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NIEDERAULA Seltene Arten bereits zu Hause

Aus alter Tongrube bei Hattenbach wird Naturschutz-Paradies

28.09.16 - Wo früher Bagger den Boden umgruben, ist heute das Zuhause der Gelbbauchunke, der Zauneidechse und anderer in Hessen akut vom Aussterben bedrohter Tierarten. Die Natur hat sich das Gelände der Tongrube bei Hattenbach schon seit längerem zurückerobert, seltene Arten siedelten sich hier an.

Jetzt ist vorgesehen, dass die Naturlandstiftung Hessen, Kreisverband Hersfeld-Rotenburg diese Flächen erwirbt und für Zwecke des Naturschutzes aufwertet. Landrat Dr. Michael Koch und Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke übergaben jetzt offiziell hierfür die Bewilligungsbescheide. Gefördert wird die Maßnahme aus Mitteln der Ausgleichsabgabe in Höhe von 162.700 Euro und aus Mitteln zur Förderung der biologischen Vielfalt durch Maßnahmen des Artenschutzes in Höhe von 102.000 Euro.

"Was vom Konto der Natur abgebucht wurde, muss wieder eingebucht werden. Dies ist ein allgemeingültiger Grundsatz, den das Bundesnaturschutzgesetz uns für den Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft vorgibt. Mit der heutigen Bescheidübergabe geben wir symbolisch das Signal dafür, dass wir der Natur etwas auf ihr Konto zurückgeben wollen", so Landrat Dr. Michael Koch.

"Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geliehen", stimmte Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke ein: "Und wenn wir uns in Nordhessen etwas leihen, dann geben wir es ordentlich zurück. Heute können wir der Natur etwas zurückgeben! Hier entsteht eine weitere Perle des Naturschutzes in unserer Region!"

Im Laufe der Zeit haben bereits seltene Tier- und Pflanzenarten von der seit einigen Jahren stillgelegten Tongrube Besitz ergriffen. "Mit den heutigen Bescheiden überbringen wir das dauerhafte Bleiberecht für eine Reihe von Tier- und Pflanzenarten, die im Bestand gefährdet sind und sagen gleichzeitig, hier hat der Schutz der Natur künftig Vorrang vor anderen Nutzungsansprüchen", so Landrat Koch.

Das Besondere an der Tongrube ist zum einen die Größe von knapp 8 Hektar. Dies ermöglicht ein Nebeneinander von vielfältigen, unterschiedlichsten Lebensräumen (Biotopen), dazu kommen die besonderen für unsere Region sehr günstigen kleinklimatischen Bedingungen – die Tongrube ist eine Wärmeinsel. Außerdem gibt es hier drei Quellen. Zusammen betrachtet sind das günstigste Voraussetzungen für eine hohe Artenvielfalt und besondere Lebensräume.

Was das Herz von Umweltschützern und Naturfreunden höher schlagen lässt, hat auch Vorteil und Nutzen für den normalen Bürger, denn aus dieser Gegend bezieht die Gemeinde Niederaula einen Teil ihres Trinkwassers. Für die Naturlandstiftung nahm der ehemalige Landrat Dr. Karl-Ernst-Schmidt die Bescheide von seinem Nachfolger entgegen. In seinen Dankesworten betonte Dr. Schmidt insbesondere den Umstand, dass bei diesem Projekt Naturschutz nicht zu Lasten der Landwirtschaft gehe.

Neben dem Grunderwerb werden von den Fördergeldern unter anderem eine Umzäunung für das Gelände und eine zweijährige Entwicklungspflege finanziert sowie zahlreiche Infotafeln für Besucher aufgestellt.


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