wir leisten spezialisierte ambulante Palliativversorgung in Zusammenarbeit mit den Krankenkassen und versorgten im vergangenen Jahr rund 600 Patienten."

In den letzten zehn Jahren habe sich viel verändert. 2009 wurden die Verträge mit den Krankenkassen umgesetzt. "Das hat es uns ermöglicht, mehr Patienten zu versorgen. Heute versorgen wir den ganzen Landkreis Fulda und sind rund um die Uhr erreichbar."

v.r.: Barbara Maicher, Christiane Götz, Vera Schnarr

Die Palliativmedizin habe sich erst langsam in Deutschland etabliert. "Vor zehn Jahren wusste niemand, was das ist. Wir haben da also auch Pionierarbeit geleistet." Dabei ist diese Fachrichtung schon viel älter. Haag ergänzt: "Es ist eine ursprüngliche, symptomlindernde Medizin. Früher konnte man nicht nach tausend Ursachen suchen." Mit dem medizinischen Fortschritt sei das allerdings in Vergessenheit geraten. "Jetzt kommt es als eigene Fachdisziplin wieder zutage und ergänzt die kurative Medizin."

Neben vielen spannenden Informationen und der Besichtigung der neun neuen Arbeitsräume kam auch das leibliche Wohl der Gäste nicht zu kurz. Jeder konnte sich am Kuchenbuffet bedienen und im Hof des Gebäudes leckere Häppchen probieren. (Toni Spangenberg) +++