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- Fotos: Deutsches Rotes Kreuz

HOHENRODA „Das kann man daraus machen!“

16. DRK-Rettungsdienstsymposium in Hohenroda

12.11.16 - Am Donnerstag startete das 16. Rettungsdienstsymposium des DRK-Landesverbandes Hessen in Hohenroda gestartet unter dem Titel: „Rettungsdienst! Es kommt darauf an, was man daraus macht“. Nach dem ersten Symposiumstag kann die Antwort lauten: „Das kann man daraus machen!“

Norbert Södler, Präsident des DRK in Hessen, eröffnete das Symposium vor 450 Fachleuten des Rettungsdienstes aus ganz Deutschland. In seiner Einführung begrüßte er die Bereichsausnahme im Vergaberecht, da dadurch der besonderen Rolle der gemeinnützigen Hilfsorganisationen im Rettungsdienst Rechnung getragen werde. Die Bereichsausnahme für den Rettungsdienst sei ein wesentliches Fundament auch für den Katastrophenschutz. Wer wolle, dass stets die Fähigkeit zur Bewältigung des Ausnahmefalles gewährleistet ist, müsse den Regelfall so gestalten, dass man im Ausnahmefall weiß was zu tun sei. Södler forderte die Teilnehmer auf, die Vorträge und Diskussionen während der Veranstaltung als Chance zu nutzen, anregend zu diskutieren und neue Ideen zu entwickeln.

Landrat Dr. Michael Koch hob in seiner Begrüßung die besondere Situation seines Landkreises hervor. Die großen Verkehrsrouten stellten die Feuerwehren und Hilfsdienste vor große Herausforderungen. Die Einsatzzahlen hätten sich in den letzten Jahren nahezu verdoppelt. Dem gegenüber stünden der Fachkräftemangel und der stetige Anstieg von Rettungsmittelvorhaltungen.

Stefan Grüttner, Hessischer Minister für Soziales und Integration und Schirmherr der Veranstaltung bezeichnete heute in Wiesbaden das Rettungsdienstsymposium in Hohenroda als „sehr wichtigen in die Zukunft gerichteten Austausch“. Er unterstrich die Notwendigkeit, gut ausgebildetes Personal für den Rettungsdienst zu gewinnen: „Die steigende Lebenserwartung trägt dazu bei, dass in Deutschland immer mehr Gesundheitsleistungen in Anspruch genommen werden. Menschen wenden sich zunehmend an die Notrufnummer 112 und rufen den Rettungsdienst. Das ist eine Verschiebung der Belastung des Rettungsdienstes, der wir ins Auge sehen müssen und deshalb fördern wir die Ausbildung zum Notfallsanitäter.“ Hessen habe daher von Anfang an die Neufassung der Ausbildung zur Notfallsanitäterin/ zum Notfallsanitäter als „längst überfälligen Schritt, da sich die Notfallversorgung in ihrer Anforderung an das dort eingesetzte Personal gegenüber früher deutlich verändert hat“ begrüßt und unterstützt.

Staatssekretär Jo Dreiseitel, Bevollmächtigte des Landes Hessen für Integration und Antidiskriminierung, lobte in Hohenroda die hohe Einhaltungsquote der zehnminütigen Hilfsfrist in Hessen. „Sie ist wichtig, denn jede Minute zählt. Ohne diese schnelle Hilfe würden viele Fälle mit erheblich schwerwiegenderen Folgen einhergehen. Und wir haben uns diese ambitionierte Frist selbst gesetzt und liegen damit weit vorn im Durchschnitt der Bundesländer.“ In den letzten Jahren haben die Rettungsdienstträger in Abstimmung mit den Hilfsorganisationen und den Krankenkassen sehr viel unternommen, um die Einhaltung der Hilfsfrist weiter zu optimieren. Nicht nur die Erstversorgung, sondern auch die Übergabe an das Krankenhaus gehört dazu. Es reicht nicht, die Patienten möglichst rasch in einem Krankenhaus abzuliefern, sondern es muss auch eine nahtlose Weiterbehandlung gewährleistet sein. Die Notfallversorgung hört nicht an der Pforte eines Krankenhauses auf, sie bildet vielmehr im Rahmen der berühmten „Golden Hour“ eine Einheit von Rettungsdienst und dem Beginn der adäquaten Behandlung in der Klinik“, ergänzte der Staatssekretär.

In die Diskussion wurde der Vorschlag eingebracht, die Hilfsfrist um eine „Versorgungsfrist“ zu ergänzen und danach künftig auch die Rettungsdienstmittelvorhaltung zu bemessen. Ein weiteres Zukunftsthema bleibt außerdem die Arbeit an der Qualität des hessischen Rettungsdienstes.

Fachkräftemangel im Rettungsdienst – was ist zu tun?

Bei der Personalfrage zeichnet sich ab, dass es zeitgleich folgende Entwicklungen gibt: steigende Rettungsmittelvorhaltungen aufgrund der demographischen Entwicklungen, Abwanderung in andere Gesundheitsberufe und Personalausfallzeiten durch die Nachqualifikation von Rettungsassistenten zu Notfallsanitätern. Schwierig werde es in Zukunft, die Stellen zu besetzen bei einem ohnehin leergefegten Personalmarkt. Gegenmaßnahmen sind hier, möglichst viel Personal auszubilden. Dieses Ziel muss jedoch weiterhin priorisiert und verfolgt werden.

Wichtig ist modern zu kommunizieren und um Fachkräfte nachhaltig zu werben. Dazu ist es notwendig, eine Bindung an das Unternehmen zu knüpfen. Die Unternehmen müssten sich modern aufstellen und aktiv vorgehen.  +++

 



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