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FULDA "Ankommen" am Buß- und Bettag

Deutschland - Ein Paradies auf Erden für Flüchtlinge?

17.11.16 - Sakrale Orgelmusik und Glockenläuten kündigten den Gottesdienst anlässlich des Buß- und Bettags am Mittwoch in der Fuldaer Lutherkirche an. Im Mittelpunkt stand das Thema "Ankommen", eine Aktion der evangelischen Kirche. Ankommen kann man auf vielfältige Art und Weise - bei Gott, bei anderen Menschen, in der Gesellschaft.

Pfarrerin Anke Haendler-Kläsener

Kirchenvorsteherin Sabine Auth liest aus dem Lukasevangelium

Pfarrerin Anke Haendler-Kläsener begrüßt die Gottesdienstbesucher mit dem Wort des Bischofs Martin Hain. "Zäune, Mauern und Gitter spielen eine große Rolle in unserem Leben. Es ist ein Traum zu glauben, dass Friede und Gemeinschaft aller Völker ohne Anstrengung möglich seien." Mauern seien in den Köpfen der Menschen. Leidtragende seien die Flüchtlinge, die so ausgegrenzt würden. "Zäune machen einsam, sie isolieren auch die, die sie aufstellen." Daher sei der Buß- und Bettag heute so nötig wie selten.

In ihrer Predigt nimmt Haendler-Kläsener ebenfalls Bezug auf das "Ankommen" der Flüchtlinge. Das Wort verspreche Sicherheit und Ruhe. "Es ist wie ein Mantra, dass man vor sich hin sagt." Haendler-Kläsener beschreibt das Bild auf der Einladung zum Gottesdienst. "Man sieht einen Maschendrahtzaun. Dieser könnte überall stehen - an der Grenze zu Ungarn, vor einem Erstaufnahmelager in Deutschland." Hinter dem Zaun sehe man Wolken, den Himmel. Dieser sei nach oben offen. "So sieht Freiheit aus." Doch das Leben der Menschen sei nicht grenzenlos, sondern mühsam. Manch ein Flüchtling habe in Deutschland den Himmel auf Erden vermutetet, doch sei von der Realität eingeholt worden.

Im Zaun sieht man ein Loch. "Es hat die Form eines Menschen, der die Arme ausgebreitet hat." Es könnte bedeuten, dem Himmel entgegen zu gehen, sich über die Freiheit zu freuen und die Welt zu umarmen. "Das Loch kann aber auch als Kreuz gesehen werden. Das ist das Zeichen für Christus, der sagt 'Kommt zu uns'." Das Kreuz verbinde alle Menschen. "Wir sind durch es befreit von allen Zäunen wie Angst, Sorge und Zaghaftigkeit. Christus hat uns zur Freiheit, zu Mut und zu Hoffnung befreit. Gehen wir los in Christi Namen."

Hintergrund:

Der Buß- und Bettag ist ein deutscher Feiertag der evangelischen Kirche. Er geht auf Notzeiten zurück und wurde im Laufe der Geschichte immer wieder aus aktuellem Anlass begangen. Notständen und Gefahren ausgesetzt, wurde die Bevölkerung zu einer Umkehr und dem Gebet aufgerufen. An diesem Tag geht es jedoch nicht darum, durch Buße für vergangene Fehler bestraft zu werden. Vielmehr ist eine Reue für begangene Sünden und Gesinnungsänderung zu Gott hin gemeint.

Pfarrerin Anke Haendler-Kläsener

Pfarrerin Anke Haendler-Kläsener

Der frühstmögliche Termin für den Buß- und Bettag ist der 16. November. Das spätmöglichste Datum ist der 22. November. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wird der Feiertag immer am Mittwoch vor dem Totensonntag begangen. Im kommenden Jahr wird der Buß- und Bettag am 22. November gefeiert. (Toni Spangenberg) +++


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