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Der FSV Thalau überzeugt in dieser Saison mit Ergebnissen und schönem Fußball - Archivfoto: Julius Böhm

FUSSBALL Plötzlich schön

Die wundersame Wandlung des FSV Thalau

06.10.16 - Der FSV Thalau auf Rang drei der Gruppenliga? Der FSV Thalau, der im letzten Jahr noch eher für destruktiven als ansehnlichen Fußball stand? Beim derzeitigen Stand der Tabelle reibt sich so mancher Beobachter verwundert die Augen. Thalaus Platzierung ist aber das Resultat kluger Verstärkungen und einer Wandlung auf und neben dem Feld.

15. August 2015: der FSV Thalau holt bei der SG Viktoria Bronnzell einen Punkt und weiß selbst nicht so recht, wie das zustande kommt. Die Viktoria, die am Ende der Saison Rang zwei belegt, ist der Mannschaft von Trainer Jörg Meinhardt deutlich überlegen und muss das eigentlich für sich entscheiden. Am Ende jubelt der Gast aber über einen Zähler. „Dieses Spiel ist so ein bisschen das Paradebeispiel für unsere letzte Saison“, sagt FSV-Trainer Jörg Meinhardt im Gespräch mit ON|Sport, „Bronnzell war klar besser, keine Frage. Aber wir haben mit unsere Art zu spielen einen Punkt geholt.“

Defensiv, ergebnisorientiert, mitunter destruktiv – Talaus Fußball der vergangenen Saison war nichts für Ästheten. Er war aber zweckmäßig. 48 Punkte hamstert sich der FSV auf diese Weise zusammen, belegt in der Endabrechnung Rang neun und feiert relativ souverän den Klassenerhalt in der Gruppenliga. Das Bild, das Thalau in dieser Spielzeit bislang zeigt, ist dagegen ein gänzlich anderes. Nach einem durchwachsenen Start mit Niederlagen gegen die Aufsteiger Haimbacher SV und SG Kerzell, fingen sich die Meinhardt-Schützlinge und holten zuletzt fünf Siege aus sechs Spielen. Der Lohn: der Sprung in ungeahnte Höhen der Tabelle.

„Meine Mannschaft hat durch die Ergebnisse viel Selbstsicherheit gewonnen und tritt mutig auf. Mit so einem Lauf im Rücken, tritt man ganz anders auf“, sagt Meinhardt, der im zweiten Jahr in der Rhön tätig ist. Die Zahlen verdeutlichen das: Mit 30 geschossenen und 16 kassierten Tore ist Thalau auch in dieser Kategorie in der Spitze zu finden. „Das stimmt schon, wobei in dieser Statistik das Großenlüder-Spiel etwas heraussticht“, sagt Meinhardt. Gegen die Teutonen langte der FSV gleich achtmal zu. Was aber ist das Erfolgsgeheimnis des FSV?

Wandlung auf und neben dem Feld

„Wir haben im Training eine große Konkurrenzsituation. Ich sage immer: ‚So wie man trainiert, spielt man auch‘“, sagt Meinhardt, der noch weitere Gründe für den derzeitigen Höhenflug seiner Schützlinge ausgemacht hat. „Generell passt es in der Truppe einfach. Sie versteht sich auf und neben dem Feld und unternimmt viel gemeinsam.“ Hinzu komme eine andere Disziplin und Ernsthaftigkeit zum Sport. „Früher ging man schon einmal etwas intensiver vor dem Spiel weg. Das hat sich geändert“, formuliert es Meinhardt und ergänzt: „Wir betreiben alle den Fußball als Hobby. Aber man muss auch bereit sein, für den Fußball mal etwas unterzuordnen.“ Das alles scheint derzeit beim FSV Thalau zu passen.

Sieht seine Mannschaft auf einem guten Weg: Thalaus Trainer Jörg Meinhardt ...Archivfoto: Julius Böhm

Zudem hat sich der FSV vor der Saison gut verstärkt und vor allem Munir Tekleyes, der von der zweiten Mannschaft des TSV Lehnerz kam, belebt das Thalauer Spiel. Mit Rückkehrer Dennis Fischer und Patrick Broschke, der sich nach seiner ersten kompletten Vorbereitung beim FSV immer besser einfindet, verfügt Thalau über eine erfahrene Achse. „Was uns aber wichtig ist, dass auch immer einheimische Spieler dabei sind“, sagt Meinhardt und nennt beispielhaft die jungen Kräfte Lars Baumann und Leon Koch, die eine gute Entwicklung genommen hätten.

Aber auch auf dem Feld hat Thalau eine Wandlung vollzogen. Das destruktive Spiel von einst scheint Geschichte, der FSV glänzt mit Offensivspiel. Mit Broschke, Florian Storch oder Thomas Weichlein hat Meinhardt auch Spieler mit viel Qualität im offensiven Bereich zur Verfügung. „Wir lassen den Ball gut zirkulieren und haben generell eine gute Entwicklung genommen. Wir spielen jetzt einen anderen Fußball“, sagt Meinhardt, der natürlich sehr zufrieden ist, aber noch Kleinigkeiten findet, die es zu verbessern gilt. „Zum Beispiel die Chancenverwertung“, zählt Meinhardt auf. Der dritte Platz, so Meinhardt, sei eine schöne Momentaufnahme, mehr nicht.

Die nächsten Spiele mit Partien gegen Schlüchtern, Asbach und Bachrain werden zeigen, wie weit der FSV schon ist. Am Ziel ändert Jörg Meinhardt aber nichts. „Wir wollen die Punkte aus dem letzten Jahr bestätigen und so früh wie möglich die Liga halten“, so der 52-Jährige. Dass er mit Thalau den nächsten Schritt gemacht hat und ansehnlicher den destruktiven Fußball abgelöst hat, ist auch schon als Erfolg zu werten. (Tobias Herrling) +++


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