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STEINAU a.d.Str. "Operation Fischotter"

Langjähriges Renaturierungsprojekt bei alten Fischteichen vom NABU gestartet

09.10.16 - Biber, Teichhuhn und Eisvogel fühlen sich heimisch an den alten Fischteichen bei Steinau. In ein paar Jahren könnte dort auch der Fischotter einen neuen Lebensraum finden, wenn er den "Sprung" über die Wasserscheide von Sinn und Jossa schafft. Mit finanzieller Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörde und MainKinzigGas hat der Nabu-Kreisverband Main-Kinzig das ein Hektar große Areal erworben und ein großes Renaturierungsprojekt gestartet.

"Im unteren Teich werden einheimische Fischarten eingesetzt, die die Nahrungsgrundlage für Schwarzstörche, Graureiher und Eisvögel bilden. Im oberen Teich können sich Frösche, Kröten und Molche breitmachen", berichtete Dr. Matthias Kuprin vom Nabu-Vorstand bei einer ersten Führung. Dort müssten aber erst die Hinterlassungen der Vergangenheit beseitigt werden. So seien die Teiche in den 60er Jahren mit Asbestplatten eingefasst worden, die jetzt als Sondermüll entsorgt werden müssten.

"Hier geht mir das Herz auf", betonte Kreisbeigeordneter Matthias Zach, der auch Aufsichtsratvorsitzender von MainKinzigGas ist. "Das ist ein spannendes Projekt, die Teiche als Lebensräume für seltene Arten zusammenzuführen." Die Kooperation sei für MainKinzigGas und Nabu eine Win-Win-Situation. Alle könnten voneinander lernen und sich gegenseitig befruchten, was den Naturschutz betreffe, so der Kreisbeigeordnete. Biologin Sibylle Winkel erläuterte weitere Besonderheiten des Biotops wie die Pfeifengraswiese, den Teufelsabbiss und die wilden Kirschen und Birnen. Sie berichtete, dass sie jüngst beobachten konnte, wie die alten Biber die beiden Jungen ausführten. "Die Biber sind aktiv und unterhöhlen das Gelände. Deshalb bitten wir, das Areal nur bei Führungen zu betreten."

Eine Gruppe der Jugendfeuerwehr Schlüchtern hatte als erste Gelegenheit, mehr über die Bedeutung des regionalen Natur- und Artenschutzes zu erfahren. Nabu-Experte Rudi Ziegler aus Höchst berichtete von der Erfolgsstory der Wiederansiedlung der Biber im Spessart. Inzwischen hätten 400 Tiere von der Fulda bis zum Main ihr eigenes Revier gefunden. "Nach zwei Jahren muss der junge Biber raus aus dem elterlichen Revier und sich ein eigenes suchen." Die Größe der Reviere hänge immer von den Nahrungsverhältnissen ab. Viele seien der Meinung, dass der Biber sich von Fischen ernähre. Der Nager sei aber ein Vegetarier und könne bis zu 40 Kilogramm wiegen. An Land bewege er sich langsam. Sein Lebensraum seien fließende und stehende Gewässer. Direkt neben den alten Fischteichen nutze der Biber einen Zulauf der Ahlersbach und sei dabei Burgen zu bauen. (Dietmar Kelkel) +++


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