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v.l.n.r. StR Matthias Leibold, StR'n Mandy Ackermann, Ministerialrat Walter Diehl und OStD Markus Bente - Fotos: Tim Breitenbach

HÜNFELD Kollegium geschult

Wigbertschule bekommt Gütesiegel für den Umgang mit Hochbegabung

30.09.16 - In Kürze wird der Wigbertschule Hünfeld vom Hessischen Kultusministerium das „Gütesiegel Hochbegabung“ zuerkannt. Aus diesem Anlass besuchte Ministerialrat Walter Diehl vom Hessischen Kultusministerium die Schule und gestaltete vor dem Lehrerkollegium eine Fortbildungsveranstaltung zum Thema Umgang mit hochbegabten Schülerinnen und Schülern.

Ministerialrat Diehl setzte an den Beginn seiner Fortbildung grundsätzliche Informationen zum Thema Hochbegabung. Diesbezügliche Forschungen habe er für das Hessische Kultusministerium seit dem Jahr 1998 in Kooperation mit der begabungsdiagnostischen Beratungsstelle BRAIN der Universität Marburg durchgeführt, um verlässliche Aussagen zu erhalten, wie sich der Schulbesuch auf die Entwicklung von Hochbegabten auswirke. Daraus habe er das Zertifikat „Gütesiegel Hochbegabung“ entwickelt. Dessen Hauptziele seien unter anderem die Würdigung einer auf Hochbegabte angepassten Unterrichtgestaltung, bei der vor allem die Eigeninitiative zum selbstständigen Lernen gefördert werden solle sowie die Motivation der Schülerinnen und Schüler im Unterricht. Ein weiterer zentraler Aspekt ist die enge Zusammenarbeit und der Austausch zwischen den mit dem Gütesiegel ausgezeichneten Schulen.

In Hessen existieren bereits 174 Schulen, die mit dem Gütesiegel ausgezeichnet wurden, darunter 55 Gymnasien, 50 Gesamtschulen und eine Hauptschule. Studien hätten ergeben, dass circa 2,28 Prozent der Menschen, das heißt ungefähr jeder vierundvierzigste, hochbegabt sind, also einen überdurchschnittlichen IQ besitzen. Doch dies berge nicht nur Vorteile, sondern habe auch seine Schattenseite. So würden zehn Prozent dieser Fälle an ihrer Hochbegabung scheitern, da sie bei Unterforderung keine eigenständige Lernkompetenz entwickeln würden. Dies werde als underachievement bezeichnet. Außerdem sei in der Vergangenheit in den Medien ein falsches Bild von „Hochbegabten“ verbreitet worden, so Diehl.

Hochbegabte würden zu oft als sozial schwach und außergewöhnlich bezeichnet werden, dabei sei dies gerade nicht der Normalfall. Meist würde die Hochbegabung gar nicht durch äußere Merkmale auffallen. Als verlässliches Kriterium lasse sich nur der Intelligenzquotient (IQ) angeben. Diesen könne man jedoch nicht selbst durch Lernsoftwares oder Bücher trainieren. Vielmehr steige der IQ nur im Laufe der schulischen Bildung, wenn anspruchsvolle Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler gestellt werden, sie also durch lernanreizendes Umfeld gefordert würden. Am wichtigsten sei es, dass die Schülerinnen und Schüler Spaß und Begeisterung am Unterricht durch motivierende Lehrerpersönlichkeiten finden, wie die Hattie-Studie eindeutig belegt habe. Den Schülerinnen und Schülern müsse bewusst gemacht werden, dass sie nicht nur für das Abitur oder für den Numerus Clausus lernen würden, sondern für ihr späteres Leben – eine Plattitüde, die aber dennoch die Wahrheit ausdrücke.

Schulleiter Markus Bente dankte Diehl im Namen des Kollegiums der Wigbertschule für seinen anregenden Vortrag. Es sei der Wigbertschule ein besonderes Anliegen, besondere Begabung in ihrer auftretenden Vielfältigkeit zu fördern. Diehl habe in seinem Vortrag dargelegt, wie wichtig es sei, für begabte Schülerinnen und Schüler sensibilisiert zu sein. Insofern werde die gute Arbeit an der Schule nun auch durch ein entsprechendes Gütesiegel des Kultusministeriums attestiert.

 Im Rahmen der Schülerakademie Fulda – einem Netzwerk verschiedener schulischen und außerschulischen Einrichtungen – bietet die Wigbertschule die Kurse „Junge Forscher gesucht“ und „Chinesisch“ an. Die Angebote der Schülerakademie Fulda richten sich an besonders interessierte und begabte Schülerinnen und Schüler von der Grundschule bis zur Sekundarstufe II an Schulen im Raum Fulda. Darüber hinaus biete das Angebot der Pädagogischen Mittagsbetreuung eine breite Vielfalt an Betätigungsfelder. Neu hinzukommen wird zudem ein Angebot für Grundschulen, das sich an nuturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen richten wird. +++


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