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- Foto: Tobias Koch

GELNHAUSEN/BERLIN Causa "Kaninchenjagd"

CDU-Generalsekretär Peter TAUBER sieht nachträglich Fehler in Mobbing-Fall

29.09.16 - Seit einer Woche kommt der aus dem Man-Kinzig-Kreis stammende CDU-Generalsekretär Peter Tauber nicht aus den Negativ-Schlagzeilen heraus. Unter der Überschrift „Operation Kaninchenjagd - Mobbing à la Hessen-CDU" hatte der Wiesbadener Landtagskorrespondent der Frankfurter Rundschau, Pitt von Bebenburg, am vergangenen Freitag den medialen Stein ins Rollen gebracht. Zwar liegen die skandalösen Vorgänge lange zurück, doch der Inhalt des Schreibens mit dem Titel "Pflegehinweis für das Kaninchen" enthielt so menschenverachtende Handlungsanweisungen zum Mobbing der damaligen Geschäftsführerin des CDU-Kreisverbandes, Anne Höhne-Weigl, dass die Vergangenheit die Verfasser des Papiers jetzt zu Recht einholt.

Die durchgängig als Kaninchen apostrophierte Kreisgeschäftsführerin sollte offensichtlich mit allen Mitteln zur Aufgabe ihres Amtes gebracht werden, dazu schien den Verfassern kein Mittel zu schäbig. So sollte ihr "Sand in die Augen gestreut werden", was ihren Kündigungsschutz betraf, denn ihre Gegner waren sich bewusst, dass Höhne-Weigl als Mandatsträgerin unkündbar war. Ein anderes Mittel der Wahl war, ihr mit der Entlassung ihrer Tochter zu drohen, die ebenfallse bei der CDU beschäftigt war. Für ein „Gespräch mit dem Kaninchen“ schlägt das Papier eine spezielle  „Sitzordnung“ vor: „Scherbengericht plus einen, der ihr zugeordnet ist als Vertrauensperson. Der sollte ihr später raten, anzunehmen“ - hieß im Klartext: den Aufhebungsvertrag zu unterschreiben.  Es folgen weitere schmutzige Überlegungen, wie man die Frau unter Druck setzen könnte: „Macht man die KV-Sitzung vorher, ist das Kaninchen gewarnt“, heißt es. Doch mit einem  KV-Beschluss könne man ihr „noch härter gegenübertreten“.

Warum dieses unsägliche Dokument ausgerechnet jetzt aus der Versenkung auftaucht und ob Peter Tauber tatsächlich zu den Verfassern gehört, wird seit einer Woche öffentlich spekuliert. Der Adressat, der damalige MKK-CDU-Kreisvorsitzenden Tom Zeller, hat jedenfalls Tauber als damaligen Landesvorsitzenden der Jungen Union und den späteren JU-Landesgeschäftsführer Sebastian Zimmer als Verfasser des Schreibens benannt. Tauber selbst hat zwar eingeräumt, das Mobbing-Schreiben gekannt zu haben, bestreitet aber, dessen Autor gewesen zu sein. Inzwischen beurteilt er sein damaliges Verhalten offenbar kritisch. Er habe in Kenntnis des Papiers nichts unternommen. Das sei aus heutiger Sicht ein Fehler gewesen, räumte er jetzt ein.

Trotz dieses Dementis glaubt das damalige Opfer der Intrige, Anne Höhne-Weigl nach wie vor, dass Tauber für das Papier verantwortlich ist. Sie hatte nach eigener Aussage die undatierten und nicht unterschriebenen Anweisungen zufällig in einem Ordner des damaligen CDU-Kreisvorsitzenden Tom Zeller gefunden, sich davon nicht einschüchtern lassen, aber auch nicht öffentlich gemacht, um ihrer Partei nicht zu schaden. Peter Tauber hatte dem Deutschlandfunk gegenüber eine Vermutung geäußert, warum das vermutlich von 2006 stammende Schreiben ausgerechnet jetzt wieder aufgetaucht ist: "Ich habe eine leise Ahnung, warum das kurz vor meiner Nominierung aus der Schublade gezogen wird." Der 42-Jährige will bei der Bundestagswahl erneut für den Wahlkreis 175 (Main-Kinzig, Wetterau II, Schotten) antreten. Am 4. November ist die Listenaufstellung. Carla Ihle-Becker+++


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