Ilona VOGEL: "Bürgermeisterin ist mein absoluter Traumberuf"

14.09.16 - Sie ist 49 Jahre alt, verheiratet und die Mutter von vier Kindern. Ihr Traumberuf ist der Job der Bürgermeisterin. Als parteilose Kandidatin geht sie, unterstützt von SPD und Grünen, ins Rennen um das höchste Amt in Neuhof. Sie, Ilona Vogel, will am kommenden Sonntag Maria Schultheis beerben und den Kampf um das Neuhofer Bürgermeisteramt gegen ihren Kontrahenten Heiko Stolz von der CDU für sich entscheiden.

Warum sie prädestiniert für das Amt sei? "Ich habe in der Gemeindeverwaltung von Neuhof gelernt, ein Studium für den gehobenen und höheren Dienst absolviert und habe Erfahrungen als Leiterin des Haupt-, Personal- und Ordnungsamts in Flieden." Als Leiterin des Hauptamtes sei sie die Frau hinter dem Bürgermeister und ganz nah an der Kommunalpolitik. Wie sie mit schwierigen Situationen umgehen muss, habe sie in ihrer Funktion als Ordnungsamtsleiterin gelernt. Ihr Ziel als Bürgermeisterin sei es, zu gestalten. Vor vier Jahren ist der erste Anlauf missglückt. Sie verlor die Fliedener Bürgermeisterwahl. Das solle sich am Sonntag nicht wiederholen.

Die neue Ortsmitte

Wie genau will Vogel gestalten, sollte sie tatsächlich siegen? "Zunächst würde ich Gespräche mit den Mitarbeitern der Gemeinde führen, um herauszufinden, was es im Rathaus anzupacken gilt." Darüber hinaus ist die Gestaltung einer neuen Ortsmitte eines ihrer Kernanliegen. "Die Neuhofer Bürgerinnen und Bürger brauchen einen Ort, an dem sie sich wohlfühlen können, der Gewerbe- und Wohnflächen vereint." Zentrale Themen seien hier die Neugestaltung des Zollweges, des Dallesplatzes und des "grünen Dreiecks". Wichtig sei auch nach außen hin attraktiver zu werden. "Laut Statistiken leben in 15 Jahren fast 2.000 Menschen weniger in Neuhof. Da müssen wir gegensteuern." Der CDU fehle dieser Wille zu gestalten. Das demotiviere Ehrenamtliche, die im Arbeitskreis "Zukunft gestalten" Ideen zur Verschönerung des Ortes sammeln.

Bürgermeisterkandidatin Ilona Vogel (links) im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS Volontär ...

Neue Unternehmen für Neuhof

Ein weiteres Ziel Vogels ist es, Gewerbetreibende zu fördern. "Ich wünsche mir kleine inhabergeführte Betriebe, die wenig Platz benötigen, aber viele Arbeitsplätze generieren." Eine gute Zusammenarbeit mit Handwerk, Handel, Gewerbe und Industrie hätten für sie zentrale Bedeutung. Neue Unternehmen sollen sich in Neuhof ansiedeln, um den Wirtschaftsstandort zu stärken und Neuhof so attraktiver für mögliche neue Einwohner zu machen. Auch K+S solle der Region erhalten bleiben.

Energiewende in Neuhof

Wie steht Vogel eigentlich zur Energiewende? "Als Bürgermeisterin werde ich die Bürgerinitiative 'Windstille' unterstützen, denn auch der Schattenschlag der Windkraftanlagen kann krank machen." Mensch und Natur in Neuhof sollen von den Windrädern verschont bleiben. Sollte es zu Demonstrationen gegen die Windenergie kommen, so werde sich Vogel diesen anschließen. Stattdessen plädiert sie dafür Lösungen zu finden, die sich besser umsetzen lassen. Dabei denkt Vogel an die Solarenergie. "Ich könnte mir gut vorstellen den P+R Parkplatz am Bahnhof mit Solaranlagen zu überdachen oder die Dächer von Gebäuden der Gemeinde mit Photovoltaik aufzurüsten. Ich bin davon überzeugt, dass sich eine solche Investition langfristig auszahlt."

Lärm bekämpfen

Daneben ist ihr die Reduzierung des Verkehrslärms ein wichtiges Anliegen. "Ich fordere beispielsweise eine Geschwindigkeitsreduzierung in Ortsdurchfahrten von 22 bis 6 Uhr." Ebenso halte Vogel ein Nachtfahrverbot für Lkw auf der K 100 für denkbar. Sie stehe außerdem dafür, Lärmsanierungsprojekte der Bahn durch die Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern der Nachbargemeinden und Bundestagsabgeordneten beispielsweise durch die Umrüstung von Güterzügen mit Flüsterbremsen voranzutreiben.

All diese Vorhaben möchte Vogel in Zusammenarbeit mit allen Parteien und den Bürgern realisieren. "Als parteiunabhängige Bürgermeisterin ist mir ein gemeinsames Miteinander aller Parteien zum Wohle Neuhofs wichtig." Im Falle ihrer Wahl zur Bürgermeisterin will sie Informationen transparent machen und dafür eine neue interaktive Homepage installieren und verstärkt auf neue Medien zurückgreifen. Ob ihr die Neuhofer das nötige Vertrauen für die Umsetzung ihrer Vorschläge schenken, zeigt sich am 18. September. (Toni Spangenberg) +++