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FULDA „Wir sind so frei“

500-jähriges Reformationsjubiläum in Fulda – Christus ökumenisch entdecken

16.10.16 - „Niemand kommt an den Auswirkungen des umwälzenden Geschehens vorbei, das in der historischen Erinnerung mit dem 31. Oktober 1517 verbunden ist. Der 500. Jahrestag der Reformation verlangt gedeutet und gestaltet zu werden“, so Bengt Seeberg, Dekan des Kirchenkreises Fulda zum Auftakt des Jubiläumsjahres. Dabei will sich die evangelische Kirche nicht einfach selbst feiern, sondern Jesus Christus und das ökumenisch. „Christus lässt sich nur ökumenisch neu entdecken“, so Seeberg.

Luthers Erbe und sein Fokus auf Christus allein bedeutet die Befreiung vom Zwang zur Selbstoptimierung und Selbstbehauptung. „Das ist der wichtigste Impuls, den das Reformationsjubiläum für die Reform der eigenen Lebensgestaltung und die Reform unseres Gemeinwesens erbringen kann.“ „Wir sind so frei“ - der evangelische Kirchenkreis Fulda lädt zum Jubiläumsjahr (Reformationstag 2016 bis Reformationstag 2017) mit einem bunten Strauß an Aktionen und Veranstaltungen. Hoffnungsbäume werden gepflanzt, neue Altarbibeln in Gebrauch genommen, Bachkantaten erklingen, Lutherpredigten schallen durchs Land, Kinder und Jugendliche werden für das reformatorische Anliegen begeistert und zum Schluss wird kräftig gefeiert.

Hoffnungsbaum
Zum Auftakt des Jubiläumsjahrs wird am Freitag, 28. Oktober 2016, um 12.00 Uhr der erste Baum von 95 Apfelbäumen vor der Christuskirche in Fulda gepflanzt. Damit erinnern wir an die 95 Thesen gegen die Missstände der damaligen Kirche, die Martin Luther im Herbst 1517 in Wittenberg veröffentlichte. Gefeiert wird mit der evangelischen Pfarrerschaft, Kirchenvorstehern und Interessierten im öffentlichen Raum, bei Apfelkuchen und Andacht mit Posaunenklängen. Alle weiteren Bäume werden an die Kirchengemeinden verteilt und dort vor Ort als Hoffnungsbäume gepflanzt, getreu dem Luther zugeschriebenen Wort: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen.“

„Luther-Banner“ an 26 Kirchen
„Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan; ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“ Dieses Lutherwort und 25 andere werden ab dem 31. Oktober 2016 an den Kirchen des Kirchenkreises Fulda auf großformatigen Bannern zu sehen sein. Monatlich wechseln die Banner von Kirche zu Kirche.

Neue Altarbibeln
Beim zentralen Reformationsgottesdienst der evangelischen Gemeinden in Fulda am 31.10.2016, um 19.00 Uhr, in der Christuskirche wird Dechant und Stadtpfarrer Stefan Buß die Festpredigt halten. „Ein wichtiges ökumenisches Signal zum Anfang des Jubiläumsjahrs“, betont Dekan Seeberg. Im Gottesdienst wird auch die neu revidierte Lutherbibel 2017 in Gebrauch genommen. Jede Kirchengemeinde der Landeskirche Kurhessen-Waldeck erhält eine neue Altarbibel, die an diesem Tag kurhessenweit eingeführt wird und fortan die Gemeinden auf Christus, wie er in der Schrift bezeugt ist, weist.

Unter dem Titel „Dem Leben Seele geben“ bieten die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und das Bistum Fulda mehrere ökumenische Gesprächs- und Informationsabende zu Glaubensfragen im Landkreis Fulda an. Im Konzept treten trennende Fragen von gestern zurück hinter die gemeinsame Aufgabe, den Menschen von heute die Schönheit des Glaubens nahezubringen, heißt es in der Ankündigung. Neben Kursen in Kirchengemeinden in Flieden und Fulda, gibt es ein Angebot für junge Menschen im „Gasthaus zum Löwen“.

Bachkantaten in Christuskirche und Stadtpfarrkirche
Mit der Reformation erhielten das Singen und die Musik eine neue Bedeutung. Das vom Wort ergriffene Herz suchte andere Ausdrucksformen als nur wieder Worte. Es fand sie in der Musik. Die Reformation führte zu einer neuen Musikkultur. Martin Luther selbst schuf eine Vielzahl von Liedern. Herausragend ist bis heute Johann Sebastian Bach. Er vertonte viele der Lieder Luthers. Die Evangelische Kirche in Fulda und die katholische Stadtpfarr-kirche engagieren sich bei dem ökumenischen Projekt „Bachkantaten in der Barockstadt Fulda“. Geplant sind im Jubiläumsjahr zehn Konzerte, die jeweils an einem Sonntag um 17 Uhr abwechselnd in der Christuskirche und in der Stadtpfarrkirche stattfinden sollen. Das Eröffnungskonzert ist am 1. Advent (27. November 2016) um 17 Uhr in der Christuskirche.

Lutherpredigten auf dem Weg
Bereits seit Anfang Oktober machen sich im Jubiläumsjahr zwölf Pfarrer und Pfarrerinnen im Kirchenkreis auf den Weg und predigen zu Lutherthemen. Diese Form des Kanzeltausches bringt die Pfarrerschaft auf Reisen, um in „6+1 Gottesdiensten“ jeweils ihr Thema in eine andere Kirchengemeinde zu tragen. Sechsmal predigen sie in anderen Gemeinden, einmal im eigenen Gotteshaus. Gottesdienstlich behandelt werden Themen wie „Der verborgene und der offenbare Gott“, „Luthers reformatorische Erkenntnisse“ oder auch „Katharina von Bora – Luthers Frau“.

Kinderkirchentag und Jugendevent
Ein besonderes Angebot für Grundschulkinder gab es bereits Mitte September dieses Jahres. In der Kirchengemeinde in Petersberg, St. Johann, hatten sich 120 Kinder aus zehn Gemeinden mit vielen Ehrenamtlichen zum Kinderkirchentag „Martin Luther im Fuldaer Land“ getroffen und damit bereits vor Beginn des Jubiläums dieses eingeläutet. Ende Oktober 2017 erwartet die Jugendlichen des Kirchenkreises im Bonhoefferhaus ein besonderes Jugendevent, ein 3-tägiger Workshop zum Reformationsjubiläum mit abschließendem „Gottesdienst MEHR – Viva la Reformation“, vorbereitet von den Jugendreferentinnen und –referenten mit vielen ehrenamtlichen Jugendlichen.

„Wir sind so frei“ und laden ein - Abschluss mit „Reformationsgala“
Am Vorabend des Reformationstags 2017, 30.10.2017, bitten der Evangelische Kirchenkreis Fulda und der Deutsche Evangelische Kirchentag zu ihrer Reformationsgala „Wir sind so frei“ in das Schlosstheater Fulda. Neben vielen Ehrengästen aus Kirche, Politik und Gesellschaft sind insbesondere Ehrenamtliche der Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen eingeladen. „Humorvoll, kritisch und ökumenisch wollen wir das Festjahr abrunden und auch vielfältig Danke sagen“, freut sich Dekan Bengt Seeberg auf diesen Abschluss. +++


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