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- Fotos: Christian P. Stadtfeld

FULDA Bundespolizei stoppt Güterzug

Lebensgefährliche Reise: Zwei Flüchtlinge in Wagenkästen entdeckt

21.11.16 - Große Aufregung herrschte am Sonntagvormittag im Petersberger Ortsteil Götzenhof. Ein Polizeihubschrauber kreiste über der Bahnstrecke zwischen Eisenach und Fulda, Polizeibeamte mit Wärmebildkameras sowie Hundeführer durchsuchten einen Güterzug, der in Höhe Götzenhof einen Zwangsstopp einlegen musste. Ein Zugbegleiter hatte kurz zuvor bei der Polizei angerufen und mitgeteilt, dass er vermute, Personen würden sich illegal in einem der Waggons aufhalten.

Gegen 10:30 Uhr ordnete die Polizei den sofortigen Zwangshalt an und durchkämmte den stillstehenden Zug. Schnell wurden sie einer männlichen Person, vermutlich einem Flüchtling aus Eritrea, in einem der Wagenkästen fündig. Zwischen Lkws hatte sich der Mann versteckt, durch die wohl stundenlange Fahrt in dem eiskalten Wagen hatte er sich starke Unterkühlungen zugezogen und musste sofort in das Fuldaer Klinikum eingeliefert werden. Bei der Nachschau fanden die Beamten einen weiteren jugendlichen Mann, der sich ebenfalls versteckt hatte.

 Vermutlich stammt auch er aus Eritrea, teilte die Bundespolizei in Kassel auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS mit. Auch er musste mit Unterkühlungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Bahnstrecke war in der Zeit von 10:30 Uhr bis ca 13:30 Uhr voll gesperrt, es kam zu massiven Zugverspätungen und -ausfällen. Noch bis ca. 13:30 Uhr durchsuchten zwölf Beamte die verbliebenen Waggons, konnten aber keine weiteren Personen auffinden. Zur Absuche der Bahnstrecke kam auch ein Hubschrauber der Bundespolizei zum Einsatz. Es wurden keine weiteren Personen gefunden. Nach rund drei Stunden konnte die Bahnstrecke wieder freigegeben werden.

Der gestoppte Güterzug bei Fulda/Götzenhof ... Foto: Bundespolizei

UPDATE 16:00 Uhr: Bei den Flüchtlingen handelt es sich um zwei junge Eritreer, 16 und 20 Jahre alt. Sie reisten nach eigenen Angaben verbotenerweise auf einem Güterzug von Verona (Italien) nach Deutschland. Hinter Fulda endete die Odyssee. Ein Bein des Mannes ragte aus seinem Versteck. Der Eritreer war unter einen LKW-Sattelauflieger auf dem Waggon eines Güterzuges gekrochen. "Solche Handlungen sind nicht nur verboten, sondern auch extrem lebensgefährlich!" erklärte ein Polizeisprecher. Beide "blinden Passagiere" waren stark unterkühlt und kamen sofort in das Klinikum Fulda. Nach der ärztlichen Behandlung folgte die routinemäßige Polizeiarbeit. Bei beiden besteht der Verdacht der unerlaubten Einreise. Nach den polizeilichen Maßnahmen soll der 20-Jährige der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen zugeführt werden. Der Jugendliche wird in Absprache mit dem Fuldaer Jugendamt untergebracht. (mr/pm) +++


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