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Modernisierung des Thomas-Morus-Haus - 470.000 Euro Fördermittel des Landes
19.10.16 - In den nächsten Wochen beginnt das Jugendwerk St. Michael mit der Erweiterung und Modernisierung der Jugendbildungsstätte Thomas-Morus-Haus in Hilders. Geplant sind unter anderem ein Anbau mit Speisesaal, die Sanierung des Dachbodens sowie verschiedene Erneuerungen im Bereich Heizung und Sanitär. Bedingt durch die gute Auslastung des Hauses wird das Jugendwerk den Umbau zeitnah umsetzen - die Baukosten belaufen sich auf rund 1.157.700 Euro. Das Land Hessen unterstützt mit 470.000 Euro die Um- und Sanierungsmaßnahmen. Dr. Wolfgang Dippel, Staatssekretär im hessischen Ministerium für Soziales und Integration, überbrachte am Dienstag einen entsprechenden Bewilligungsbescheid an den Vorstand des Jugendwerk St. Michael - auch Lotto Hessen, das Bonifatiuswerk und das Bistum Fulda bezuschussen das Bauprojekt.
"Wir freuen uns sehr, dass wir zahlreiche Zuschüsse für die Erweiterung des Thomas-Morus-Hauses bekommen haben, denn ohne die Zuschussgeber könnten wir dieses Projekt nicht verwirklichen", leitet Jugendpfarrer Thomas Renze das Pressegespräch in Hilders ein. "Die Kosten für den zweigeschossigen Anbau belaufen sich nach derzeitigen Schätzungen auf 1.157.700 Euro inklusive der Nebenkosten - dazu erhalten wir von Staatssekretär, Dr. Dippel, einen Förderbescheid des Landes Hessen in Höhe von 470.000 Euro sowie Zuschüsse von dem Bistum Fulda in Höhe von 534.566 Euro und dem Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken über 55.000 Euro. Von der Lotterie GlücksSpirale erhalten wir ebenfalls einen Förderbescheid in Höhe von 98.134 Euro", erklärt Renze weiter.
Ausgangslage
Die Jugendbildungsstätte wurde 1981 zuerst als Zeltplatz in Betrieb genommen - davor war das Anwesen ein Pferdegestüt. Der Trägerverein des Hauses ist das Jugendwerk St. Michael, ein Verein zur Förderung der katholischen Jugendarbeit im Bistum Fulda. Das Haus befindet sich einen halben Kilometer außerhalb von Hilders. Derzeit gibt es 44 Betten und einen Zeltplatz für bis zu 200 Personen. Ebenso befindet sich auf dem Grundstück die Pater-Löslein-Hütte mit Spielboden und Zeltplatz, der für maximal 100 Personen ausgelegt ist. "Alle Einheiten können in Voll-, Teil- oder Selbstverpflegung gebucht werden. Zu unseren Gästen gehören Schulklassen, Jugendverbände, Pfarrgruppen, Firmgruppen, Kommunionkinder und Vereine, die zum Teil aus dem In- und Ausland anreisen - wir wollen auch in Zukunft ein Jugendhaus bleiben", so Frank Post, Geschäftsführer des Vorstands. Insgesamt sind drei Kräfte im Haus angestellt, bei starker Belegung kommen Aushilfen und Reinigungsdienstleister hinzu. Mit rund 300 Belegungstagen 2015 und circa 7.000 Übernachtungen pro Jahr sei die Stätte sehr gut ausgelastet.
Welche Maßnahmen sind nun geplant?
Die letzte Sanierung des Hauses erfolgte 2001 - aus Kostengründen und dem damaligen guten Zustand der Räume sowie des Inventars sei seither nicht saniert worden. Nun bekommt das Haus einen Anbau mit neuen Sanitäranlagen und einem Speisesaal mit Buffetbereich. "Der Anbau wird von der Vorderseite des Hauses nicht zu sehen sein. Nur von der Hinterseite wird man dann den Neubau begehen und sehen können. Uns ist wichtig, dass die Frontseite des Gebäudes nicht verändert wird, da die Bildungsstätte einen hohen Identitäts- und Wiedererkennungswert besitzt", erläutert der Geschäftsführer. Ein Schwachpunkt ist außerdem das Dach und der Dachboden: "Manchmal saßen wir bei Kursen mit Decken da, so gezogen hat es dort. Deshalb wird nun der Dachboden zu einem Spielboden und einem Seminarraum für bis zu 50 Personen umgebaut. Ein neu gedecktes Dach mit energetischer Sanierung ist ebenfalls geplant." Weiter werden die bestehenden Sanitäranlagen neu gestaltet, im Erdgeschoss entsteht ein neuer Tagungsraum auf der Fläche des alten Speisesaals. Im Obergeschoss wird ein Aufenthaltsraum mit Holzofen und Teeküche geschaffen, außerdem bekommt das Haus Tagungstechnik und W-Lan.
"Die bisherige Bettenzahl von 44 wird gleich bleiben, weil wir mehr in Funktionalität investieren möchten als in Quantität. Die Zimmer bleiben größtenteils so, wir werden nur Sachen wir Verdunklungsanlagen erweitern. Auch vermieten wir entweder nur das Haus oder nur den Zeltplatz", so Frank Post. Die Beschilderung zum Thomas-Morus-Hauses wird ebenfalls angepasst, um die Anfahrt zu erleichtern. Wann die Baumaßnahmen beginnen, darauf hat der Vorstand noch keine klare Antwort: "Natürlich können wir erst jetzt aktiv werden mit der Übergabe der Förderbescheide - womöglich können wir erst nach der Frostperiode richtig starten, aber im nächsten Jahr soll das Projekt komplett verwirklicht werden". Das Haus wird während den Baumaßnahmen überwiegend offen bleiben: "Insgesamt acht Wochen wird die Bildungsstätte geschlossen sein". Hauptsächlich regionale Baufirmen möchte der Vorstand des Jugendwerk St. Michael für das Projekt einsetzen. "Natürlich richtet sich das nach den Vorgaben der Ausschreibung, doch wir möchten möglichst regionale Unternehmen einbeziehen. Diese wissen auch, dass nur bestimmte Fahrzeugtypen den schmalen Weg zum Haus erreichen können", sagt Post.
Staatssekretär Dr. Wolfgang Dippel unterstrich die Bedeutung außerschulischer Jugendarbeit: "Diese Arbeit ist wertvoll, da den jungen Leuten nicht nur Wissen vermittelt wird. Sie werden vielmehr zu Eigeninitiative motiviert. Zentrale Schlüsselqualifikationen wie soziale Kompetenz, Urteilsvermögen, Kreativität, Verantwortungsbewusstsein und Toleranz werden gefördert. Dieser Tagungsort ist in meinen Augen etwas besonderes und ich freue mich, dass wir die Jugendarbeit dort unterstützen". "Auch ich freue mich, dass wir bei diesem Projekt unterstützend tätig werden, gerade in Bezug auf die Jugendarbeit. Durch Lotto-Erlöse können wir so einen Förderbescheid über 98.134 Euro überbringen", freut sich Andreas Marx, Bezirksleiter Lotto Hessen. (Nina Sauer) +++