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- Symbolbild: Rainer Sturm / pixelio.de

KREIS HEF-ROF "Wer schlecht ausbildet, bleibt ohne Azubi"

DGB-Jugend fordert bessere Bedingungen für Lernende

03.09.16 - Im Kreis Hersfeld-Rotenburg bleiben laut der jüngsten Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt. Den 1069 betrieblichen Ausbildungsstellen stehen 817 gemeldete Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. "Wer über unbesetzte Ausbildungsplätze klagt, muss qualitativ gute Ausbildungsplätze mit Perspektive anbieten. Betriebe müssen ausbildungswillig und ausbildungsfähig sein", erklärt Kathrin Harth, Jugendbildungsreferentin der DGB-Jugend, dazu in einer Pressemitteilung.

Der am Donnerstag erschienene Ausbildungsreport der DGB-Jugend, repräsentativ wurden über 13.000 Jugendliche befragt, zeige, dass es erhebliche Unzufriedenheit und Mängel in der Ausbildung gibt. Ein Drittel der Auszubildende verfüge über keinen betrieblichen Ausbildungsplan, regelmäßig müssten Überstunden geleistet und ausbildungsfremde Tätigkeiten ausgeübt werden. Dies gelte nicht nur für die den bekannten "Problem-Branchen" wie Hotel- und Gaststättengewerbe sowie das Lebensmittelhandwerk, wo die Belastung der Jugendlichen oft besonders hoch sei. 34,8 Prozent aller Befragten müssten oft Überstunden machen, viele bekämen dafür weder eine Vergütung noch Freizeitausgleich. 11,2 Prozent der Auszubilden unter 18 Jahren müssten 40 Stunden oder mehr arbeiten – obwohl sie eigentlich unter dem besonderen Schutz des Jugendschutzgesetzes stehen. Die DGB-Jugend fordert deshalb klare gesetzliche Regelungen, die die Jugendlichen vor Mehrarbeit und überlangen Arbeitszeiten schützen.

Die Ergebnisse des Reports, der in diesem Jahr psychische Belastungen als Schwerpunkt thematisiert, zeigten: "Viele Jugendliche stehen unter hohem Druck. Sie können sich in ihrer Freizeit nur noch schlecht erholen. Schlechte Ausbildungsqualität macht krank!", kritisiert Harth. Insgesamt fühlten sich mehr als die Hälfte der Auszubildenden durch die Anforderungen am Arbeitsplatz oder schlechte Arbeitsbedingungen "stark" oder "sehr stark" belastet. Über 60 Prozent von ihnen fühlten sich am Ende eines Ausbildungstages "immer" oder "häufig" erschöpft; fast genauso viele kämen auch dann zur Arbeit, wenn sie sich krank oder unwohl fühlen.

"Einzelne Branchen und Betriebe kommen ihrer Verantwortung nach einer guten Ausbildung nicht nach und gefährden damit die duale Ausbildung in Deutschland", so Harth. Der Gesetzgeber dürfe das Duale System nicht gegen die Wand fahren lassen. Die DGB-Jugend fordert deshalb vor dem Hintergrund der anstehenden Novellierung des Berufsbildungsgesetzes (BBiG), das die Berufsausbildung regelt, unter anderem: Keine Beschäftigung mehr, die über die wöchentlich vereinbarte Ausbildungszeit hinausgeht, Vermeidung ausbildungsfremder Tätigkeiten sowie unbefristete Weiterbeschäftigung von ausgebildeten Fachkräften.  +++


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